Mehrere fragen zur Bundeswehr?

3 Antworten

Von Experte ponter bestätigt
ich hätte trotzdem jetzt noch mehrere Fragen um mich schon vorher zu informieren.

Das ist schlau.

da ich sehr neugierig bin und so eine Entscheidung ja auch gut überlegt sein muss.

Das erste ist eine gute Voraussetzungen für den Soldatenberuf und das zweite ebenfalls.

Da ich weit im Norden lebe wird es bei mir zu grosser Wahrscheinlichkeit die Marine werden.

Das ist prinzipiell eine gute Idee. War selber 12 Jahre bei der Marine und habe das nie bereut.

Gibt es denn auch Marine Kampfeinheiten die auch am Land agieren?

Ja, das Seebataillon in Eckernförde. Dazu gehört auch die Marineinfanterie, also die Landkampftruppen der Marine, die z.B. Häfen und Schiffe gegen Angriffe von Land verteidigen müssen und auch öfters an internationalen Einsätzen teilnehmen.

Ich weiß das es dann noch den "Soldat für den Waffeneinsatz der Marine" gibt, was mich auch sehr interessiert. Dort würde ich ja dann die Waffen, Torpedos und Co vom Schiff kontrollieren oder?

Da sitzt du unten in der OPZ vor dem Steuergerät der Artillerie oder Torpedos und hast auf Befehl zu schießen und zu treffen.

Ansonsten interessieren mich noch bei der Marine der "Soldat für Radarelektronik" wäre ich da am Sonar und würde da quasi alles kontrollieren? Was genau würde ich da überhaupt alles tun? Ich kann mir nicht vorstellen das ich da nur rum sitze und aufs Sonar achte, oder doch?

Doch, das ist die Hauptaufgabe., Du sitzt bei Seefahrt in der OPZ unten und beobachtest die diversen Geräte und gibts die Informationen entsprechend weiter.

Dann noch der "Soldat für Waffenmechanik der Marine" dort würde ich ja dann sicherlich die Waffen reparieren, warten und bauen die auf den Schiffen sind oder?

Richtig. Hauptsächlich geht es da um die Pflege und Wartung der Waffen, nicht um die Steuerung derselben. Bei Seefahrt geht man auch Ruder oder macht die Brückenwache mit.

Und der "Soldat für Schiffsbetriebstechnick" müsste ja dann der normale schiffsmechanicker sein der an den Schiffsmotoren und co arbeitet oder?

Nicht ganz. Mit Motoren und Elektrik hat das nichts zu tun. Dafür gibt es extra Verwendungen. Das ist eher der Gas- und Wasserrinstallateur an Bord.

Dann der "Soldat im Navigationsdienst der Marine" bin ich dort dann beim Kapitän und muss helfen das Schiff zu navigieren? Stell ich mir schon ziemlich interessant vor.

Das kommt so ungefähr hin. Da bist du immer auf der Brücke und arbeitest mit den Seekarten und sagst, wo man hinfahren muss.

Was macht denn eigentlich der "Soldat im Decksdienst"?

Bei der Marine sagt man: "Alles was sich bewegt wird gegrüßt und was sich nicht bewegt wird angemalt." Das sind die Leute, die für die Außenhaut des Schiffes zuständig sind, also Rost klopfen und mit den Farbtöpfen und Pinseln rumlaufen und die bei den Manövern im Hafen die ganzen Leinen bedienen. Bei Seefahrt sind sie Rudergänger und Ausguck. Da kommen normalerweise die Leute hin, für die aufgrund ihrer geistigen Leistungsfähigkeit alle anderen Aufgaben zu schwierig sind.

Undzwar der "Soldat in der Lfz Instandhaltung " das Zivile Gegenstück dazu ist ja "Fluggerätemechaniker".

Stimmt.

Auf der Seite der Bundeswehr steht das man das (beides) auch mit Hauptschulabschluss machen kann

Aber man muss auch die Prüfung beim Einstellungstest bestehen. Jeden lassen die da auch nicht ran und auch nicht an alle Teile.

In der Grundausbildung muss man ja mit mehreren Menschen auf einem Zimmer schlafen, zusammen duschen gehen und co.

Richtig. Ich weiß aber gar nicht, wie groß die Zimmer heutzutage sind.

Ist das nach der Grundausbildung immernoch so?

Das hängt vom Dienstgrad ab.

Oder ist es dann eher so wie ein normaler Arbeitstag? Und man kann alleine oder zuhause duschen? (Ausser man ist auf See)

Ja, wenn man eine eigene Wohnung in der Nähe hat.

Und ab wann ist man Berufssoldat und wo ist der Unterschied zum Zeitsoldat?

Das kann man nur als Offizier oder Bootsmann (Feldwebel) werden, wenn man besonders gute Leistungen bringt. Der Berufssoldat ist dann bis zur Pensinonierung bei der BW.

