Leichtbauhallen Stabilität / Haltbarkeit?

4 Antworten

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Die Halle soll also vermutlich länger stehen und benötigt damit einen Bauantrag (also kein fliegender Bau mit Kenntnisgabeverfahren).

Die Fundamentierung der Hallenkonstruktion sollte statisch in die Bodenplatte eingebunden sein, also keine freien Einzelfundamente. Wenn die Gründung darunter passt, setzt sich die Halle dann monolitisch und damit passiert auch bei der Halle selbst nichts. => Hier weicht dann die Systemstatik des Herstellers ab, also da aufpassen. Wenn das nicht gewünscht ist, dann die Fundamentierung mit Zug- und Druckkräften bemessen und ausführen. Das kann der Fall sein, wenn der Hallenboden z.B. nur asphaltiert wird.

Winddruck und -sog sind statisch zu berücksichtigen nach der jeweiligen Zone. Befindet sich das Grundstück an exponierter Lage (z.B. im Aufwind- oder Fallbereich von Böen, so teile das dem Lieferanten mit. Mit der Bemessung der Diagonalen und der Bemessung der Verschraubung ist dies ebenfalls lösbar => Hier weicht dann die Systemstatik des Herstellers ab, also da aufpassen.

Schneelasten sind ebenfalls gem. Zone statisch zu berücksichtigen. Diese sind in der Systemstatik erfasst. Wenn Du allerdings ein paar Hallen aneinander baust, dann Hinweis an den Lieferanten, dass er eine ggfs. auftretende Schneesackbildung mit berücksichtigt hat.

Zur Haltbarkeit: Das klärt man im Vertrag mit dem Lieferanten (Gewährleistung nach BGB, ggfs. auch länger auf das Material). Wenn man sich ab und an um die Halle selbst kümmert, dann hält die viele Jahre.

Ich habe für eine nicht unbekannten Sportwagenhersteller in Stuttgart sogar nur eine Leichtbauhalle OHNE Dämmung für ca. 300 PKWs in 3 Teilschiffen projektiert. Der Hersteller hat obige Punkte alle beachtet und die "Interimshalle" (für 4 Monate geplant) steht nun schon 4 Jahre.

Kleiner Hinweis: Kläre vor allem auch die Entwässerung vom Dach bis zum Einlauf - auch bzgl. Rückstau und dann die Dichtigkeit der Zufahrtstore bei Starkregen. Auch die Fluchtwege mit Panikschließung bei größeren Hallen nicht vergessen!!!

Ansonsten noch der Verweis auf die Variante von pharao1961.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

oklein  08.04.2020, 12:41

Danke 😊

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Zwischen Leichtbauhalle (also eigentlich Zelt) und Massivbau gibt es noch die bei Gewerbebauten üblichen Stahlhallen.

Wenn Du eh keine isolierte Halle brauchst und es eine dauerhafte Lösung sein soll, dann nimm so etwas. Die sind auch nicht teurer als Leichtbauhallen, halten aber länger.

Bei einer Leichtbauhalle mit Zeltdach musst Du Dir auch Gedanken um die Schneelast machen.

Die anzusetzenden Lasten, für die ein Gebäude ausgelegt sein muss, sind in der DIN EN 1991 geregelt. Dabei ist zunächst mal egal, ob es sich um einen Leichtbau, einen Stahlbau oder einen Massivbau handelt.

https://wissenwiki.de/EN_1991

Ich fülle die Zwischenräume der Stahlträger mit Neoporschalsteinen aus und diese werden dann mit Beton verfüllt. Hervorragende Wärmedämmung, schnell und (relativ) günstig.

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