Links gut Rechts böse?

13 Antworten

  • Ja, das wollen die Medien derzeit vermitteln, ist aber grundfalsch.
  • Im Rahmen des mittleren Spektrums sind links und rechts gleichermaßen berechtigt; im Rahmen der Extreme sind beide gleichermaßen gefährlich.
  • Die Linke und die AfD sind beide populistisch und beide gefährlich.

WalterMatern  11.09.2018, 14:40
Die Linke und die AfD sind beide populistisch und beide gefährlich.

Habe ich das richtig verstanden?

Thüringen hat eine populistische Regierung?

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Kajjo  11.09.2018, 14:57
@WalterMatern

Selbstverständlich ist die Linke grob populistisch und es ist eigentlich ein Skandal, dass sie an einer Regierung beteiligt sind...

Die Linke ist bestenfalls grenzwertig demokratisch und verfolgt nach wie vor Ziele, die mit der SED oder PDS harmonieren würden. 

Dass die SED > PDS > Linke nicht ähnlich wie die NSDAP abgewickelt wurde, ist der eigentliche Skandal. Die Partei hätte nach der Wende verboten und aufgelöst gehört. 

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WalterMatern  11.09.2018, 18:51
@Kajjo
"Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“
Evelyn Beatrice Hall
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Sind beide nichts böse oder gut es kommt einfach an wie es ausgelebt werden tut,

z.b die Linksextremen und Rechtsextremen sind gleich böse und gehen mit Hass und Gewalt durch die Welt.

Ich z.b sehe mich mehr rechts als links habe aber auch Linke werte in mir. was macht mich jetzt Böse???

Die Frage ist zwar jetzt schon 3 Jahre alt, aber erst dieses Jahr ist ein hervorragender Artikel erschienen, den ich - mitsamt der (wenigen) Kommentare - nicht nur zur Fragenklärung posten, sondern jedem Einzelnen hier ans Herz legen möchte =)

https://www.homoduplex.de/ist-links-gut-und-rechts-boese/

Woher ich das weiß:Recherche

Wenn wir denn die moralischen und auch religiös befrachteten Begriffe „gut“ und „böse“ verwenden wollen:

„Böse“ ist es, wenn ich mein Denken, meine Ideologie über meine Empathiefähigkeit stelle und andere rücksichtslos zu dem zwingen will, was meinen Interessen entspricht.

Diese Tendenz finden wir sowohl im rechten als auch im linken politischen Spektrum.

Allerdings ist gerade gegenwärtig die Tendenz sehr stark, dass Menschen, die aufgrund ihrer Empathiefähigkeit den nationalen Egoismus infrage stellen, als „Gutmenschen“ diffamiert werden. Das abwertende Geschwätz über die „Gutmenschen“ ist meines Wissens im Umfeld „rechten Gedankenguts“ angesiedelt.

Für mich steht linkes Denken unter Einschluss wertkonservativen Überzeugungen einer humanen Gesellschaft (also dem „Guten“) näher, als ein strukturkonservatives rechtes Denken, das auf die Sicherung erlangter Privilegien ausgerichtet ist und Bestrebungen, die Gesellschaft gerechter zu gestalten, in vielen Fällen zu behindern sucht.


Steffile  11.09.2018, 11:26

Psst... unter uns: kannst du das noch ein klein bisschen akademischer ausdruecken, damit wir 100% sicherstellen koennen, dass dich kein Durchschnittsmensch versteht?

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Pescatori  11.09.2018, 11:45
@Steffile

Danke für den Hinweis:

Habe das Problem, in einem kurzen Text sowohl sachlich einigermaßen angemessen aber auch persönlich zu antworten.

Werde mal überlegen, ob ich mich unter Verzicht auf Fremdwörter (etwa Empathie, struktur- und wertkonservativ) ausdrücken kann ohne einen viel zu langen Text zu schreiben.

Nochmals Danke!

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danhof  11.09.2018, 12:32
@Pescatori

Nein, bitte nicht! Ich finde den Text gut und verständlich.

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Steffile  11.09.2018, 22:47
@Pescatori

Hey, danke dass du das nicht in den falschen Hals bekommen hast. Ich weiss dass es immer ein Balanceakt ist, wenn man hier etwas leicht komplexes beantworten will :)

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Pescatori  13.09.2018, 11:59
@Steffile

So, Steffile,

nun habe ich mich bemüht, deine Kritik zu beherzigen.

Ich hoffe, du kannst mir zugestehen, dass ich einen kleinen Fortschritt gemacht habe ;-)

Liebe Grüße

Pescatori

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Die Unterscheidung zwischen „links“ und „rechts“ in der politischen Auseinandersetzung geht auf die Sitzordnung in der französischen Nationalversammlung zurück. Die Vertreter des Volkes, die die Monarchie, die Herrschaft der Adligen und des Königs, abschaffen wollten, saßen auf der linken Seite.

Die Vertreter des Volkes, die das Königtum erhalten wollten und auch meist dagegen waren, dass alle Bürger gleiche Rechte haben sollten, saßen auf der rechten Seite.

Wenn wir also meinen, dass es „gut“ ist, dass alle Menschen gleiche Rechte haben, dann haben wir eine „linke“ Überzeugung.

„Böse“ wäre es dann, wenn wir uns dafür einsetzen, dass Führerpersönlich-keiten“(Könige oder Diktatoren) das Recht zugesprochen wird, ihren Willen mit Gewalt – also unter Ausschaltung der „Herrschaft des Volkes“ (der „Demokratie“) durchzusetzen.

So ist es – um ein fürchterliches Beispiel zu wählen – „BÖSE“ wenn in Chemnitz Menschen mit dem Hitlergruß den „Führer“ ehren, der mit den „Nationalsozialisten“ den Völkermord an den Juden und das Massenmorden von Behinderten und politischen Gegnern verwirklicht hatte.

Wer sich für das GUTE einsetzt ist aber auch immer in der Gefahr, dass er/sie - einmal an die Macht gekommen -das BÖSE tut.

Z.B. wurden viele Menschen Kommunisten, weil sie die brutale Unterdrückung der Arbeiter abschaffen wollten. Aber als die Komunisten in Russland und dann auch in Ostdeutschland an die Macht kamen, haben sie viele Freiheitsrechte der Menschen abgeschafft und eine Diktatur geschaffen, in der nun nicht Adlige oder Könige die Macht hatten, sondern eine Partei und ein nahezu allmächtiger Parteiführer – ein Diktator.

Es wird also deutlich, dass „links“ und „rechts“, „gut“ und „böse“ nicht so einfach einander zugeordnet werden können.

Trotzdem meine ich, dass eine klare Aussage möglich ist:

"Gut" ist es, wenn wir uns in andere Menschen einfühlen und uns in unserem Denken und Handeln immer dafür einsetzen, dass weltweit die allgemeinen Menschenrechte Geltung haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Erkl%C3%A4rung_der_Menschenrechte

Ja, und das, was für mich "gut" ist, halte ich noch immer für eine eher linke Gesinnung.