Könntet ihr euch vorstellen mit einer Beinprothese zu leben?
Hallöchen,
Könntet ihr euch vorstellen mit einer Beinprothese zu leben? (bitte mit begründung)
ich freue mich schon auf eure Antworten :)
PS. mit "höhe" meine ich ob die Prothese bist zum Knie geht oder bis fast zum Po
Das Ergebnis basiert auf 49 Abstimmungen
23 Antworten
Ich kann jetzt nur vermuten, da ich zum Glück nicht in der Situation bin.
Ein Rollstuhl wäre für mich das schlimmste, da ich mich nicht mal im Haus fortbewegen und nicht auf den Berg gehen oder Fahrrad fahren könnte.
Ich glaube ich müsste mich wahnsinnig an eine Beinprothese gewöhnen und ich würde wahrscheinlich keine kurzen Hosen und keinen Bekini mehr anziehen, da ich nicht wollen würde, dass jeder sieht, dass ich eine Beinprothese habe.
Mein Vater hat beide Beine verloren damals, ebenfalls ab Kniehöhe das war Anfang Mitte der 80er gewesen wenn ich das richtig im Kopf habe, zu der Zeit konntest du die Prothesen zum Beispiel in die Tonne klopfen, die waren absolut unbequem, die hat mein Vater zum Beispiel nur beim Auto fahren getragen, am Ziel hat er sie abgenommen und hat seinen Rollstuhl benutzt, im Schrebergarten der privat von mehreren geführt wurde war er abwechselnd entweder im Rollstuhl Zugänge oder auf ein Rollbrett, ob nun so oder so schlussendlich kommt es auf den Menschen an und nicht auf die Prothesen.
Die Prothesen von damals und heute kann man absolut nicht mehr miteinander vergleichen da hat sich verdammt viel getan.
Ob ich persönlich damit umgehen könnte keine Ahnung, ich bin nicht in der Situation 🤷
Vor 2 Jahren hätte ich mir das nicht vorstellen können, beziehungsweise hatte ich mir dazu noch nie Gedanken gemacht.
Ich bin an beiden Beinen Beinen ab den Knien amputiert worden und trage zwei Prothesen bei denen der Schaft bis knapp zum Po geht.
Also es ist im Alltag etwas schwieriger als vorher, aber ansonsten ist es nicht schwere als vorher, von daher kann ich mir sehr gut vorstellen mit Beinprothesen zu leben.
=)
Freut mich, dass es dir mit den Prothesen ganz gut geht.
Darf ich dich fragen, was du dir als erstes gedacht hast, als du die Beinprothesen brauchtest und wie lange du gebraucht hast die Beinprothesen anzunehmen?
Würde mich über eine Antwort sehr freuen, denn mich beschäftigt das Thema durchaus sehr, da man nie weiß, was passiert.
Lg
Ich hätte noch eine Frage. Die musst du natürlich nicht beantworten, wenn du nicht willst.
Fühlst du mehr durch deine Beinprothesen selbst oder durch Mitmenschen (durch Kommentare, Beleidigungen, Ausgrenzung...) beeinträchtigt bzw. was "verletzt" dich mehr?
Wie gesagt, du musst das nicht beantworten, wenn dir das zu persönlich oder so ist.
Also in meinem Umfeld hat niemand schlecht reagiert. Aber ich werde z.b. in der Stadt oft angeschaut, das finde ich nicht so schlimm, und wenn jemand doch mal was negatives sagt dann ist das mir egal. In der Schule werde ich z.b. nicht ausgegrenzt.
Das freut mich, dass du so ein gutes Umfeld und Klassenkameraden hast.
Danke für deine Antwort.
Nein! Nein nein nein.
Niemals. Nein.
Ich weiss selber, dass es immer eine psychische Belastung ist, auch nur irgendwas vom Körper verloren zu haben, egal was es ist so lange es das weitere Leben in gewisser Weise beeinflusst, und bei nem Bein stell ich mir das unaushaltbar vor.
Zumal das schnell mal von aussen sichtbar ist und ich hasse das, komisch angeschaut zu werden.
Wenn ich seit Geburt ein fehlendes Bein hätte okay, dann kennt man das ja nicht anders aber wenn man es anders kennt… ne. Ich weiss man gewöhnt sich (meistens) eh dran aber selbst bei kleinen Sachen dauert das ein paar Monate bis es für einen normal ist. Eigene Erfahrung, wenn auch lächerlich.
Dazu kommt dass ich eh nicht sooo besonders selbstbewusst bin und ein fehlendes Bein, egal wie weit, würde mich garantiert in den Suizid treiben.
Ich bin , durch Unfall, beidseitig hüftexartikuliert, also vollkommen beinlos und bewege mich in einem Sitzbeckenkorb mit in einem chicen Carbonrolli fort.
Ich habe auch eine Beckenkorbsbeinprothese mit hohem Beckenkorb. Das Gehen auf ihr ist extrem anstrengend und mühsam, klappt auch nur mit zwei Stützen im Durchschwunggang und der hohe Plastikbeckkorb der Prothese ist extrem unbequem.
Ich benutze sie nur noch sehr selten, da die Fortbewegung in meinem leichten, wendigen Carbonrolli viel viel einfacher, schneller und bequemer für mich ist.
Den Rolli fahre ich inzwischen richtig gerne, er ersetzt meine amputierten Beine perfekt und bringt mich fast überall hin.
Vielen Dank für den Stern. 😀