Nationalismus schlecht?

13 Antworten

Wieso der Begriff hier in deutschland negativ behaftet ist sollte selbsterklärend sein, wen man die Geschichtsbücher aufschlägt und damit meine ich nicht nur das 3te Reich.

Nehmen wir Frankreich mal als Gegenbeispiel. Ich versuch mich dabei Kurz zu hallten.

In Frankreich entstand das Nationalgefühl aus dem Bürgertum. Sie war ein Mittel für ein Wir Gefühl das durch die frz. Rev. Einstand. Sie war ein Mittel raus aus der Monarchie im Kampf gegen den Adel und den Klerus und dessen macht. Mit ihr wird zieht die Demokratie in Europa ein. Durch den Nationalismus verbrüderten sich unterschiedliche sichten miteinander.Vom Armen Arbeiter bis hin zum Reichen Großhändler. Brüderlichkeit, Gleichheit, Freiheit waren das Motto unter dem das Nationalgefühl einstand. Die Aufklärung war in Frankreich prägend für den Nationalsimus. Sie hatte wenig Völkisches. Franzöße war wer in Frankreich geboren wurde.

In Deutschland gab es andere Einflüsse. Aufgrund der Franz. Fremdherrschaft (unter Napoleon) zogen da Völkische Elemente mit ein. Das Nationalgefühl war in Deutschland von einer völkischen Romantik geprägt und nicht von dem geist der Aufklärung wie in Frankreich oder auch in England. Hier stand nicht Brüderlichkeit, Gleichheit, Freiheit im vordergrund sondern die Blutlinie. Während in Frankreich also das Zusammen betonnt wurde, wurde in deutschland die Ausgrenzung Betont.

Ein paar Zitate
„Es versteht sich von selbst, dass jeder Mann eine Frau aus dem eigenen Volke nehmen wird. Alles andere ist bloß tierische Paarung. Wer sich mit einem fremden Weibe einläßt, hat Volk und Vaterland verspielt.“
„Deutsches Volksthum“ von Turnvater Jahn 1810

“Ich will den Hass gegen die Franzosen, nicht bloß für diesen Krieg, ich will ihn für immer.
Dann werden Deutschlands Grenzen auch ohne künstliche Wehren sicher sein, denn das
Volk wird immer einen Vereinigungspunkt haben, sobald die unruhigen und räuberischen
Nachbarn überlaufen wollen. Dieser Hass glühe als die Religion des deutschen Volkes, als
ein heiliger Wahn in allen Herzen und erhalte uns immer in unsrer Treue, Redlichkeit und
Tapferkeit.(…)”
Zitat E.M. Arndt („Über Volkshass und den Gebrauch einer fremden Sprache“, 1813)

Das waren keine Extremisten damals sondern führende Kopfe der Nationalen Bewegung in Deutschland.

Die Schwerpunkte waren hier von Anfang an anders gesetzt.

Auch wurden die demokratischen Elemente in Deutschland immer mehr verdrängt weil das Kaiserreich nicht mit den Nationalismus fiel sondern in ihr nochmal aufging. 

Dies alles mündete dann irgendwann im Nationalsozialismus. 

Dies alles sollte man sich bewusst machen, ehe man ein wieder erstarkenden Nationalismus in Deutschland fordern. 

Das Erbe, die Prägung und die Auswirkungen des Nationalismus ist bei uns eben eine andere.

HNWSL 
Fragesteller
 04.10.2017, 04:41

Naja danke für deine Antwort hast dir sicher Mühe gegeben aber kleine aber feine Details übersiehst du. Also erst mal zu Ernst Moritz Arndt. Du weißt schon, dass er das in den Befreiungskriegen schrieb? Im Kriege MUSS man den Feind hassen, sonst kann man gleich aufgeben. Im Kriege kommt der Hass von allein aber danach verschwindet er auch immer, nicht direkt aber er tut es. Dann zu der Sache mit der Paarung. Jeder kann alles Behaupten. Ich könnte auch Behaupten jeder Bayer der sich mit einem Sachse paart hat Bayern verspielt. Würdest du in 150 Jahren dieses Zitat als Beweis für irgendeinen Zustand nehmen? Blicken wir auf etwas offizielles: Gesetze. Das Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz ist dabei besonders interessant. Denn da war geregelt welche Staatsangehörigkeit jeder in Deutschland geborene bekommt. Angenommen der Vater ist Preuße, die Mutter Bayer, ist das Kind Preuße. Ist der Vater beispielsweise ein polnischer Staatsangehöriger und die Mutter zum Beispiel Sachse, ist das Kind Sachse. Das heißt jeder in Deutschland geborene war Deutscher. Damals gabs eben nur die Staatsangehörigkeiten der Bundesstaaten und die unmittelbare Reichsangehörigkeit für die Kolonien. Ein Kind erbte die Staatsangehörigkeit des Vater, wenn der Vater kein Deutscher war erbte das Kind die der Mutter. Soviel zur Ausgrenzung. Es war genau wie in Frankreich.

