Kritisieren von Meinungen der Eltern?

5 Antworten

Meine Eltern und ich haben sehr gutes Verhältnis.

Das ist gut.

Aber ich habe bei anderen Leuten gemerkt dass der direkte Einfluss von Meinungen auf ein Kind nur zu Sturköpfigkeit und Radikalität führt.

Das braucht nicht unbedingt zu sein. Ab einem gewissen Alter und mit Reifung des Verstandes, sofern ein solcher überhaupt vorhanden ist, bilden sich eigene Ansichten und Werthaltungen heraus. Das befähigt, "Sturköpfigkeit und Radikalität" zu erkennen, zu reflektieren und zu bewerten.

Deswegen versuche ich wenn zb. mein Vater über irgendein politisches Thema redet, seine Aussagen zu kritisieren um so eine Diskussion anzufangen um seine Meinung besser zu verstehen.

Leider verstehen viele Menschen unter "kritisieren" ausschließlich, eine Gegenmeinung zu vertreten. Der Begriff bedeutet zunächst aber nur, eine Bewertung abzugeben. Sie kann ablehnend, sie kann aber auch zustimmend sein!

Findet ihr das ratsam oder eher respektlos.

Insofern du einen Grundsatz daraus machst, deinen Eltern immer zu widersprechen, ist das die falsche Taktik! Denn sie kann irgendwann in einer emotionalen Konfrontation enden, die das gute Verhältnis zwischen dir und deinen Eltern belastet. Widerspruch um des Widerspruchs willen ist abzulehnen. Wenn man widerspricht, dann sollte es gute Gründe geben, die man hoffentlich verständlich darlegen und argumentativ verteidigen kann. Nur dann, wenn alle Beteiligten dazu fähig und willens sind, macht eine Diskussion Sinn!

Ich versuche nicht konservativ zu werden

Ich weiß zwar nicht, was du dir unter "konservativ" vorstellst, aber es ist nicht sinnvoll, Erhaltenswertes aus grundsätzlichen Erwägungen dennoch abzulehnen oder gar zu bekämpfen! Denn merke: Nicht alles war früher gut, aber es war auch nicht alles schlecht! Und wenn man das, was früher gut war, in Ruhe gelassen hätte, dann wäre es auch heute noch gut! Konservativ oder fortschrittlich - ohne Verstand droht in beiden Fällen der Irrweg!

und finde teilweise das Meinungen älterer Leute, den Vorantrieb der Welt im Wege stehen.

Das ist sehr pauschal geurteilt! Es kommt immer darauf an, worum es geht.

Junge Menschen spüren in sich "Sturm und Drang" - das ist normal -, aber sie vergessen dabei nicht selten, das, was sie bewegt und umtreibt, hinsichtlich der möglichen Vor- und Nachteile zu durchdenken und zu bewerten. Auch fehlt ihnen das, was "ältere Leute" manchmal auszeichnet: sie haben die positiven oder negativen Ergebnisse ihres eigenen "Sturms und Dranges" als sog. Lebenserfahrung im Gedächtnis gespeichert. Insofern wäre die junge Generation gut beraten, die Ratschläge älterer, lebenserfahrener Menschen sorgsam abzuwägen und sie nicht voreilig abzulehnen. So ließen sich manche Enttäuschungen, dass sich ein vermeintlicher "Vorantrieb der Welt" letztendlich als Irrweg entpuppt, rechtzeitig vermeiden.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Das kommt drauf an, ob deine Eltern demokratischen Diskurs können. Eine sachliche Diskussion muss mit engen Vertrauten möglich sein.

finde es voll ok und toll, das das so bei dir geht aber wenn es du eigentlich nix zu sagen hast, musst du dir auch keinen druck machen:)

Du kannst ihn auch einfach fragen, warum er diese eine Meinung hat.

Das ist doch nicht respektlos. Aber ich weiß ja nicht wie der Umgang sonst so bei euch ist, vielleicht sieht dein Vater das ja anders.