Kann man in einem Bunker überleben?

4 Antworten

Ja, das kann man. Die eigentliche Frage ist dann die Lebenserwartung.

Die berühmten "Zwerge" sind Menschen die unterirdisch in Minen leben und arbeiten. Die sind dann nur zum Wochenende - wenn überhaupt - aus der Mine geklettert. Ohne Fahrstuhl dauert so ein Aufstieg bei tiefen Mienen einen Tag oder länger.

Diese Menschen hatten also kein Sonnenlicht und dadurch gibt das dann alle Möglichen gesundheitlichen Probleme und Fehlbildungen, insbesondere bei den Knochen.

Die Menschen fangen dann sehr Jung in den Minen an und wachsen nicht richtig, auch die Haut und die Haare sehen dann "uralt" aus. Das Typische Bild eines Zwerges. Das sind also keine Märchenfiguren, "Zwerge" hat es tatsächlich gegeben.

Dem kann man durch künstliches Tageslicht, Nahrungszusätze und Medikamenten entgegen wirken.

Das Problem ist natürlich die Versorgung. In der Mine wurde dann Essen, Kleidung, Werkzeug, Wasser usw. in die leeren Förderkörbe gelegt wenn die wieder runter gelassen wurden. Diese Ausrüstung kommt dann von der Oberfläche.

Hat man keinen Zugriff auf die Oberfläche wegen Strahlung, Giften oder wenn man im Weltraum unterwegs ist, braucht man dann große Vorräte und eine Möglichkeit diese zu ergänzen.

Es gab Biosphärenversuche wie man z.B. eine Raumstation oder Mond-/Marsstation betreiben kann. Die sind aber immer gescheitert.

https://www.youtube.com/watch?v=qO7NkNJOhAk

Wie in "Fallout" braucht man dann sehr große Vorräte und eine "unerschöpfliche" Energiequelle, also einen Atomreaktor. Und selbst das kann nicht dauerhaft funktionieren. Irgendwann sind Technik und unersetzbare Vorräte verbraucht.

PolarKerze 
Fragesteller
 24.04.2024, 15:21

Wie lange denkst du wäre es denn möglich

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Commodore64  24.04.2024, 15:28
@PolarKerze

Das hängt wie gesagt davon ab wie lange man den Bunker instand halten kann, Energie hat und natürlich Nahrung und Medikamente.

Gehen Dinge kaputt die man nicht ersetzen kann, dann ist "Feierabend". Das gleiche ist wenn die Nahrungsvorräte aufgebraucht sind oder der Nachschub den man selber anbaut kaputt geht.

Schau Dir mal den Film an den ich verlinkt habe, da siehst Du wie lange es gedauert hat. und die hatten große Flächen, Sonnenlicht und "unendlich" Strom aus dem Stromnetz zur Verfügung. In einem Bunker hat man da weit weniger.

Das kommt also darauf worauf der Bunker ausgelegt ist, also wie teuer der ist.

In Loriots K2000 kannst Du höchstens ein paar Tage überleben:

https://www.youtube.com/watch?v=WFZqtBIS_Og

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Commodore64  24.04.2024, 15:41
@Commodore64

Übrigens, das was am nächsten zu einem vollausgestatteten Bunker kommt sind Atomuboote. Die können Wasser aus Meerwasser destillieren und sogar Sauerstoff herstellen.

Die Einsatzzeit bei der das Uboot normalerweise durchgehend getaucht ist liegt bei etwa 120 Tagen. Dann ist die Besatzung "durch". Mehr würde zu psychologischen Problemen führen. Auch der Vorrat an Essen, Putzmitteln, Medikamenten usw. kann nicht viel länger gewährleistet werden. Lebensmittel kann man da nicht anbauen und Vorräte werden irgendwann schlecht.

Man kann davon ausgehen, dass die 120 Tage Atomuboot Einsatz das Maximum sind das ohne Schäden an der Besatzung durchgeführt werden kann. Das Uboot selber kann viele Jahre ohne große Reparaturen oder Austausch der Brennstäbe funktionieren.

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Kommt drauf ab wie der Bunker ausgestattet ist, hat es einen Eigenen Bereich wo z. B. ein kleiner Baum ist + Wiese, wenn diese auch nur insgesamt 10qm beinhalten + ein anderer mit jemandem Lebt oder man ein Haustier hat.

Ebenso wäre es wichtig zu wissen wie man unendlich an Essen und Wasser rankommt.

Beim Wasser gebe es die Möglichkeit einen Luftentfeuchter zu nutzen, hierbei das Wasser zu Filtern und versuchen das es so trinkbar wird.

Beim Essen müsste man da schon was anpflanzen wie z. B. Tomaten oder Kartoffeln, am besten man hat ganze 2 große Räume voller Dosenessen und 2 große Räume voller Wassertanks.

Ein Normaler Mensch trinkt am Tag 2 Liter Wasser, für 1 Jahr wären das 730 Liter Wasser × 50 Jahre = 36500 Liter Wasser was ein Mensch zum Leben braucht.

Beim Essen wären das zwei Mahlzeiten am Tag die natürlich nicht nur Brot sein sollten sondern Fisch etc.

Bei der Zahl kommt genau das selbe Raus. 36.500 Dosen benötigt man, am Morgen Fisch in der Dose, am Abend Brot in der Dose, nebenbei noch das angepflanze Salat + Tomaten + Kartoffeln falls ein kleiner Garten auch vorhanden sein sollte.

Ob das aber für einen Normalen Typen überhaupt realistisch ist sei mal dahingestellt.

Realistisch wäre es solch Sachen bei einem Großhändler in Massen zu kaufen, was am Günstigsten wäre.

Pack noch ein kleines Fittnesstudio mit Hanteln und einem Rad rein und fertig.

Zur Unterhaltung natürlich auch ein Musikinstrument was nicht so schnell kaputt geht, am besten du hast eine Powerstation mit Solaranlage, dann kannst du dein Handy auch ohne Probleme für immer nutzen (ohne Internet) bzw. So lange bis es Schrott wird, da kannst du dir ruhig auch 10 Stück von einem günstigen Modell kaufen für Handy Games wie Minecraft, da endet ja die Lust nie.

PolarKerze 
Fragesteller
 24.04.2024, 14:59

Ich hatte schon daran gedacht (ist ja nur fiktiv) alle Möglichkeiten zu nutzen die uns so zur Verfügung stehen ... also UV Lampen bis Hydrokulturen etc.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort :-)

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Moin,

"Vault Tec" ...

Jain. Dan kommt auf die Bedingungen an. Momentan gibt es kaum/keine Möglichkeiten über mehrere hundert Jahre ein funktionierendes Außenluft unabhängiges Ökosystem aufzubauen.

Wenn das so einfach wäre müsste es ja auch weniger/keine Lieferungen an die ISS geben ...

In den 70ern wurden auch mal ähnliche Experimente (privat und USA) gemacht ... Es war ein Fehlschlag, aber man hat auch daraus gelernt, wo die Schwierigkeiten liegen. in den letzten 50 Jahren hat sich Sicherlich auch viel getan. (Stromerzeugung, Gentechnik für die Zucht bestimmter Pflanzen, Kleine Ökosysteme...)

Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Naja, du kannst mit einem Bunker so ziemlich alle Naturkatastrophen (und auch menschliche Katastrophen) überleben.

Außer der Plattenbewegung; es gibt keinen Bunker, der für immer den Druck standhalten kann.
(Und die Vorräte können ausgehen, aber man kann es entgegenwirken, indem man eigenes Ökosystem einbaut)