Pro/Kontra Einteilung der Geschichte in Epochen?

5 Antworten

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Die Einteilung in Epochen erleichtert den Überblick. Es gibt tatsächlich Zeitabschnitte (nie ein bestimmtes Jahr, sondern eine gewisse Zeitspanne), in denen sich unsere Welt entscheidend verändert hat. Die Antike ist mit der Völkerwanderung zu Ende gegangen, das Mittelalter mit der Entdeckung neuer Welten und neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Das gilt aber nur für Europa. Der Nachteil unserer Epocheneinteilung ist, dass sie manchmal auf andere Erdteile und Kulturen übertragen wird. Dort gelten natürlich ganz andere Regeln.

Man teilt die Geschichte nicht ein, sondern die Geschichte ist die Einteilung. Eine Epoche beschreibt eine Zeit die durch bestimmte Ereignisse o.Ä geprägt wurden. Wir geben dem dann hinterher nur noch die Namen. Da gibt es also auch keine Vor- und Nachteile, denn wir schaffen die Einteilung nicht selber, sondern die Einteilung entsteht aus sich selbst heraus.

Der Vorteil ist, ie wird dadurch einigermaßen übersichtlich.

Der Nachteil ist, dass es dazu verleitet die Epochen, die nichts anderes sind als eine später eingefügte Konstruktion als natürliche und abruppte Grenzen bestimmter Prozesse wahrzunehmen.

Auch verleitet es dazu seine eigenen Gedanken in eine Welt zu projizieren, die damit nicht besonders viel zu tun hat.

Um 1500 herum wäre kein Mensch auf die Idee gekommen, dass er jetzt in der Neuzeit lebte, während seine Eltern 20 Jahre vorher noch im Mittelalter lebten.

Naja, es gibt eigentlich keine Nachteile, woher denn auch? Einteilung in Epochen ist natürlich schwer, und harte Linien ziehen ist nicht möglich, aber es ist hilfreich um das Große ganze schlüssig unterteilen zu können und die Epochen wiederum inneinzelne Abschnitte aufzuteilen.

Dann hat jeder ein Bild vor Augen wenn man vom Mittelalter redet, anstatt jedesmal das genaue Jahr anzugeben, was ohnehin nur den Wenigsten etwas sagen würde.