KfZ-Ausbildung kündigen/wechseln?

7 Antworten

Wenn du allein die noch anstehenden 3-5 Monate fehlst, wird sich deine Ausbildungszeit so oder so um ein halbes Jahr verlängern. Du landest damit über den ca. 10-15% Fehlzeiten in der gesamten Ausbildungsdauer, ab denen es zu einer Einzelfallprüfung bei der Kammer kommt, wenn es um die Zulassung zur Prüfung geht - und wirst genau diese dann vermutlich nicht bekommen, weil bei einer so langen Fehlzeit davon ausgegangen werden muss, dass das Ausbildungsziel nicht erreicht werden konnte.

Wenn du deine Ausbildung kündigst, muss es zumindest in dem Moment glaubhaft sein, dass du diesen Beruf insgesamt nicht mehr erlernen möchtest. Willst du hingegen die Lehre trotzdem weiter machen, nur eben in einem anderen Betrieb, dann brauchst du einen Aufhebungsvertrag mit deinem aktuellen Arbeitgeber.

Hinzu kommt auch, dass in 3-5 Monaten das aktuelle Ausbildungsjahr schon so lang begonnen hat, dass du da nicht mehr anfangen können wirst, sondern erst nächstes Jahr im August/September. Hast du bereits deine 12 Schuljahre voll bzw. bist volljährig? Wenn nicht, bist du noch schulpflichtig - und musst dann zwingend an einem BVJ oder ähnlichen "Überbrückungsangeboten" teilnehmen, bis deine Ausbildung beginnt.

All diese Faktoren solltest du bedenken bei deinen nächsten Schritten. Und auch, dass im Herbst die Bewerbungen für die Ausbildungsstellen ab August/September 2023 allmählich wieder losgehen. Je nachdem kannst du dann überlegen, was für dich die beste Lösung ist und welche Konsequenzen diese nach sich ziehen könnte!

Sprich mit der zuständigen Handwerkskammer. Die werden versuchen, dich in eine andere Werkstatt zu vermitteln. Und wenn das stimmt, was du sagst, wird DIESEM Betrieb untersagt, weiter auszubilden.

Hallllllllo424 
Fragesteller
 30.07.2022, 19:13

Jeder Azubi der dort arbeitet ist unzufrieden. Aber niemand traut sich was zu unternehmen.

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DerHans  30.07.2022, 19:13
@Hallllllllo424

Dann darf man sich auch nicht beschweren. Wer das mit sich machen lässt, hat AUCH selbst Schuld.

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Hallllllllo424 
Fragesteller
 30.07.2022, 19:16
@DerHans

Ich habe bisher nichts gemacht, da mein Vater dort Stammkunde ist und die Werkstatt nicht verlieren möchte. Da er mit der Leistung und den Preisen sehr zufrieden ist. Mittlerweile hat er es aber verstanden, dass das so nicht weitergeht. Verständlich oder?

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retzi1  31.07.2022, 14:36
@Hallllllllo424
Aber niemand traut sich was zu unternehmen.

Genau das ist das Problem. Dein Chef ist hier nicht der King. Hat hat sich auch an die Regeln zu halten. Der ist einfach ein schlechter Arbeitgeber. Also ab zu der Handwerkskammer und zu der IG-Metall.

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Dann gehe doch mal zur Handwerker Innung und lasse dich beraten, vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit des wechselnd.

Wechsel den Betrieb. Das wird am meisten Sinn machen. Beschwere dich auf jeden Fall bei der zuständigen Handwerkskammer und bei der Innung. Wir sich hier in Deutschland. Es gibt hier Regeln, an die du und auch dein Chef sich halten müsst. Dein Chef darf dich nicht zu Überstunden zwingen, das ist jedoch oft im Handwerk üblich und nichts ungewöhnliches. Das ist bekannt und wird oft geduldet.

Jedoch darf hat er den Auftrag dich auszubilden. Und er darf dich nicht erpressen und ist sogar für deine Arbeitssicherheit verantwortlich.

Also an deiner Stelle würde ich sofort bei der Handwerkskammer beschweren. Schließlich läuft der Ausbildungsvertrag mit über die Handwerkskammer. Diese ist für die Ausbildung zuständig und hat die Interesse daran, dass vernünftig ausgebildet wird. Beschwer dich auch bei der Innung, falls dein Betrieb in der Innung ist. Wegen der Erpressung, es ist eine Straftat. Die darfst du natürlich bei der Polizei anzeigen. Wurde dein Arbeitsunfall gemeldet? Sonst kannst du es bei der Berufsgenossenschaft dies auch melden.

Dein Chef hat eine Fürsorgepflicht. Er darf dich nicht unter Druck setzen. Wegen genau solchen Chefs sind Handwerksberufe sehr unbeliebt.

Es ist eine körperlich anstrengende Arbeit, man steht unter Stress und Zeitdruck und dann gibt es nur wenig Bezahlung. Wir haben ein Fachkräftemangel. Wechsel doch zu einen besseren Ausbildungsbetrieb. Am besten irgendwo in der Industrie.

meld dich bei der kammer wegen der ausbildungsverhältnisse.

setze ein schreiben an den chef auf mit frist, bis wann der noch ausstehende lohn an dich zu zahlen ist.

kommt er dem nicht nach, würde ich zum anwalt gehen.