Und ist man immer zuerst Mannschafter oder kann man auch direkt in die Unteroffizierslaufbahn?

Man kann direkt in die Uffz-Laufbahn eintreten, fängt da aber auch als Matrose an und muss erst Mannschaftsdienstgrade durchlaufen, bis man die entsprechenden Lehrgänge bestanden hat.

Und was könnte man nach seiner Zeit bei der Bundeswehr machen, wenn man sich z.B. für Jahre Dort verpflichten ließ und man Unteroffizier war, könnte man dann danach zu Polizei oder was bleibt einem dann?

Das müssten die dir beim Beratungsgespräch näher erklären.


Krabat693  21.03.2023, 12:25
Das kann man nur als Offizier oder Bootsmann (Feldwebel) werden

Seid 2019 gibt's den Fachunteroffizier BS auch im Dienstgrad Stabsunteroffizier(Obermaat). Voraussetzung dafür ist, dass man in der Besoldungsgruppe A7 ist (mindestens 4 Jahre Dienstzeit) ein gutes Ergebnis bei der Potentialfeststellung, eine Verwendung die für die Übernahme in das Dienstverhältnis BS vorgesehen ist und eine top Beurteilung in der Vergleichsgruppe.

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Hamburger02  21.03.2023, 15:06
@Krabat693

Danke, das war mir neu. Dann gibts demnächst 50-jährige Obermaaten? Welches Pensionsalter haben die denn?

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Hamburger02  21.03.2023, 15:12
@Krabat693

Das Pensionsalter und die Pensionshöhe sind echte Argumente für diese Laufbahn...wenn man denn übernommen wird.

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Krabat693  21.03.2023, 15:17
@Hamburger02

Das Gehalt grundsätzlich auch wenn man in seiner Laufbahn die richtigen Abzweigungen nimmt ¯\_(ツ)_/¯ aber ja, die Pension ist für mich aktuell auch das Totschlagargument wegen dem ich einen Antrag auf BS gestellt habe. Als Zeitsoldat würde ich nicht mehr verlängern. Ich bin aktuell Stabsunteroffizier, SaZ12 und habe damit den maximalen Anspruch auf Berufsförderung. Eine weitere Verlängerung hätte keine Vorteile mehr für mich und die Prämien die es für meine Verwendung gibt können auch nur ausgleichen was der zivile Markt zahlen würde.

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Fragenwusel 
Fragesteller
 21.03.2023, 13:37

Danke für die ausführliche Antwort! Damit wurde sehr geholfen. :)

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Fragenwusel 
Fragesteller
 22.03.2023, 14:32

Nochmal eine Frage am Rande, was sollte ich alles zum Beratungsgespräch mitnehmen?

Nimmt man da erstmal noch garnichts mit, oder nimmt man schon Bewerbungen und Unterlagen (falls ja, welche?) mit?

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Fragenwusel 
Fragesteller
 29.03.2023, 03:15
@Hamburger02

Moin, ich hatte jetzt mein Beratungsgespräch.

Der Berater hat sich leider sehr schwammig ausgedrückt und ist auch nicht auf alle meine Fragen die ich mir aufgeschrieben habe eingegangen, es kam eher so rüber ob er mich schnell Rekrutieren wollte (schonmal alles fertig machen) und dann abwimmeln.

Er meinte zu mir für mich wäre Unteroffizier die beste Laufbahn, also eine Millitärische "Ausbildung" dafür müsste ich mich dann, aber ganze 12 Jahre verpflichten lassen.

Als Mannschafter würde es wohl kein Sinn machen, da man dadurch nach der Bundeswehr nichts vorzuweisen hat.

Leider ist er auf manches nicht richtig eingegangen, ich hab das so verstanden das ich mit einem Hauptschulabschluss in der Unteroffizierslaufbahn mich für 12 Jahre der Bundeswehr verpflichte und dafür eine Ausbildung habe.

Er meinte z.B. wenn man als Navigierer in der Marine arbeiter, würde man z.B. irgendwas mit IT Elektronik oder so machen. Und wenn man dann nach 12 Jahren seine Zeit abgerissen hat, dann hätte man ja quasi bei der Bundeswehr eine Ausbildung gemacht und hat was vorzuweisen und man könnte dann in dem Beruf weiter arbeiten.

Stlmmt das? Hab ich das so richtig verstanden?

Wie gesagt, ist er leider sehr schwammig und nicht sehr präzise gewesen, er hätte am liebsten gehabt das ich direkt sagt ich lass mich für 12 Jahre verpflichten, aber keine Fragen mehr dazu stelle. :D

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Hamburger02  29.03.2023, 09:23
@Fragenwusel

War das ein Berater vom Heer? Leider haben die oft nicht so viel Ahnung von der Marine. Das, was du hier wiedergibst, ist in der Tat sehr schwammig. Welchen Schulabschluss hast du denn?

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Fragenwusel 
Fragesteller
 29.03.2023, 11:47
@Hamburger02

Ja, das könnte sein das es ein Berater vom Heer war.

Ich hab nur einen Hauptschulabschluss damals gemacht

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Fragenwusel 
Fragesteller
 29.03.2023, 13:17
@Hamburger02

Leider nicht. Deshalb meinte der Berater ja, dass ich mich für 12 Jahre verpflichten lassen sollte, weil ich dann wohl eine Millitärische Ausbildung machen würde in der Laufbahn der Unteroffiziere. Die würde dann wohl auch nach der Bundeswehr Zivil was bringen, so hat er das gesagt.

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Hamburger02  29.03.2023, 22:21
@Fragenwusel

Die würde dann wohl auch nach der Bundeswehr Zivil was bringen, so hat er das gesagt.

Na ja, das wäre ich eher skeptisch. Nicht Marine kann man später auch zivil gebrauchen.

Hättest du zufällig vom 3. - 6. April Zeit und kommst zufällig aus Thüringen oder einem benachbarten Bundesland?

Da gäbe es eine vernastaltung, denn ich glaube, du bräuchtest eine Beratung von jemand, der von der Marine auch Ahnung hat. Ich denke an das hier:

https://www.karrierekaserne.de/events/kalender/thueringen-maritim-i-2023/2023-04-03

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Fragenwusel 
Fragesteller
 30.03.2023, 16:53
@Hamburger02

Ich hab grade nachgeschaut und das soll wohl stimmen, steht auch auf der Seite der Bundeswehr.

"Sie erwerben während Ihrer Dienstzeit einen vollwertigen zivilen Berufabschluss"

Aber die Voraussetzung für Unteroffiziere die keine Lehre haben und die da machen sind dann auch

- Sie verpflichten sich für mindestens vier Jahre. Ohne verwertbaren Berufsabschluss beträgt die Verpflichtungszeit 9 Jahre (im allgemeinen Fachdienst) beziehungsweise 13 Jahre (mit ziviler Ausbildung und Weiterbildung)

Also müsste ich als Hauptschüler ohne Berufabschluss mich für 13 Jahre verpflichten und würde dann dort quasi die Unteroffizierlaufbahn bestreiten und währenddessen noch danach einen Berufabschluss bekommen fürs Zivile Leben, oder?

Danke für den Link für die Veranstaltung, leider war der Anmeldetermin nur bis spätestens den 27.03. Das wäre, aber vermutlich wirklich ganz interessant und auch sehr hilfreich.

Da ich mich vermutlich für 13 Jahre jetzt verpflichten muss, muss ich meine Entscheidung nun wirklich gut überlegen.

Als Navigierer muss man wohl ziemlich gut in Mathe sein, deshalb fällt das vermutlich für mich raus.

Auf der Seite der Bundeswehr steht das man als Soldat im Decksdienst in der Unteroffizierslaufbahn Tauchen, also man muss nachweisen das man Tauchen kann. Weisst du zufällig warum man dort Tauchen muss? Das wäre noch gut zu wissen.

Ich werd dann vermutlich soldat im Waffeineinsatz der Marine auf dem Schiff machen, bin aber noch wirklich unsicher.. Denn 13 Jahre sind schon eine wirklich lange Zeit.

Was haben Sie denn bei der Marine gemacht? Vielleicht wäre das ja auch was und könnten das empfehlen.

Ich bin wirklich unsicher, denn falls mir mein Job da nicht gefällt weil es was anderes in der Marine gibt was ich doch besser finde, dann mach ich 13 Jahre etwas, was mir vielleicht garnicht liegt und ich hätte was besseres machen können. :D

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Hamburger02  30.03.2023, 22:32
@Fragenwusel
Also müsste ich als Hauptschüler ohne Berufabschluss mich für 13 Jahre verpflichten und würde dann dort quasi die Unteroffizierlaufbahn bestreiten und währenddessen noch danach einen Berufabschluss bekommen fürs Zivile Leben, oder?

So interpretiere ich das auch.

Als Navigierer muss man wohl ziemlich gut in Mathe sein, deshalb fällt das vermutlich für mich raus.

Das stimmt. Mathe und Geometrie spielen da eine große Rolle.

Auf der Seite der Bundeswehr steht das man als Soldat im Decksdienst in der Unteroffizierslaufbahn Tauchen, also man muss nachweisen das man Tauchen kann. Weisst du zufällig warum man dort Tauchen muss? Das wäre noch gut zu wissen.