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Muke82  04.10.2017, 05:23
@HNWSL

Das ist mir alles bewusst. Es war krieg und im jeden Krieg wird der Gegner dämonisiert. Mir ging es darum auf zu zeigen welchen Einfluss der Nationalismus ausgesetzt war. Er wurde eben ganz anders geprägt und entwickelte sich auch anders.

Nachdem Frankreich besiegt wurde, wurde der Hass auch schnell auf Juden ausgeweitet. Auch dafür könnt ich jetzt Zitate auflisten und das lange vor Hitler. Das alles hat den Nationalismus in Deutschland negativ geprägt. Krieg(Befreiungskrieg), Blutlinie, Judenhass, Ausgrenzung und das verherrlichen der eigenen Rasse war von Anfang an der Weggefährte des Nationalismus in Deutschland. Treibende Kräfte des Nationalgefühls in Deutschland haben diese bereiche immer wieder aufgegriffen und verherrlicht.

Das ist ein fundamentaler unterschied wie er in Frankreich einstanden und geprägt wurde. Genau dieser unterschied führte eben auch dazu das es in Deutschland zum 3 Reich gekommen ist, die weichen wurden schon vorher gestellt.

2 Zitat will ich noch bringen. Nämlich von einen Mahner und eins von Arndt.

Erst Saul Ascher
„Man muß die Menge, um auch sie für eine Ansicht oder Lehre einzunehmen, zu begeistern suchen; um das Feuer der Begeisterung zu erhalten, muß Brennstoff gesammelt werden, und in dem Häuflein Juden wollten unsere Germanomanen das erste Bündel Reiser zur Verbreitung der Flamme des Fanatismus hinlegen.“

Damit grief er Arndt und Jahn sowie deren Ideologien an.

Und jetzt Arndt

"Die Juden als Juden passen nicht in diese Welt[...], und darum will ich nicht, daß sie auf eine ungebührliche Weise in Deutschland vermehrt werden. Ich will es aber auch deswegen nicht, weil sie ein durchaus fremdes Volk sind und weil ich den germanischen Stamm so sehr als möglich von fremdartigen Bestandteilen rein zu erhalten wünsche."

Ein weiterer bedeutender Nationalist aus dieser Zeit war Hartwig von Hundt-Radowsky. Der schon 1819 in seinen "Judenspiegel" empfhall wie man mit den Juden um zu gehen hat. Auszusondern, 
kennzeichnen, kastrieren, deportieren, vernichten sind einige Stichworte aus seinem Texten.

Das alles wurde dem deutschen Nationalismus mit in die Wiege gelegt.

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HNWSL 
Fragesteller
 04.10.2017, 07:26
@Muke82

Die Deutschen sind keine Rasse sondern Ethnie. Asiaten sind beispielsweise eine Rasse. Chinesen, Japaner, Koreaner sind 3 Ethnien der gleicjen Rasse. Also nicht alle Begriffe durcheinander werfen.

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PeterKremsner  04.10.2017, 13:24
@Muke82

Ein weiterer bedeutender Nationalist aus dieser Zeit war Hartwig von Hundt-Radowsky

Damals in dieser Zeit waren die Nationalisten auch ziemlich extrem geprägt, gerade was das Judentum anging.

Jedoch war das eben damals die Zeit, viele Nationalisten, aber auch andere Politische Lager, waren antisemitisch geprägt und von da her finde ich solche Aussagen für die damalige Zeit nicht verwunderlich und sogar prägend.

