Sind die Woken eigentlich unfreiwillige Wahlkämpfer für die AfD?

Nein 65%
Ja 35%

88 Stimmen

9 Antworten

Ja

Scherzhaft formuliert, sicherlich ja.

Wokeness trifft bei einem großen Teil des Volkes auf Ablehnung und treibt Wähler eher in die Arme jener Parteien, die dagegen sind.

Die CDU wäre gut beraten, sich klarer gegen Wokeness zu positionieren, um nicht immer mehr konservatives Terrain an die AfD zu verlieren.


Shithappened  06.01.2024, 22:14

Tun sie doch schon

vanOoijen  06.01.2024, 22:20
@Shithappened

Wo denn?

Sie hetzen gegen Bürgergeld-Empfänger, kleine Paschas und Flüchtlinge die einem die Zahnarzt-Termine wegschnappen und noch nicht einmal was zuzahlen müssen.

Das hat nichts mit Wokeness zu tun.

Nicht alles was rechtspopulistisch ist ist automatisch anti-woke.

Ja

"Woke" bedeutet eigentlich "erwacht", wodurch man im Idealfall aufmerksam gegenüber Diskriminierung und sozialen Ungerechtigkeiten oder auch gegenüber Umweltproblematiken und Tierleid wird, was dann dazu führt, dass man sich selbst in seinen Einstellungen sowie in seinem Handeln kritisch hinterfragt und sich entsprechend verändern möchte. Ich würde sagen das ist Teil der Aufklärung, also eigentlich etwas sehr Positives.

Negativ ist nur das, was von einigen daraus gemacht wurde, oder wie es jetzt von verschiedenen Gruppierungen genutzt wird. Besonders negativ fällt mir da die LGBT-Community auf. Dass man da einen Gegenpol zu schaffen möchte, kann ich sehr gut verstehen, aber dennoch wähle ich die AfD NICHT, da ich der Meinung bin, dass sie in eine andere Richtung zu extrem ist. Die AfD schafft ganz andere gesellschaftliche Probleme, indem sie versucht die aktuellen Probleme auf ihre Weise zu lösen bzw. eben nicht zu lösen.

Zu erkennen, dass wir Menschen in Deutschland oder woanders auf der Welt mit unserem Lebensstil und der Konsumsucht die Erde zerstören, ist unangenehm. Auch die Konsequenzen sind unangenehm für uns: mehr Umweltkatastrophen, die zu materieller Zerstörung, zu kaputten Ernten und zu Toten oder Leidenden führen, mehr Klimaflüchtlinge, mehr Geld, das in umweltschonendere Energie oder Fortbewegungsmittel investiert werden muss, was dann zu Geldmangel an anderer Stelle führt, oder zu Schulden. Wir haben keine Lust auf Luxus zu verzichten und uns einzuschränken. Die AfD "löst" das Problem damit, dass sie den menschengemachten Klimawandel einfach leugnet. Das ist eine extrem bequeme Herangehensweise und kommt Menschen entgegen, die keine Lust haben ihren eigenen Lebensstil kritisch zu hinterfragen und sich zu verändern. Daneben gibt es natürlich auch noch ärmere Menschen, die sich den Umstieg auf klimafreundlichere Alternativen schlicht finanziell nicht leisten können.

Ja

„Woke“ Menschen haben oft eine sehr niedrige Toleranzschwelle. (Man sieht auch hier auf GF, wie schnell viele mit Rassismus u.ä Vorwürfen bei der Hand sind, statt sich einer ernsthaften Diskussion zu stellen). Das kommt der AfD sehr entgegen, die den Vorwurf des Denkverbots („man darf in Deutschland nicht mehr alles sagen“) vor sich herträgt und das Verhalten dieser „Woken“ als Beweis nimmt.


Winterlimonade  06.01.2024, 16:30

Absolut, das unterschreibe ich so. Ich finde es immer wieder amüsant, wie sehr sie Toleranz einfordern, bzw. einbrüllen und eindrohen und wenn man dann auf ihre völlig mangelnde Toleranz hinweißt, kommt meistens: "toleranzparadoxon! Ich muss deine Intoleranz nicht respektieren, wo ist mein Stuhlbein?"