Jedes Schiff oder jedes Bootsgeschwader hat seine eigene Tauchereinheit, um notfalls das Schiff Unterwassser auf Schäden oder Minen unbtrtersuchen zu können oder auch mal die Schraube von einem eigefangenen Netz oder Seil zu befreien. Das ist eine typische Nebentätigkeit (ich selber war Chef unserer Tauchergruppe). Bei uns sind vor allem auch Schiffstechniker zu den Taucherlehrgängen geschickt worden.

Beim Decksdienst lernt man allerdings garantiert nichtd, was man Zivil brauchen kann. Höchstens man arbeitet später in einem Hafen z.B. als Festmacher oder auf einem zivilen Boot oder Schiff.

Was haben Sie denn bei der Marine gemacht? Vielleicht wäre das ja auch was und könnten das empfehlen.

Ich war der Schiffstechnische Offizier, also leitender Ingenieur. Das war aber mit Abi und Studium. Also was ich aus der Sicht nicht schlecht finde, wäre z.B. Schiffsbetriebstechnik. Hast du denn etwas handwerkliches Geschick? Schiffsbetriebstechnik ist sowas wie Installateur und Betriebsschlosser an Bord. Die werden auch meistens bei der Leckbekämpfung und Feuerbekämpfung eingesetzt. Da würde anschließend eine Ausbildung als Installatuier oder Schlosser gut passen....womit man hinterher auch gut einen Job kriegen kann.

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Und ab wann ist man Berufssoldat und wo ist der Unterschied zum Zeitsoldat?

Und ist man immer zuerst Mannschafter oder kann man auch direkt in die Unteroffizierslaufbahn?

Und was könnte man nach seiner Zeit bei der Bundeswehr machen, wenn man sich z.B. für Jahre Dort verpflichten ließ und man Unteroffizier war, könnte man dann danach zu Polizei oder was bleibt einem dann? Oder bringt einem danach die Millitärzeit garnichts mehr?

ich habe jetzt bald ein Beratungsgespräch bei der Bundeswehr, ich hätte trotzdem jetzt noch mehrere Fragen

Genau dafür ist durch das Beratungsgespräch, wobei der Seelenfänger seine Antworten auch gerne etwas ... Geschönt formuliert.

Da ich weit im Norden lebe wird es bei mir zu grosser Wahrscheinlichkeit die Marine werden.

Wo du lebst ist dem Dienstherren so egal, du darfst bei der Einplanung zwar gerne wünsche äußern, aber die letzte Entscheidung trifft der Dienstherr und wenn der entscheidet das es gerade wichtiger ist einen Dienstposten in Mittenwald zu besetzen dann kannst du dich schonmal mit einer Verwendung als Gebirgsjäger anfreunden.

Heimatnah bedeutet beim Bund ... Innerhalb Deutschlands.

In der Grundausbildung muss man ja mit mehreren Menschen auf einem Zimmer schlafen, zusammen duschen gehen und co.
Ist das nach der Grundausbildung immernoch so?

Kommt auf die Ausstattung der Liegenschaft an. Bis zum Ende des 24. Lebensjahr bist du zum Leben in der militärischen Gemeinschaft verpflichtet ... Aber wenn du tatsächlich heimatnah eingesetzt bist wird sich niemand aufhalten jeden Tag nach Hause zu pendeln.

Neben den Gemeinschaftsstuben hatte ich auch schon die schickere Stube2000, wo dann immer zwei Stuben durch ein gemeinsames Bad verbunden sind. Da lässt es sich schon gut aushalten.

Oh und nach der Grundausbildung wirst du noch viele Lehrgänge besuchen und so einige Unterkünfte Kennenlernen.

Und ab wann ist man Berufssoldat und wo ist der Unterschied zum Zeitsoldat?

Berufssoldat wirst du indem du vorgeschlagen Wirst oder durch eigenständig drauf bewirbst. Als BS Dienst du dann bis zur Pension während ein SAZ eben eine befristete Dienstzeit von maximal 25 Jahren hat bevor er ausscheidet und zurück ins zur ins zivile Leben geht.

Und ist man immer zuerst Mannschafter oder kann man auch direkt in die Unteroffizierslaufbahn?

Kommt drauf an im Fachdienst kannst du, wenn du eine passende Berufsausbildung mitbringst auch direkt als Stabsunteroffizier zb einsteigen. Inkl. der Eigenart das du nie befördert wirst

Und was könnte man nach seiner Zeit bei der Bundeswehr machen

Du hast, je nach Verpflichtungszeit, bis zu 5 Jahre Berufsförderung. Du bekommst Übergangsgebührnisse und die Bundeswehr zahlt für dich Ausbildungsmaßnahmen oder ein Studium. Falls du in Fachdienst warst kannst du dich auch in dem Beruf welchen du beim Bund gelernt hast bewerben.


Fragenwusel 
Fragesteller
 21.03.2023, 13:37

Danke für die Antwort! :)

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