Paraden fürs Rückwärtsrichten?

Urlewas  04.10.2023, 16:17

Bei wem hast du das gelernt?

verreisterNutzer 
Fragesteller
 06.10.2023, 12:41

Das ist eine FN getesteter Reitverein

5 Antworten

Mal abgesehen davon, dass sich die Gelehrten bei einigen Lektionen über die genaue Hilfengebung, und erst recht über die Wortwahl sehr streiten - ich denke, alle sind sich einig: ordentliches Rückwärtsrichten sollte nie durch ziehen erzwungen werden, und das Pferd soll nicht zurück „kriechen“, sondern im Zweitakt schreiten. Ich meine, deinem Text zu entnehmen, dass du das auch so verstanden hast, auch wenn der Begriff „Parade“ hier etwas unglücklich gewählt ist.

Die Zügelhilfe soll, wenn es gut läuft eigentlich nicht annehmend, sondern lediglich durchhaltend sein. Nun reden wir hier von Nuancen, um die es dir in diesem Zusammenhang nicht geht, sondern darum, ob die Zügelhilfe, wie auch immer sie denn genau geartet ist, einseitig oder beidseitig zu erfolgen hat.
Ich weiß ja nicht, ob der Reitlehrer, der dir das abwechselnd angeordnet hat, hier auf ein bestimmtes Pferd eingeht, oder ob er das grundsätzlich immer so machen will.

Denn die Sache ist ja die: das Pferd soll schnurgerade rückwärts gehen. Ist ja schon auf dem Hufschlag nicht immer ganz einfach, und bei x natürlich ein erhöhter Schwierigkeitsgrad. Normalerweise erreicht man dies durch absolut gleichmäßige Zügelhilfe. Abwechselnd würde zum Hin -und herschschwanken des Pferdes führen. Nun könnte ich mir allerdings vorstellen, dass ein bestimmtes Pferd generell geneigt ist, zur Seite auszubrechen, um der Reitlehrer raus hat, dass er durch diese Art der Hilfengebung dem Pferd zuvorkommt, so dass es gewissermaßen „zurechtgerückt“ wird.

man gibt beim rückwärtsrichten keine paraden.

das rückwärtsrichten ist eine der lektionen, mit denen man die durchlässigkeit überprüft.

paraden parieren das pferd durch - das heisst aus jeder gangart zum halt.

halbe paraden machen das pferd aufmerksam

beim rückwärtsrichten wird überhaupt nichts gestellt oder gebogen. da wird geradegerichtet. ein gut gerittenes pferd lässt sich auch völlig ohne zügelhilfen rückwärtsrichten, eben weil es durchlässig ist.

der impuls kommt über den sitz.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

auch das Rückwärtsrichten ist eine Vorwärtsbewegung. Man gibt also die HIlfen zum Vorwärtsgehen, lässt aber beide Hände stehen. NIcht ziehen, gar nichts.. Das Pferd läuft dann quasi gegen eine virtuelle Mauer und geht dann zurück. Man reitet also niemals rückwärts mit Rückwärtshilfen, der einzige Unterschied zum Vorwärtsgehen ist, dass man beim Vorwärtsreiten durch das Nachgeben der Hand dem Pferd den Platz gibt, den es braucht um nach vorne loszugehen. Denk also in Zukunft an die Mauer, gegen die du das Pferd treibst, wenn es rückwärts gehen soll.

LOL...ich habe eine Bekannte mit sehr bravem Kalti, die nie Unterricht in ihrem Leben hatte. Das sieht man auch. Na ja, der Kalti hat es bis jetzt bereits 22 Jahre überlebt. Aber wenn das Pferd rückwärtsgehen soll, zieht sie mit beiden Zügeln, bis die Maulwinkel fast schon den Sattel berühren. ;-? Na ja, es ist ein Pferd mit Gemüt, mein Pferd würde steigen, und ansonsten hat er es ja gut bei ihr.

Eigentlich bleibt die Hand einfach stehen, lässt lediglich keine Vorwärtsbewegung raus. Was Du beschreibst ist "rückwärts riegeln", wie es von schlechten Reitern praktiziert wird. Also von sehr, sehr schlechten. Wird Dir das wirklich so erklärt? Welche "Qualifikation" hat denn jemand, der sowas erzählt?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

verreisterNutzer  06.10.2023, 12:40

Ich weiß es auch nicht, ich bin mit dem Reitstall eigentlich sonst total zufrieden und den Pferden dort, geht es auch wirklich gut. Sie sind ein FN getesteter Reitverein.

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Die Hände sollten beim Rückwärtsrichten eigentlich absolut gar nichts machen, außer "nett" und freundlich zu stehen. Gleichmäßig. Ohne Zug, nur in Verbindung.

Das Rückwärts kommt aus der Hüfte. Hüfte nach vorne abkippen, das hindert das Pferd am Vorwärts und wird rückwärts gehen. Bei einem stumpfen Pferd, weil ständig über die Zügel irgendwas gemacht wird, dauert es evt. ein bisschen länger, weil es ja gar nicht gewohnt ist, dass der Reiter seinen Körper einsetzen könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin