Pferd rennt in Galopp rein?
Guten Tag,
ich habe mit meinem Pony 2 Probleme. Problem 1 ist, dass er immer in den Galopp reinrennt und Problem 2 ist wenn ich vom Trab zum Schritt(oder Schritt zu halt) durchpariere er sich immer runterzieht(eng/rollkur). Hat jemand evtl. Tips? LG
6 Antworten
Beides deutet auf die selbe Ursache hin: zu wenig Gleichgewicht und Tragkraft. Die bekommt das Pony nicht von heute auf morgen, und der Reiter lernst das Erarbeiten nicht durch ein paar Tips aus dem Internet. Da brauchst du kontinuierliche Hilfe eines guten Reitlehrers / Bereiters vor Ort.
Handelt es sich um das „zu dicke Pony“? Dann ist es natürlich schwierig, auch noch den Reiter zu tragen, wenn es ohnehin schon mit dem übermäßigen Eigengewicht zu kämpfen hat.
(Und bitte spare dir in dem Zusammenhang den Begriff „Rollkur“. Einfach nur „Zu eng“ ist in dem Zusammenhang durchaus verständlicher. 😉)
Ist natürlich ein Dilemma: ohne fleißig Reiten ist das Abspecken schwierig, aber ohne abgespeckt zu haben ist es schwierig, Tragkraft zu entwickeln. Schwierig, aber nicht unmöglich! Um den Rücken zu schonen, vermehrt longieren, unterm Reiter auf das Galoppieren weitgehend verzichten, bis das Gleichgewicht hergestellt ist.
Ich sag mal etwas provokant: Ohne Gurt reiten - damit du gezwungen bist, völlig im Gleichgewicht zu sitzen, und das Pony auf keinen Fall störst.
Mit Hilfe eine guten Reitlehrers (korrekte!!!) Seitengänge erarbeiten. Angaloppieren dann aus dem Schulterherein heraus. (Gleichmäßige Biegung ohne krummen Hals hat dabei oberste Priorität!).
Sattel kontrollieren - Wintec oder ähnliches verhindert (entgegen der Behauptungen der Verkäufer) bei 99 % der Pferde eine ordentliche Lastaufnahme.
Ich rede KEINESFALLS, und das mögen ich hier betone, von „ohne Sattel“. Allerdings kannte ich einen Halflinger, der war so kugelrund gesessen, dass kein Sattel richtig hielt. Also der Gurt war zwar dran, aber man konnte ihn garnierst so fest ziehen, dass man ohne Gegenhalten aufsteigen konnte. Fühlt sich also an wie ohne Gurt, denn wenn man ein wenig mehr in den einen Bügle tritt als in den anderen, rutscht der Sattle zur Seite. So war man immer gezwungen, schön mittig zu sitzen und durfte auch nicht versehentlich in de rHüfte einknicken - sonst hätte man den Boden besichtigt 😆
Nach 50 kg weniger und zielführendem Training hatte man dann ein fittes Reitpferd - war sich dann allerdings seiner Fitness so sehr bewusst, dass er öfter mal vor Übermut buckelnd durch die Halle rannte und wurde dann verkauft, weil die Reitschüler, für die er eigentlich gedacht war, damit natürlich nicht klar kamen.
Läuft seiner Balance und seiner Tragkraft hinterher und evtl. auch vor der Reiterhand weg. Wenn das Pferd gesund ist und die Ausrüstung passt, dann hol dir bitte einen Trainer dazu, der mit euch ggf erst mal die körperliche Verfassung zum Reiter tragen erabeitet - Skala der Ausbildung ist dir hoffentlich bekannt?
Fehlende Kraft, fehlende Balance. Im Schritt exakter arbeiten. Für alles andere sollte grundsätzlich ein RL vorhanden sein
Exakter im Schritt arbeiten nunmal - sinnvolle Gymnastizierung, feinere Hilfen, das Pferd auf die Hinterhand holen, also versammeln, wieder dehnen lassen,...
Wenn das an der Longe ja scheinbar so perfekt klappt, scheinst du ja der störende Faktor zu sein - was sagt der Reitlehrer dazu?
Denke nicht dass es an der Balance oder Kraft liegt, beim longieren kann er ohne Probleme aus dem Schritt angaloppieren
versuch mal in volten anzugaloppieren…
zu problem 2, du ziehst warscheinlich an den zügeln. zum durchparieren außen paraden geben, das reicht schon. wenn man zieht, ist es normal das der kopf runter geht! 😇
Danke für deine Antwort, ich gebe die Hand beim durchparieren schon vor und reite über den Sitz, er rollt sich allerdings trotzdem ein. Hast du evtl noch einen anderen tip?
ich würde mal versuchen, ihn einfach galoppieren zu lassen, bis du merkst das er langsamer wird und dann einfach durchparieren lassen und nicht mehr treiben. wenn er es dann immernoch macht, würde ich evt mal den TA drüber schauen lassen🤷🏼♀️
a) aus dem schritt angaloppieren
b) der zügel ist NICHT die bremse beim pferd. mehr über den sitz und weniger über die hand reiten.
Ich reite schon über den Sitz die Übergänge und gebe Zügel vor, er rollt sich trotzdem ein
Dann kann er das schlichtweg muskulär noch nicht halten und man muss einen Gang zurück gehen.
Komisch, an der Longe kann er aus dem Schritt und Trab ohne reinrennen
Eben! Das Pferd hat weder genügend Kraft, den Reiter zu tragen, und befindet sich damit zusammenhängend auch nicht im Gleichgewicht unter ihm. Es muss lernen, kleinste Bewegungen, die der Reiter unbeabsichtigt macht (und das tun wir mehr oder weniger fast alle, wenn wir nicht grade Oberbereiter der Hofreitschule sind!), auszugleichen. Und dazu benötigt es viel Kraft. Die hat es aber (noch) nicht, wie es durch sein Verhalten zeigt. Den sowohl das Davonrennen als auch das Einrollen sind typisch dafür. Machen auch Jungpferde; besonders, wenn man in der Ausbildung nicht gründlich genug ist.
Ohne Gurt bzw Sattel ist leider nicht möglich, trotzdem vielen dank