Karl Marx beispielsweise war zwar kein Antisemit, obwohl da immer wieder Diskutiert wird wegen einiger Schriften, trotzdem hat auch er eine Abhandlung über die Judenfrage geschrieben, in welcher er feststellt, dass die Zukunft des Judentums nur in seinem verschwinden liegen könnte.

Im Gegensatz zu Hundt Radowsky hat er es nicht eliminatorisch gemeint, er verfolgte also offensichtlich kein Ziel die Juden zu bekämpfen, er stellt lediglich fest, dass das Judentum verschwinden wird.

Ich würde diese Denkweise also nicht den Nationalisten allgemein anlasten.

Zusätzlich muss man aber benken, dass die Nationalisten der damaligen Zeit durchaus sehr stark Chauvinistisch geprägt waren und auch heute teilweise noch sind.

Bisher war jeder Mensch welchen ich getroffen habe und behauptet hat er ist ein Nationalist oder stolzer Patriot etc. ein Chauvinist.

Der Chauvinismus stellt für mich das große Problem und die Gefahr dar welche im allgemeinen Wort des Nationalismus vergraben ist. Der inklusive Nationalismus ist hingegen etwas, was ich nicht als Gefährlich und auch nicht unbedingt als schlecht betrachten würde, es ist eine Legitime politische Meinung.

Obwohl ich weder Chauvinist noch inklusiver Nationalist bin.

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Muke82  04.10.2017, 14:16
@HNWSL

Oh, mein Gott. Das bleibt dir von meinen langen Text Hengen? 

Du glaubst tatsächlich das dies irgendwie eine kern aussage meines Textes ist das diskussionswürdig ist?

Du willst jetzt auch sicher nicht das ich dutzende Zitate von deutschen Nationalisten raussuche indem sie genau das Wort benützen?

Mir geht es in meinen beiden Texten doch darum, welchen Einfluss der Nationalismus in Deutschland schon von Anfang an hatte, die Unterschiede zu z.B. Frankreich und versuchte zu erklären wieso der Nationalismus in Deutschland eher negativ behaftet ist.

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Muke82  04.10.2017, 14:44
@PeterKremsner

Ich stimme dir zu. Zu damaligen seit war es en vouge Antisemit zu sein. Ich habe diesen Punkt auch absichtlich in meinen ersten Beitrag weggelassen. 

Natürlich ist Nationalismus nicht gleich Antisemitismus. In Deutschland waren sie aber stets Weggefährten und das eben schon von der Entstehung an des Nationalismus. 

Es war ein Erklärungsversuch wieso man sich in Deutschland bis heute damit schwer tut. Ich finde wen man sich eben ansieht wie der Nationalismus in Frankreich und Deutschland erstarkte, sich ansieht unter welchen Motto sich sich stellten,ist es besonderes gut zu sehen wieso Frankreich kein Problem damit hat und wir eins haben.

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Hallo,

naja, ganz so genau nimmst Du es aber auch nicht.

Den Nationalstaat und/oder diesen Begriff gibt es auch erst ab dem 18. Jahrhundert in Europa.

Lies dazu mal, was ich selbst als "ehemaliger" DDR-Bürger  so sehe, den Beitrag in Wikipedia durch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalstaat

Klar ist, dass, geprägt durch den letzten, in Europa, verheerenden Krieg, Deutschland in dem Zusammenhang immer erwähnt wird. Das machen nicht nur Deutsche!

Bismark hat ein Deutschland schaffen wollen - herauskam ein Deutsches Kaiserreich!, das aber wenige Jahre danach, durch das Bürgertum (Kapital), in der Abschaffung der Monarchie endete.

Deutschland war aber bereits davor, noch nicht so eins! Erst der "Führer" aus Osterreich, hat eben ganau das erreicht!!!!

Genau dass, das (fast) die gesamten Deutschen diesem Führer gefolgt sind, war das Verhängnis. - hier schwächelt die "historienforschung" etwas, warum folgten soo viele dem Führer? Dazu gibt es unterschiedliche Aussagen - dies mal hier nicht weiter untersucht.

Da das im Fiasko endete - hängt eben noch immer in Deutschland - so ist meine Sicht!

