Note sagt überhaupt nichts im Leben aus?


17.07.2022, 21:50

Letztendlich: Nur wegen paar dämlichen Jura Professoren, die erwiesenermaßen völlig willkürlich korrigieren, schaffen es viele Anwälte nicht, ihr gesamtes Potenzial zu entfalten und landen dann in mikrigen Feld- und Wiesenkanzleien, obwohl auch genau diese Anwälte, wie oben zu sehen, in internationalen Wirtschaftskanzleien mitmischen können.

1 Antwort

Finde, dass das doch zeigt, wie unbedeutsam Noten sind und wie ungerecht die Welt ist, findet ihr nicht

Was hat das mit der ungerechtigkeit der Welt zu tun? Leistung wird belohnt, nämlich indem die Menschen einen guten ersten Eindruck von dir haben. Wenn sich der im Laufe des Berufslebens nicht bestätigt, kannst du auch wieder gekündigt werden.

Das alles heißt aber nicht, dass demjenigen, der weniger gute Leistungen erbringt sofort alle Kompetenzen abzusprechen sind.

Die Dame hat anscheinend im Studium nicht die erforderliche Leistung erbracht und hat dementsprechend ihre Unterlagen gefälscht. Dafür bekommt sie jetzt vermutlich ihre Quittung und DAS ist in meinen Augen Gipfel der Gerechtigkeit, denn nach der Geschichte wird sie vermutlich keine große Kanzlei mehr einstellen.


PatrickBatemanx 
Fragesteller
 17.07.2022, 21:56

Gut, verständlich. Aber dass sie 5 Jahre erfolgreich in einem Beruf gearbeitet hat, dass eigentlich nur für Rechtsanwälte mit Spitzennoten gedacht ist, kannst du wie begründen?

Also jetzt unabhängig von der Fälschung. Sondern von ihrer praktischen Leistung.

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BeviBaby  17.07.2022, 22:03
@PatrickBatemanx
Aber dass sie 5 Jahre erfolgreich in einem Beruf gearbeitet hat, dass eigentlich nur für Rechtsanwälte mit Spitzennoten gedacht ist, kannst du wie begründen?

Das muss ich nicht, denn du hast ein falsches Konzept von diesem konkreten Beruf.

Der ist nicht 'nur für Rechtsanwälte mit Spitzennoten' GEDACHT bzw. konzipiert. Der ist für Volljuristen konzipiert nehme ich an. Er wird nur tendentiell mit Juristen mit Prädikatsexamen besetzt, weil diese, im Endeffekt durch ihre Examensnoten zeigen, was sie drauf haben und sich damit von anderen Bewerbern absetzen.

Die Nachfrage für solche Positionen ist eben so hoch, dass die Kanzleien es sich leisten können wählerisch zu sein und ein nicht ganz unwesentliches Kriterium wird dabei, so vermute ich, neben Erfahrung, spezifischen Kenntnissen usw. usw. auch die Examensnote sein.

Das heißt nicht, dass du dich da nicht auch als jemand, der das Jurastudium grademalso geschafft hat bewerben kannst und ggf. einen tollen Job machst... es heißt einfach nur, dass sie auch andere, auf dem Papier wesentlich vielversprechendere Bewerber haben, weil eben die Stelle besonders gewollt ist.

Vergleich es meinetwegen mit einem Zulassungsbeschränkten Studiengang... wie bestimmt sich der NC? RICHTIG, durch den schlechtesten Abischnitt, der im letzten Jahr genommen wurde. Was würde also passieren, wenn sich nur Leute mit, sagen wir 3,9 bewerben? Richtig, du wärst mit 3,6 ganz sicher im Medizinstudium drinnen.

Gleiches gilt für die Großkanzlei, solange du gewisse Basisanforderungen wie z.B. ein Jurastudium erfüllst.

Dass die Dame sich aufgrund ihrer offensichtlich kriminellen Neigungen letztlich doch nicht für den Beruf geeignet hat ist ein anderer Punkt. So jemanden braucht man in seiner Großkanzlei nämlich letztlich auch nicht.

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PatrickBatemanx 
Fragesteller
 17.07.2022, 22:08
@BeviBaby

Ganz genau. Und genau hier stellt sich nun die Frage, inwiefern die Aussagekraft von Noten beibehalten werden sollte. Ich persönlich würde nämlich eher vorschlagen, dass jeder Mensch, unabhängig von der Note, die Chance bekommen soll, sich zu beweisen.

Perfektes Beispiel: In Medizin gibt es keinen NC mehr, sondern es wird mehr Wert darauf gelegt, welche Zusatzqualifikationen, soziales Engagement und welchen Schnitt man im praktischen TMS-Test erlangt.

Mein Kumpel hat bsp. ein schlechtes Abi, doch ein super TMS Ergebnis und kann jetzt Medizin studieren.

Mir geht es doch nur darum, zu veranschaulichen, dass man dringend etwas am Qualifikationsprinzip ändern muss. Es sollte mehr Wert auf praktische Zulassungsprüfungen gelegt werden.

Findest du etwa nicht???

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PatrickBatemanx 
Fragesteller
 17.07.2022, 22:13
@PatrickBatemanx

Außerdem werden die Examensnoten in Jura sowieso nur willkürlich gewürfelt. Kannst jeden Jurastudenten fragen. Ich studiere selber im Oktober und weiß bereits, dass die Notengebung die reinste Hölle ist. Eine Frechheit.

Da gab es einen Studenten, der sein Probeexamen bei zwei Prüfern dargelegt hat und ein mal mit 9,45 Punkten bewertet wurde und ein mal mit 6 Punkten. Das ist eine erhebliche Diskrepanz.

So als wenn man, in Schulnoten ausgedrückt, jemanden eine 1- gibt und der andere Prüfer bei exakt gleicher Arbeit eine 4-.

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