Kommunismus wird immer als schlecht erklärt, weil er nie funktionierte?

16 Antworten

WENN damals der Kapitalismus gescheitert wäre?, dann hätten doch sicherlich auch alle gesagt das der Kapitalismus schlecht ist, er ist ja gescheitert, oder sehe nur ich das so?

Der Kapitalismus ist als Reinform gescheitert. Fast überall gibt es statt einer reinen Marktwirtschaft (100%-iger Kapitalismus) eine soziale Marktwirtschaft und Dinge wie Erbschaftssteuern, die den Kapitalismus "entschleunigen". Anderenfalls würden wir schon längst wieder im Feudalismus leben.

Es ist mit dem Kapitalismus nichts anderes, als mit anderen Ideologie - wie dem Kommunismus: Eine reine Ideologie scheitert ganz einfach an den Anforderungen der Realität.

Stattdessen braucht es dynamische Regierungsformen, die sich den Bedürfnissen der Menschen anpassen können.

Denn meiner Meinung nach, haben wir dem Kommunismus nicht mal die Chance gegeben, sich zu entwickeln, oder zu bessern.

Die Chancen gab es durchaus. Man hat diese Versuche aber eben deshalb zeitnah abgebrochen, weil sie kläglich gescheitert sind.

Im Übrigen gibt es mindestens ein Land, in dem Kommunismus als Reinform "erfolgreich" gelebt wird. Dieses Land ist Nordkorea und dieses Land demonstriert ganz klar, dass das Rätesystem, dass es im Kommunismus gibt, immer in einem diktatorischen Führer gipfelt. In China sieht es ähnlich aus. Und in einigen südamerikanischen Staaten konnte man das in den 2000-er Jahren ebenfalls beobachten.

Meiner Meinung nach sollte man Kommunismus, sowie Kapitalismus, niemals nur derenselbst wegen einführen. Man sollte stattdessen sehen, dass es Dinge an beiden Ideologie gibt, die gut sind, und diese Dinge sollten dann Umgesetzt werden. Der Deutsche Ansatz der sozialen Marktwirtschaft ist da überhaupt nicht so schlecht.

Schachtot 
Fragesteller
 19.03.2024, 09:00
[...]eine soziale Marktwirtschaft und Dinge wie Erbschaftssteuern, die den Kapitalismus "entschleunigen".

Schön und gut das wir das ganze "entschleunigen", aber wieso so was wie Erbe nicht zu 100% versteuern?

Stattdessen braucht es dynamische Regierungsformen, die sich den Bedürfnissen der Menschen anpassen können.

Warum kann das denn keine? Es ist ja so, das eine Regierungsform etc. vorgibt, wie etwas laufen sollte. Und darauf baut man auf. Marx hat ja überlegt, was besser wäre als der Kapitalismus. Kommunismus. Aber wir haben gesehen, das seine Idee von alleine nicht funktioniert. Man müsste das System an die Menschen anpassen.

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Pyuian  24.03.2024, 23:13

Nordkorea hat mit Sicherheit keinen Rätekommunismus und ihn als Reinform dessen zu betrachten ist verrückt. Das kann ich dir sagen.

Der demokratische Sozialismus in Deutschland hat nur eine Sache vollbracht: Die Ausbeutung von Deutschland in Entwicklungsländer gebracht. Adidas kann sich unseren Mindestlohn leisten, weil er denn Großteil der Kleidung in Bangladesh und Indien herstellt. Kapitalismus 101

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man hat dem Kommunismus Chancen gegeben und festgestellt, dass das System nicht funktioniert. Daran waren mehrere Faktoren beteiligt, und auch heute würde er nicht funktionieren. Ich hatte nie das Gefühl, dass der Kommunismus "schlecht" geschrieben wurde - Fakt ist nunmal dass dieses System langfristig nicht umgesetzt werden konnte

Wäre der Kapitalismus gescheitert würde man ebenfalls darüber schreiben dass er gescheitert ist. Dann hätten wir heute ein anderes System, und würden ebenfalls in der Schule im Unterricht lernen (zumindest bei uns gehörte Kommunismus zum Lehrplan dazu in Geschichte) wie der Kapitalismus entstand, was die Vision war, warum es nicht klappte und weswegen sich das fiktive andere System durchsetzte.

Kommunismus hat es noch nie gegeben.

Der würde nämlich nur als weltweites System funktionieren.

Die Sowjetunion war höchstens auf dem Weg zum Kommunismus und hat intern viele Fehler gemacht seit Stalin.

Dazu kam der Wettstreit der Systeme inklusive dem kalten Krieg.

In zwei Bereichen konnte der sozialistische/"konmunistische"/stalinistische Ostblock mithalten: Weltraumfahrt und Rüstung.

Für die Befriedigung der Konsumwünsche der Bürger reichte es dann oft nicht mehr. Das führte zu Unzufriedenheit.

Ohne Rüstung und das Prestige-Rennen im Weltraum wäre sehr viel mehr Wirtschaftskraft für die Herstellung von Konsumgütern vorhanden gewesen und ohne die Handelsbeschränkungen in einer bipolaren Welt hätte der sozialistische Osten auch mehr Exportieren und Importieren können.

Immerhin hat der Westen jahrzehntelang auf den Kollaps des feindlichen Systems hingearbeitet und letztlich gewonnen.

Das wichtigste abet ist, dass der Kommunismus die Weltrevolution braucht um zu funktionieren. In der Konkurrenz mit dem feindlichen Kapitalismus inkl. der Rüstung bis in den Ruin war er unterlegen.

Das als Naturgesetz darzustellen wie heute en Vogue stimmt aber keineswegs, finde ich.