Ich selbst, Schlesier als Herkunft von den Eltern,  geboren und aufgewachsen in Sachsen/Thüringen und seit langer Zeit als Sachse in Leipzig, verstehe diese "Deutschland" Diskussion sowieso nicht. Ich bin Sachse und Deutscher - habe sogar noch einen Führerschein der "DDR", der in der geamten EU gültig ist!!

Grüße aus Leipzig

HNWSL 
Fragesteller
 04.10.2017, 01:53

Du bist also auch Ostdeutscher. Ich auch und zwar Schlesier und Ostpreuße von der Mutter her.

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Nationalismus ist ein geistiger Rückschritt, der dem Internationalen Kapital hilft, Völker und Staaten gegeneinander auszuspielen um sie ungestört ausbeuten zu können. Deswegen sind die internationalistischen Bewegungen die am meisten verteufelten Feinde des Kapitalimus, nationalistische Strömungen sind gern gesehen.

Das Problem ist der -ismus. Die Nationalität wird per se aus Ideologischen Gründen als wichtiger bezeichnet, als andere, z.B. soziale Gemeinsamkeiten.

Nationalismus ist per se nicht böse.

Fasz alle Länder denken zuerst an sich. Die USA, Frankreich, GB.... aber auch viele muslimische Länder sind nationalistisch. Als erstes kommt ihre eigene Bevölkerung, dann ne ganze Weile gar nichts und dann erst andere Menschen / Völker / Staaten.

Nur in Deutschland ist Nationalismus verboten. Uns wird eingetrichtert, dass wir auf Ewigkeit schuldig sind und gefälligst dafür büßen müssen.

PeterKremsner  04.10.2017, 01:27

Seit wann ist Nationalismus in Deutschland verboten?

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konzato1  04.10.2017, 01:30
@PeterKremsner

Verboten ist etwas "krass" ausgedrückt. Er wird nur nicht gern gesehen. Siehe die Aussagen von der Integrationsbeauftragten Özoguz von der SPD. Aber auch die Grünen erzählen gern, dass es nichts deutsches gibt, außer die Sprache.

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OlliBjoern  04.10.2017, 01:52
@konzato1

Deutsche sind halt vielseitig, und es gibt halt nicht DAS typische deutsche Verhalten (sondern eben unterschiedliche, was ja auch positiv ist). Ich sehe das als was Gutes an, dass wir nicht "genormt" sind. Ich sehe keinen Bedarf an der Normung des deutschen Bürgers. 

Ich z.B. schaue und spiele keinen Fußball, auch wenn das als typisch deutsch gilt. Es ist ja auch nichts Schlechtes dabei, sich für Fußball zu interessieren.

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konzato1  04.10.2017, 06:39
@OlliBjoern

Amerikaner, (Britten und Franzosen) sind auch unterschiedlich!

Die einen schauen Baseball, andere Fooball, Basketball und immer mehr jetzt auch Soocer.

Und trotzdem feiern sich die Amis bei jeder Gelegenheit selbst.

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Mein Gott... Hast du nicht gehört wohin das führt? Bist du wirklich so ignorant? Das was du beschreibst ist Nationalsozialusmus! WasWas hast du gegen Menschen aus anderen Ländern? Warum willst du dich abschotten? Isolieren? Du hast bestimmt schlechte Erfahrungen gemacht mit Ausländern das kann ich verstehen, ehrlich! Aber dann alle so abzustempeln?  Ich weiss nicht... Ich finde das nicht richtig.. Wir sind alle Menschen... Es gibt nicht sowas wie Deutsche und Ausländer... warum teilst du die welt derart? was es gibt ist Gut und Böse.. Ich habe viele freunde Ausländer wie deutsche.. du wirst es nicht glauben unter ihnen auch ein Skinhead... Es ist komisch...Er hat was gegen Ausländer aber wir kennen uns noch von der Grundschule.. Er kommt auch bei mir zu hause mich manchmal besuchen und meine Mutter macht uns was zu essen. Seine munter macht mir auch was zu essen wenn ich da bin..Aber er ist ein Skinhead.  Aber wenn wir zusammen zeit verbringen zb billiard spielen (er hat keine chance) dann vergessen wir beide unsere Ideologien dann sind wir Freunde.. Und das ist auch gut so...