Jugendarbeit Ausbildung?
Es gibt ja einen Job bei dem man mit Jugendlichen lebt und die irgendwie betreut oder so? Habe schon einige Male gesehen dass es sowas gibt. Quasi Altenpflege wahrscheinlich, aber für Jugendliche die alle zusammen wohnen.
Die Jugendlichen sind nicht eingeschränkt und man kocht dann für die, hilft ihnen im Alltag und betreut das Ganze.
Wobei handelt es sich? