Können die Staatsschulden jemals wieder zurückbezahlt werden?

5 Antworten

Staatsschulden sind nur das Geld, das der Staat herausgibt, damit Geld im Umlauf ist.

Würde der Staat die kompletten Schulden zurückzahlen, dann wäre dementsprechend auch weniger Geld im Umlauf.

Den Luxus einer Schuldenbremse können wir uns auch nur leisten, weil wir eine Exportnation sind und dementsprechend mehr Geld ins Land hinein fließt als Geld aus dem Land fließt.

Alte Schulden werden bezahlt und neue gemacht. Das alles komplett bezahlt wird, ist gar nicht das Ziel.


Lukas1990 
Fragesteller
 10.12.2022, 20:21

Was ist dann das Ziel? Und warum zahlen sie überhaupt Schulden? Der Staat hat doch die Macht. Er könnte einfach neues Geld drucken. Wozu muss er sich selbst Zinsen bezahlen? Denn die Banken unterstehen doch auch der Kontrolle des Staates. Also ist die EZB und der Staat das selbe.

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Rango82  10.12.2022, 20:24
@Lukas1990

Nein, das ist nicht möglich. Dadurch wird das Geld weniger wert. Nennt sich Inflation.

Und natürlich muss der Staat seine Schulden bezahlen.

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Ronox  10.12.2022, 20:36
@Lukas1990

Die Zinsen zahlt er in erster Linie nicht an Banken, sondern an die Inhaber der Anleihen. Täte er das nicht, würde niemand mehr Anleihen kaufen und der Staat wäre pleite. Die Zentralbanken unterstehen zudem nicht der Kontrolle des Staates, sondern sind unabhängig (zumindest auf dem Papier, bei der EZB sieht es anders aus). Auf die Idee, für eigene Zwecke mehr Geld zu drucken, sind schon einige Staaten gekommen. Immer mit demselben Ergebnis. Da auch wir in der EU so etwas ähnlich (wenn auch nur indirekt) gemacht haben und weiter tun, sieht es nicht gut aus.

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die Schulden sin relativ egal, aber sobald die Zinsen nicht mehr bezahlt werden können, ist game over, das heißt, uns fliegt der Euro um die Ohren.

für die EZB gibts also nichts Willkommeneres als die derzeitige Inflation, die die Schulden entwertet - natürlich auf Kosten derer mit niedrigen Einkommen - aber wen scherts?


Lukas1990 
Fragesteller
 11.12.2022, 14:47

Wie geht das? Die Gehälter steigen ja schließlich auch und werden der Inflation angepasst. Selbst wenn wir irgendwann mal 10.000 Euro/Monat bekämen und die Kaufkraft entspräche dem von den jetzigen 1.000 Euro. Wen juckt das? Hauptsache, die Leute können ihr Leben finanzieren. Mit vielen Nullen am Ende ist doch egal. Außerdem haben Geringverdiener noch nie so viel verdient wie heute. Zu Merkels Zeiten war es üblich, dass Firmen nur 5 Euro/Std. bezahlten. Heute müssen sie 12 Euro bezahlen. Also mehr als das Doppelte. Ohne dass die Ausgaben um mehr als das Doppelte gestiegen sind. Wir leben im besten Deutschland aller Zeiten!

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horribiledictu  11.12.2022, 18:49
@Lukas1990
  1. erfolgt die Inflationsanpassung der Gehälter immer erst im Nachhinein, das heißt, ein ganzes Jahr hast du ein nicht wertangepasstes Gehalt, aber schon die inflationierten Preise
  2. entspricht die offizielle inflation, nach der sich die Anpassung richtet, bei weitem nicht der Inflation, die gerade die kleinen Einkommensbezieher erleiden (für diese relevant sind vor allem Lebensmittel, Mieten und Energie, nicht zB Fernreisen und Unterhaltungselektronik).
  3. hat ein Kleinverdiener alles, was er hat, in Form von wenig Bargeld, also ist sein *gesamtes* Vermögen der Inflation unterworfen, während ein Wohlhabender(er) den größten Teil seines Vermögens in andren Assetklassen (Immobilien, Gold, Kunst, Antiquitäten etc) hat, die nicht der Inflation unterliegen, und nur eine kleinen Anteil in Form von Bargeld, sodass er nur mit einem *kleinen %satz* seines Vermögens der Inflation unterliegt.

wenn aber das stimmt, was du sagst: warum leben dann immer mehr Menschen an und unter der Armutsgrenze, können sich heizen, wohnen und essen kaum/nicht mehr leisten?

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Niemand und muss man auch nicht. Ich weiß nicht, woher diese Idee immer kommt