Sind die meisten Arbeitsverhältnisse eine Lose-Win-Situation, weil der Arbeiter meistens immer der Bittsteller ist, er muss sich bewerben und verkaufen?

7 Antworten

Nein. Es kommt natürlich auf auf die konkrete Situation an, aber in der Regel benötigt ein Arbeitgeber motivierte Mitarbeiter und umgekehrt.

Die meisten AG werben mit Vorteilen (benefits) die meisten selbstverständlich sind.

Kann es sein, dass Du Dinge für selbstverständlich hälst, die nicht selbstverständlich sind?

Ansonsten gibt mal Beispiele, was für Dinge Du meinst.

Aber sind meistens die Empfänger der Hol- und Bringpflicht.

Es ist eigentlich immer derjenige in der Holschuld, der etwas ändern wollen. Das ist mal der Arbeitnehmer und mal der Arbeitgeber.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich denke, das soll man nicht so sehen. Viel eher wirklich von der Marktseite:

Der Arbeitgeber benötigt Human Ressources, sonst kann er irgendwas nicht machen. Dafür baut er ein Profil (an Anforderungen) und wirbt dafür

Der Arbeitnehmer hat ein bestimmtes Profil (was er kann) und bietet das auf dem Arbeitsmarkt an.

Das ist wie ein Wühlkorb im Kaufhaus. Wenn sich beide einig werden, dass die Anforderungen und die Fähigkeiten zusammenpassen, kommt es zu einem Vertrag .

Da ist erstmal keiner Bittsteller oder so, sondern jeder bietet etwas bestimmtes an und der Arbeitgeber fragt sich, ob das passen könnte. Andersrum genauso: der Arbeitgeber bewirbt sich auf dem Personalmarkt und aus den eingehenden Angeboten muss er das passende raussuchen.

Keineswegs.

Viele Dinge sind eben einfach so selbstverständlich geworden, dass wir sie nicht mehr zu schätzen wissen.

Regelmäßiges Einkommen, Lohnfortzahlung, Kündigungsschutz, Sozialversicherung, Rente usw.

Wer das anders sieht, darf sich gerne selbstständig machen. Niemand wird daran gehindert.


Kleosa 
Fragesteller
 24.07.2022, 12:42

Fahrradstellplatz und Parkplatz einer Industriefirma sind für mich selbstverständlich

Kündigungsschutz greift in Kleinbetrieben nicht.

Leistung gegen Gegenleistung, ja pünktlich nach einem Monat Leistung (Arbeiter geht ein Monat in Vorschuss) ist auch nicht besonders, aber ja es gibt durchaus Zahlungsmuffel seitens des Auftragsgebers/ Kunden ...

Sozialversicherung in Deutschland ein immer teureres Vergnügen, vor allem wenn man statt den AN-Brutto, den AG-Brutto ansieht (Arbeitgeber-SV-Anteile) und was schlussendlich an verfügbarem Einkommen (Nettoeinkommen) noch übrig ist (also nach Steuer und AN-SV-Anteile).

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das könnte man subjektiv betrachtet so sehen, ist aber total negativ bewertet. ein gutes arbeitsverhältnis ist für beide seiten ein gewinn, der mitarbeiter bekommt ein gutes, leistungsgerechtes gehalt und der unternehmer kann durch seine motivierten und qualifizierten mitarbeiter eine wertschöpfung für sein produkt/seine dienstleistung erzielen.

allerdings gibt es reichlich beispiele, wo deine these mehr oder weniger zutrifft, das sind die branchen/betriebe mit extrem hoher personalfluktuation; warum wohl?

und im bereich diverser facharbeiter hat sich der arbeitsmarkt gedreht. ein guter metallf- oder baufacharbeiter oder handwerker kann sich heute den betrieb mit dem besten angebot aussuchen, die werden "händeringend" gesucht.

eine bewerbung sollte auch nicht ein bittstellergesuch sein, sondern ein angebot, um seine fähigkeiten zu "verkaufen". schließlich wirbt man mit ihnen so wie ein unternehmen für seine produkte wirbt. (beWERBUNG)


Kleosa 
Fragesteller
 24.07.2022, 12:29

ich kenne fast nur Betriebe mit hoher Personalfluktuation, entweder Industrie nur Befristungen auf max. 2 Jahre (4 Fristverträge) oder Handwerk (asoziale Bedingungen, keine Dusche oder Toiletten, Lange unbezahlte Arbeitswege, unbezahlte Mehrarbeit usw.)

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Nein. Arbeitgeber und Arbeitnehmer stehen in einem vertraglichen Verhältnis, in dem die Rechte und Pflichten beider Seiten klar geregelt sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung