Reiten: wie soll es mit mir weitergehen. Kein Geld?


16.08.2023, 20:42

Bitte keine Beleidigungen!


16.08.2023, 20:45

"und ohne Ausbinder klappt gar nichts." Damit meine ich, dass ich das Pferd nicht an die Hand bekomme. Der Rest "klappt" genauso wie mit Ausbindern (also gar nicht).

pony  16.08.2023, 20:50

und wie lautet deine definition von vorankommen wollen?

Anna2nymous 
Fragesteller
 16.08.2023, 20:53

Momentan "kann" ich so viel wie andere nach der 2. Reitstunde. Ich will ein normales Niveau erreichen (A vielleicht?), aber muss auch keine hohen Turniere gewinnen.

pony  16.08.2023, 21:13

warum gehst du nicht zurück an die erste reitschule? sitz = einwirkung. sitz, sitz, sitz... bis zum erbrechen. nur schleifen bringt den diamant zutage.

Anna2nymous 
Fragesteller
 16.08.2023, 21:16

Ein perfekter Sitz bringt einen auch nicht über Reiterwettbewerb-Niveau, wenn man sonst nichts lernt + der Stall ist 45 min von mir entfernt + meine Mutter will mich nicht fahren

4 Antworten

Warum hast du gewechselt - genau um den Sitz geht es. Ist das A und O beim Reiten. Wunderbar, wenn du eine RL hast, die genau darauf Wert legt. Und ich bin mir sehr sicher, da ist ist in deinem Alter noch sehr viel Luft nach oben, zumal wenn du auch noch mit Ausbindern unterwegs bist. "An die Hand" klappt nur, wenn jmd das Pferd auch tatsächlich am Sitz hat. Und so klingt es bei dir nicht. Eher, als ob du mit Hand aber nicht an die Hand reitest.

Ein perfekter Sitz bringt einen in der Reiterwelt im übrigen überall hin - nur haben ihn die wengstens.

Ich befürchte, dass meine Fehler kaum noch auszubügeln sind

Käse. Das geht immer. Dauert halt manchmal aber wenn der Reiter gewillt ist, dann funktioniert das auch. Allerdings bin ich mir aufgrund deines Posts nicht sicher, ob du wirklich weißt, was deine Fehler sind. Wie kann eine Jugendliche vom perfekten Sitz sprechen - und dann aber jammern, was alles nicht klappt... das passt so gar nicht zusammen. Ich unterrichte ua im Jugendkader - da sind wirklich gute bis sehr gute Reiter dabei - aber es gibt genau 1 Person in den letzten 5 - 7 Jahren, der ich einen perfekten Sitz assestieren würde.... also mach dich einfach nochmal schlau, was der Sitz überhaupt bedeutet.

Andererseits weiß ich wie schwer es ist, auf unsensiblen, abgestumpften Schulpferden ab einem gewissen Punkt feines Reiten zu trainieren. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass du dich auf einem gut gerittenen Privatpferd erstmal ganz anders gefühlt hast. Ich würde dir empfehlen dahin zurück zu gehen, wo man Wert auf den guten Sitz legt - und wenn du alt genug bist, dann trage doch einfach dein Schärfflein zum Unterricht bei. U16 kannst du zB Gemeindeblättchen austragen, evtl. Nachhilfe geben, Hundesitting, sowas in der Art. Ab 16 kannst du minijobben zB im Supermarkt, beim Bäcker,... warum müssen alles deine Eltern übernehmen? Dafür gibt es doch gar keinen Grund. Und lieber nimmst du dann nicht so oft Unterricht, dafür aber qualifiziert. Vllt wäre eine RB mit Unterricht eine Möglichkeit.

Und selbst wenn die Situation so ist, dass es gerade nicht anders geht als nur im Gelände zu reiten - ja, dann ist halt so. Immer noch besser als gar nicht.

Und das es iwie bisher komplett falsch gelaufen ist, wenn du nach 7 Jahren regelmäßig Unterricht noch nicht mal auf A bist, noch Ausbinder am Pferd hast, braucht dir ja jz niemand zu erklären, weißte selbst, sonst wärst du nicht so unzufrieden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Anna2nymous 
Fragesteller
 17.08.2023, 09:48
Warum hast du gewechselt - genau um den Sitz geht es. Ist das A und O beim Reiten.

Weil ich sitzen konnte, aber nicht reiten. Ich habe dort nur passives Reiten gelernt (d.h. Sitzen), aber nicht aktives Reiten. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man nur auf einem Pferd passiv gut sitzen oder ob man es gleichzeitig noch aktiv reiten muss. Fortschritte hatte ich dort auch keine mehr gemacht, so wie alle anderen Reitschüler, die kein eigenes Pferd und Privatstunden bekamen. Mir wurde Schritt-Trab-Galopp beigebracht und ein bisschen rechts-links. Fertig. Und auch da wurden die Korrekturen (nur sowas wie "Bein lang") immer weniger. Was bringt es mir, wenn ich auf einem Pferd, welches in der Abteilung hinterher läuft (Selbstbetrug hoch 10!), schön sitzen kann? Das klappt außerhalb einer solchen Konstellation nicht (es sei denn ich könnte mir einen Selbstläufer, d.h. eines der Verkaufspferde meines aktuellen Stalls, leisten, aber das ist auch kein Reiten).

Im zweiten Reitstall hatte ich ja anschließend das bekommen, was ich mir zunächst gewünscht hatte (auch wenn der Fokus anders war). Ich hatte mir gehofft, dass mich die Kombi aus beidem weiterbringen würde.

Und das es iwie bisher komplett falsch gelaufen ist, wenn du nach 7 Jahren regelmäßig Unterricht noch nicht mal auf A bist, noch Ausbinder am Pferd hast, braucht dir ja jz niemand zu erklären, weißte selbst, sonst wärst du nicht so unzufrieden.

Weiter ist im ersten Reitstall auch niemand gekommen. Andere, die vor mir dort angefangen hatten, haben sich auch nicht gesteigert, wenn sie sich kein eigenes Pferd und Privatstunden leisten konnten. Im zweiten Stall ist es auch so bzw. noch schlimmer.

also mach dich einfach nochmal schlau, was der Sitz überhaupt bedeutet.

Von mehreren unabhängigen Personen bestätigt und auch solche Rückmeldungen bei Reiterwettbewerben bekommen. Aber deine magische Glaskugel weiß es sicherlich besser.

Sitzen =/= Reiten. Schade, dass du das nicht verstehst, obwohl sich Reiter ja sonst immer so gegen dieses Klischee wehren^^. Vielleicht war mein Unterricht ja noch schlechter als ich dachte, weil ich immer noch nicht verstanden habe, dass Reiten einfach nur schön passiv auf einem Pferd sitzen bedeutet, während das Pferd von allein die Arbeit verrichtet...

also mach dich einfach nochmal schlau, was der Sitz überhaupt bedeutet.

Ich frage hier um Hilfe und bekomme solche Antworten, dass ich mich mal schlau machen solle. Warum erklärst du es mir nicht einfach und verweist auf andere undefinierte Quellen?

warum müssen alles deine Eltern übernehmen? Dafür gibt es doch gar keinen Grund.

Ich verlange doch gar nicht, dass sie mir sonst was bezahlen. Allerdings sehe ich die Dinge eben auch realistisch: Wenn ich jetzt nicht gut in der Schule bin, werde ich mir auch langfristig nichts leisten können. Und wenn alle anderen Mitschüler nicht arbeiten müssen, haben sie mehr Zeit für die Schule und für Erholung. Wie soll ich da mithalten? Und Zeit für den Reituntericht hätte ich dann schon gar nicht.

dann trage doch einfach dein Schärfflein zum Unterricht bei.

Meine Eltern verhalten sich glücklicherweise so wie es Eltern eben tun sollten. Sie übernehmen eben nicht nur das, was staatlich vorgeschrieben ist, sondern geben ihr Bestes.

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Anna2nymous 
Fragesteller
 17.08.2023, 09:54
@Anna2nymous
Und lieber nimmst du dann nicht so oft Unterricht,

Eine weit verbreitete Meinung unter Reitern besagt, dass man sich bei 1x Unterricht pro Woche nicht wundern brauche, wenn man keine Fortschritte mache.

Fortschritt geht nur durchs Üben. Wenn ich also noch seltener Unterricht bekomme (andere Reitmöglichkeiten habe ich ja eben nicht!), verliere ich doch jegliche Übung.

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Urlewas  17.08.2023, 23:16
@Anna2nymous

Ich sehe viele junge Leute, die mit einer Reitstunde in der Woche durchaus vorwärts kommen. Nur eben langsam. Und was nützt die die Erkenntnis, dass mehr und besserer Unterricht besser wäre, wenn eben einfach kein Geld dafür da ist. Ich gehe stramm auf die 60 zu, u d habe nicht mehr viel Zeit, was dazu zu lernen, weil der Körper eben nun mal schon im Abbau begriffen ist. Dennoch muß auch ich mit dem Unterricht zufrieden sein, der meinem Budget entspricht.

Was möchtest du denn hören? Du willst Rat, was du machen solltest, aber kein Rat der Welt kann dir reichlich hervorragenden Unterricht für wenig Geld herzaubern. Fur ordentlichen Unterricht auf A - Niveau hat man normalerweise 25 - 30 € die Stunde zu berappen. Da kann’s du dir selbst ausrechnen, dass du bei mehr als einer Stunde in der Woche auf monatlich über 200 € kommst - und so viel können mittelständige Familien nicht fur das Hobby eines Kindes erübrigen.

Bei allem Verständnis, aber was nicht geht, geht nun mal nicht. leider…😟

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Urlewas  18.08.2023, 09:13
@Anna2nymous

Wenn ich mich nochmal einmischen darf: „Schön“ sitzen is5 noch lange nicht „gut“ sitzen. Schön sieht es aus, wenn jemand wie im Bilderbuch grade sitzt, Absatz unten und so. Gut sitzen dagegen bedeutet, dass man das Pferd in keiner Weise stört. Und wenn man wirklich gut säße, würde das Pferd sich von alleine fallen lassen, und die Hilfengebung ist ein Kinderspiel.

Die Leute, die in der Wiener Hofreitschule eine Ausbildung beginnen, können vorher schon weit besser reiten als es die meisten Reiter je lernen. Und dann bekommen sie erst mal 3-4 Jahrenlang jeden Morgen eine Einheit Sitzlonge, zusätzlich zum selbstständigen Reiten. Danach haben sie den „perfekten“ Sitz…

Verstanden, warum Hijalti (so wie wir alle hier) sehr wohl auch ohne Glaskugel weiß, dass dein Sitz nicht perfekt sein kann? 😉 Nix für ungut, aber das Niveau eines gewonnenen Reiterwettbewerbs ist vergleichsweise so, als wenn ein Kindergartenkind einen Preis für den am schönsten gemalten Kopffüssler bekommt.
War da in der Jugend auch schon platziert, würde aber (selbst nach Jahrzehnten ordentlichen Unterrichts!) nicht behaupten, dass mein Sitz auch nur annähernd perfekt sei.

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Anna2nymous 
Fragesteller
 14.11.2023, 15:56
@Urlewas

Dann scheinst du eine andere Meinung als alle Psersonen zu haben, die ich so kenne. Sitz bedeutete in ALLEN Reitschulen, dass mir lediglich gesagt wurde, dass ich das Bein lang machen müsse, die Hände aufstellen, mich groß machen solle, usw. Und das während mein Pferd 30 min ganze Bahn dem Vordermann hinterher lief (zumindest in Stall 1). In Stall 2 darf ich zumindest frei reiten, aber habe auch nie mehr Hilfen bekommen und das auch nur sporadisch.

Mit mir hat eine gute Bekannte angefangen (sie hat gleich in meinem aktuellen Reitstall) angefangen und auch sie ist nicht besser. In dem Reitstall ist auch eine 30-jährige, die ebenfalls mit 10 angefangen hatte und auch noch Ausbinder benötigt. Aber ja, vermutlich sind wir alle hoffnungslose Fälle und einfach zu doof.

In meiner Nähe gibt es sonst nur noch einen weiteren Stall. Dort reitet ebenfalls eine Bekannte und sie kann nicht mal sitzen.

Alle, die ich kenne, die mehr geschafft haben, haben ein eigenes Pferd und müssen nicht die stumpfen Schulis reiten. Sie buchen sich zusätzlich noch teuren Reitunterricht bei externen Reitlehrern.

Ich sehe viele junge Leute, die mit einer Reitstunde in der Woche durchaus vorwärts kommen. Nur eben langsam.

Was bedeutet denn "langsam" für dich?

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Urlewas  14.11.2023, 16:15
@Anna2nymous

Bitte sei mir nicht böse, dass ich jetzt nicht die Zeit aufbringe, die ganze Frage samt den Antworten und Kommentaren noch mal erneut durchzuackern. Ist ja schon 2 Monate her, hab das alles nicht mehr so im Kopf…

Alle Personen, die du „so kennst“… sind nicht alle Reiter der Welt. Und zudem macht sich von denen vielleicht niemand die Mühe, deine Situation genauer zu betrachten, sondern man fertigt dich mit einem „Rundumschlag“ ab, weil man dir ja ohnehin helfen kann oder will, und man mit plakativen Aussagen das Thema schnell vom Tisch hat.

Jedenfalls hab ich dir einiges geschrieben - WAS davon sehen eigentlich „alle“ anders?

Ein guter(!) Sitz ist jedenfalls das A und O guter Reiterei. Und ich weiß nicht, ob du verstanden hast, was den Unterschied ausmacht zwischen „nur schön“ oder wirklich GUT sitzen.

Udn wenn du nun das Thema also erneut aufgreifst, hilf mir doch mal auf die Sprünge: was konkret möchtest du nun wissen; wie können wir hier dir weiterhelfen?

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Wenn ich dir meine Geschichte erzählen würde…. wäre das an dieser Stelle hier zu lang. Ich kann nur sagen: zum Reiten braucht man viel Geduld. Und man kein Geld hat, lernt man diesbezüglich sehr viel. Dran bleiben, auch wenn man auf der Stelle tritt, und sogar dann, wenn es 2 Schritte vor und 3 zurück geht, und sogar dann, wenn es rückwärts geht.

Ganz ehrlich, wenn auch hart: wenn deine Eltern nicht mehr als 10 -15 € erübrigen können oder wollen, mußt du den Traum vom A - Niveau in die fernere Zukunft verlegen. Meine Eltern hätten übrigens nie auch nur einen müden Cent (bzw damals Pfennig) für mein Hobby gegeben, geschweige denn mich irgendwo hin zu fahren.
An Deiner Stelle würde ich das Angebot einer Reitbeteiligung dankbar annehmen. Immerhin hast du eine Grundausbildung, die es dir ermöglicht, im Gelände zu reiten. Nun mache doch vorerst das beste draus, nutze deine bisherigen Fähigkeiten auch im Gelände (man kann auch dort Schenkelweichen üben u.ä), und nutze die Gelegenheit, mehr ins Pferd hineinzu sitzen, zu fühlen, locker zu sein, das Leben zu genießen.

Dabei lernst du einen ganz anderen Aspekt beim Reiten, und es wird dir später in Verbindung mit der vorherigen Sitzschulung eine gute erweiterte Grundlage für das Dressur - und Springreiten geben.
Man sollte immer das beste aus der jeweiligen Situation machen (lösungsorientiert sein), statt nach den Sternen zu schielen, man (im Moment) nicht erreichen kann.

Sollte die Reitbeteiligung sehr günstig oder gar kostenlos sein, kannst du vielleicht das gesparte Geld einmal im Jahr für einen Dressurkurs an einem ordentlichen Reitinstitut nutzen.

Puuh ganz schön schwierig. Höre auf jeden Fall nicht auf mit reiten. Ich würde dir empfehlen, dass bevor du aufhörst, du eine Reitbeteiligung machst und dann halt im gelände auszureitest. Da hast du dann halt nicht so viel Fortschritt, es macht aber es macht meiner Meinung fast noch mehr spaß. Wenn du ein liebes Pferd/Pony hast ist das bestimmt nicht schlecht.

Du kannst davor auch mit deiner Reitlehrerin reden und ihr deine Probleme erklären(falls du das noch nicht gemacht hast).

Ich hoffe ich habe dir weitergeholfen und du findest eine gute Lösung.

LG Lerchenlied

Schau nach einer Reitbeteiligung und helfe im Stall mit. Vielleicht wird dir dort dann auch mit deiner RB Unterricht angeboten.