Müßte gemeldeter Jahresüberschuß und Anstieg des Eigenkapitals nicht völlig identisch sein bei einer AG, wenn im Berichtsjahr keine Dividende gezahlt wird?
AG= Aktiengesellschaft
Mir fällt auf, dass in der "Praxis" ( also in den Geschäftsberichten von z.B. großen deutschen oder US-amerikanischen Aktiengesellschaften ) fast nie der Fall ist.
Also dass die Gleichung "Anstieg des Eigenkapitals=Jahresüberschuß - Dividendenzahlungen" fast nie stimmt. Der Jahresüberschuß, der nach Dividendenzahlung im Unternehmen verbleibt, müßte doch entweder zur Rückzahlung von Schulden ( Verringerung des Fremdkapitals) oder zur Vergrößerung der Bilanzsumme führen. Beides müßte doch das Eigenkapital in entsprechender Höhe vergrößern. Wo ist mein Denkfehler?
3 Antworten
Grundsätzlich müsstest du Recht haben. Aber es gibt z.b wohl noch die Möglichkeit , Gewinne oder Verluste aus dem Vorjahr vorzutragen.
Und Unternehmen, die nach US GaaP bilanzieren , haben dann wieder ganz eigene Vorschriften.
Wenn die Hauptversammlung beschließt, dass der Gewinn vorgetragen wird, steigt das Eigenkapital um den Gewinn.
Schau dir deine eigenen Beispiele an und du wirst das auch finden.
Du schreibst von Jahresüberschuss und den gibt es in vielen Varianten. Verwendet werden kann nur, was nach Steuer und irgendwelchen Sachen, die halt bei deinem Jahresüberschuss nicht enthalten sind, übrig bleibt.
Dann führen Dividendenzahlungen in D zu einer Steuererstattung bei der AG. Die kann im Jahresüberschuss (der vor Gewinnverwendung erstellt wird) nicht enthalten sein. In dem Fall hast du also schon deshalb immer eine Abweichung.
... oder einfach nur eine Rückstellung