Wie kommunistisch Ihr selbst seid könnt Ihr übrigens hier testen:

https://www.gutefrage.net/frage/wie-kommunistisch-bist-du

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
Denn meiner Meinung nach, haben wir dem Kommunismus nicht mal die Chance gegeben, sich zu entwickeln, oder zu bessern.

Klar. Es haben ja etliche versucht. Das es dabei in diktauren endete ist imgrunde eines der problemes des kommunismus.

Das ist ein Totschlag argument. Wie bei esoterischem wohoo. Oh dein manifestieren hat nicht funktioniert? Also muss du was falsch gemacht haben.

Kommunismus aber auch Kapitalismus sind in rein form extreme und Instabile wirtschaftsideologien.

Kapitalismus in reinform ist genauso gescheitert. Als beleg dafür würde ich das letzte bankendebakel (Goldman sachs und co.) anführen. Was wäre denn passiert wenn die staaten nicht eingegriffen hätten mit ihren rettungsfonds und geldspritzen? Alles wäre warscheinlich zusammen gebrochen. und dabei ist der untergang von betrieben die nicht funktionieren einer der grundpfeiler des reinen kapitalismus damit platz geschaffen wird für bessere systeme. Nur kann sich niemand 200 000 arbeitslose leisten weil google mist gebaut hat und untergeht und alle google mitarbeiter arbeitslos werden.

Kaptialismus neigt genauso zu "diktaturen" nur heissen sie dort monopole.

Beide ideologien haben gewisse grundprobleme die sie imgrunde mit zum scheitern bringen. Und beide haben mit faktor mensch zu tun.

Beim kommunismus ist es imgrunde der collektivismus. Marke: "wenn wir alle das gleiche wollen und an einem strang ziehen" Klingt super schön. Aber es ist ne aussage vergleichbar mit: "wenn die sonne nur einfach immer scheinen würde" Es funktioniert einfach nicht. Menschen funktionieren so nicht.

Beim Kaptialismus ist es der wachstum. Unendliches wachstum ist schlichtweg ein ding der unmöglichkeit. Endweder die ressourcen sind alle oder es geht einfach physiaklisch nicht mehr effizienter. Und dann ist schlichtweg schluss mit dem wachstum. Oder eben wenn der bedarf gedeckt ist. Wenn in D nur 500 000 leute autos wollen. Dann muss man sich was einfallen lassen das im nächsten jahr mehr leute autos wollen. Oder den gewinn pro auto erhöhen in dem man z.b. Kosten kürzt. etc.

Oben drauf gibt es noch viele andere probleme. z.b. beim kommunismus die Anfälligkeit von Planwirtschaft für planungsfehler. Oder das problem das arbeit nicht als gleichwertig empfunden wird. Und entschieden werden muss wer denn wieviel aus den topf bekommt in den alle hineinwitrschaften. Das sind riesige streitfragen.

Dennoch: Kommunismus kann durchaus funktionieren. Aber: nur im kleinen. Innerhalb einer familien struktur oder einer wohnkommune etc. Kann das funktionieren. Weil es wesentlich einfacher ist 20 leute auf eine linie zu bringen. Als 83 mio leute. Vorallem können leute die schon eh ähnliche ansichten haben entsprechend das zusammen machen.

Auf staatenebene mit millionen von menschen sehe ich absolut keine chanche das das ganze wirklich funktionieren wird.

Das kapitalusmus nicht sofort degeneriert denke ich hat damit zu tun das grundsätzlich die produzenten auch von den Konsumenten abhängig sind. Sprich die wollen ja das wir das bekommen was produziert wird. Aber dazu brauchen wir auch die mittel es zu kaufen. Das system regelt sich prinzipiell von selbst.

Beim kommunismus haste das nicht. Da geht es ja gerade darum das jeder frei der gemeinschaft dienen kann. Und niemand ist direkt von den anderen abhängig. Klar sitzen alle in einem boot. Und wenn das untergeht. gehen alle unter. Aber das ist eben eine indirektere gefahr wie die abhängigkeit im kapitalismus.

Lass mich dir nen beispiel geben: Wenn ich im kapitalismus nicht gut wirtschafte. Habe ich wenig geld. Und kann mir wenig leisten. Bin ich arbeitslos etc. Muss ich imgrunde hungern und verhungern. Das ist eine klar erkennbare gefahr.

Egal was ich aber im Kommunismus mache. Ich kriege das was ich brauche aus den topf. Und wenn nun zuviele z.b. nicht bauern sein wollen. Weil alle denken das es n doofer beruf ist und es bessere arbeiten gibt. Dann hungern die leute auch irgendwann. Nur trägt niemand dafür direkt die verantwortung. entsprechend kann man die gefahr leichter ignorieren.

Und in dem beispiel wird auch noch ein problem klar welches der kommunismus hat. Arbeit kann im kommunismus nicht frei wählbar sein. Sie muss imgrunde zugewiesen werden. Menschen haben einen gewissen grundbedarf. Und dieser muss erfüllt werden. Also muss irgendwer festlegen: Du musst jetzt bauer sein weil wir mehr davon brauchen. Schuster sind nutzlos weil der gemeinsame topf vor schuhen nur so über quillt.

nach meiner ansicht braucht es ein Mischsystem. Welches die Stärken von beiden systemen (und ggf. anderen) miteinander verbindet und versucht gezielt die schwächen auszugleichen. So wie es ja in z.b. Sozialen marktwirtschaften teilweise gemacht wird. Dieses ewige entweder oder finde ich nicht besonder sinnvoll.

Kommunismus funktioniert nur auf freiwilliger Basis. Es gibt ihn in Klöstern ob christlich oder budhistisch und in den israelischen Kibuzzen. Da kann aber jeder austreten wenn er möchte. Du kannst jedoch nicht erwarten das alle freiwillig dabei sind.