Das mit dem "man darf nichts mehr sagen" stimmt insoweit, als das man für bestimmte Meinungen einfach sofort angegriffen wird, das wird gerne als "Kritik" verpackt. Und da spreche ich nicht von solchen Dingen wie "Schwulsein ist widerlich", sondern bei simpeln Dingen, wie der Verweigerung von Fantasiepronomen. Ein schönes Beispiel für den Doppeldenk dieser Leute war das "Superstraight", was den Leuten mit Fantasiegeschlechtern einfach einen Spiegel vorgehalten hat. Hier waren die Reaktionen von gnadenlosem Zorn, bis zu "aber das hat ein Naziiii erfunden!" bis zu "wir dürfen das, ihr nicht, ihr bösen Heteros!" Es ist teilweise echt absurd, wie die "Woken" denken, vor allem, da ihnen oft jedes erdenkliche Mittel recht zu sein scheint, weil sie sich moralisch gerechtfertigt fühlen.

unique81  06.01.2024, 22:38

Falsch. Die entgegengesetzte Richtung hat eine extrem niedrige Toleranzschwelle in ihrer eigenen Bequemlichkeit und allen Themen, wo das eigene Ego sich bereits nur theoretisch benachteiligt fühlen könnte. Es reicht der gerungste Funke

Da erklärt man sich quasi die Welt, wie es Einem persönlich am Bequemsten und am Nützlichsten ist. "Confirmation bias".

Ein getriggertes Bevormundungstrauma bedeutet nicht, dass man tatsächlich bevormundet wird, sondern sich schon in der geringsten Selbsteinschränkung bevormundet fühlt. Da liegt viel Wut und Impulsivität drin und damit automatisch eine geringe Toleranzschwelle.

Rein psychologisch bedeutet das, dass ein Ego, dass mehr gewöhnt ist, sich durchzusetzen, weniger einzuschränken und weniger zu entbehren, eher dazu tendiert, sich zu beschweren und dafür auch dazu tendiert in den Raum Anderer einzugreifen und insbesondere da anzugreifen, wo man sich in seinem eigenen Verhalten schlecht fühlt. Sowie sich automatisch besser fühlt, wenn er Menschen die ihre Werte in den Vordergrund stellen und sich selbst dafür sogar einschränken, in ihrem Wert herabwurdigen würde.

So kommt es auch dazu, dass Worte wie "woke" und "Gutmensch" als Schimpfworte benutzt werden, obwohl man sich damit in Wahrheit selbst schlecht darstellt und offenbart.

ACBRE  06.01.2024, 22:55
@unique81

Ich bewundere immer, wie solche Leute wie Du mit gekonnt formulierter Pseudo-Psychologie versuchen Evidenzen wegzudiskutieren!

unique81  06.01.2024, 22:57
@ACBRE

Was will man denn wegdiskutieren? Nun bin ich aber dezent neugierig.🤔

😉

ACBRE  07.01.2024, 02:13
@unique81

Die Realität, nämlich dass z.B. Rassismusvorwürfe immer absurder werden und man auf Nachfrage als uneinsichtiger Rassist beschimpft wird. Du sprichst ja selbst jedem, der das für übertrieben hält, ein gesundes Urteilsvermögen ab und behauptest, er könne sich nicht aus überkommenen Strukturen befreien. Du stempelst also anders denkende Menschen pauschal als ewig-gestrig ab und stellst Dich nicht einer offenen Diskussion über die Sache selbst! Wertschätzender Umgang sieht anders aus!

unique81  07.01.2024, 17:10
@ACBRE

Und weißt du warum?

Weil die AFD exakt das ist.

Sammel mal alle Propaganda-Flugblättchen der AFD namens "blaue Post" die sie je in deutsche Briefkasten verteilt halt und lies die Parolen. Du wirst erschrecken. Es ist extremistisches Propagandamaterial. Und zudem absolut unprofessionell und hat mit den Positionen die sie erreichen wollen, nicht im Geringsten etwas zu tun.

Die Texte; Wortwahl und Inhalt sind so verfasst, dass sie einen wütenden Mob ansprechen sollen. Und das noch nicht einmal ansatzweise mit einer gefassten Souveränität und Professionalität wie sie in der Politik die Norm sein sollte. Teilweise könnte es eher von einem wütenden Hooligan stammen. Oder der Bild-Zeitung (die mit ähnlicher Taktik arbeitet.).

Und nein, das hat nichts mit deren eigener Wut zu tun, die bestimmte Situationen triggern, denn diese Pamphlete werden schließlich nicht im Affekt verfasst. Es sind Köder. Die bewusst Rattenfänger von Hameln-mäßig etwas Emotionales triggern sollen. Und das noch auf eine sehr eigenartige Art und Weise, wie es solche Propaganda so öffentlich nur vor ca. 80 Jahren gegeben hat.

Jeder der die AFD wählt, wird sich wundern, dass sie sich für nichts einsetzen kann, was ihn bewegt. Zum 1. weil es da bereits an den Machbarkeiten scheitert und es der AFD genauso an Erfahrenheit mangelt, wie dem Bürger selbst, was Mancher in seiner Wut aber nicht merkt, denn er bekommt ja erstmal genau das vorgesetzt, was er hören will. Genau das radiert aber Rationalität und Skepsis aus. Und zum 2. Weil es sich ausschließlich um falschen Pathos handelt und nicht um "mitfühlen mit den Bürgern". Tatsächliches "echtes" Mitgefühl könnte eine Situation komplett umfassen und wäre damit in der Lage nicht nur die Position derer, die sie ansprechen will mit einzubeziehen oder zumindest zu begreifen. Es wäre objektiv und souverän. Und nicht nur Taktik. Taktik ist bewusst einseitig und reibt bewusst auf.

Übrigens etwas, das man sieht, wenn man Menschen bei Privatkonflikten intervenieren sieht. Man sieht,, wer als potentieller Vermittler nur eine einseitige "eigene" Position stärken will und wer tatsächlich etwas verändern will. Wer seine eigene Position bei Konflikten stärken will, verschärft bewusst. Er triggert Wut; Konfilikt und Abspaltung bewusst, um selbst zu profitieren.

Und exakt SO agiert die AFD. Wer sich da einredet, dass die AFD genau das berührt, was ihn bewegt, dem ist nicht klar, dass sie es eher "triggert". Das ist zweifellos eher manipulativ und übertüncht erstmal die vollkommene Unfähigkeit dieser Partei. Jemand der wirklich helfen will, redet nicht nur nach dem Mund, er bleibt realistisch in seinen Darstellungen, anstatt das Blaue vom Himmel zu versprechen. Ausschließlich für seinen eigenen Vorteil und Position und nicht, weil er etwas verändern will oder kann. Bewusste Schaumschlägerei, aber in der Realität nur heiße Luft, die hauptsächlich auf dem richtigen Fuß erwischen soll.

ACBRE  07.01.2024, 18:41
@unique81

Habe ich was über die AFD geschrieben? Ich habe nur gesagt, dass das Verhalten vieler „woker“ der AFD in die Hände spielt, und damit die Frage beantwortet, die der FS gestellt hat.

Aber ein bisschen erschreckt bin ich schon über Deine Ausführungen. Diesen Ton und diese pauschalierende Radikalität kenne ich sonst nur von der AFD. Überzeugend wirkst Du damit nicht.

unique81  07.01.2024, 19:45
@ACBRE

Das kannst du gerne so deuten, wie du es deuten möchtest und "etwas erreichen" ist auch vollkommen irrelevant, weil so etwas gar nicht machbar ist. Schon gar nicht mit einer entgegengesetzten Meinung, wie du weißt.

Denn es gibt so etwas wie "confirmation bias". Man deutet so, dass man sich generell in seiner bisherigen Meinung bestätigt fühlt.

Deshalb erwarte ich nicht von dir, dass du meinen Text neutral liest.

Wenn man sich für oder gegen etwas einsetzt, sollte man darauf achten, dass man es nicht nur für sich selbst tut. Genau darum geht es in diesem Thema aber. Und es gibt deshalb auch keinen Grund, Wörter wie "Gutmensch"; "woke" oder "linksgrünversifft" zur Abwertung zu verwenden, nur weil man vorausschauendere Motive lediglich herabwerten möchte, um sich darin besser zu fühlen, wenn die eigenen Motive impulsiver sind.

Von Experte ACBRE bestätigt
Ja

Ja, vor allem die Nutzer der Gender Gaga Sprache sind unfreiwillige, aber sehr erfolgreiche Helfer der AfD. Die allermeisten Deutschen lehnen diese ideologisch bedingte Sprache ab und einige hassen sie sogar. Viele von denen, die diese Sprache hassen, sind eigentlich gar keine Rechtsextremen. Aber die wissen sich nicht mehr anders zu helfen, als die AfD zu wählen, um endlich von dieser unseligen Sprache erlöst zu werden. Der Hass treibt schon seltsame Blüten, doch seine Ursache liegt in dieser fürchterlichen Gender Gaga Sprache.

Ja

Wenn die angeblich linken die rassistischsten Forderungen überhaupt stellen warum nicht gleich echte rechte wählen ?

Wenn schon gesetzliche Regeln zur Diskreminierung gefordert werden fährt man eben mit denen besser die diejenigen diskreminieren zu denen man selber nicht gehört.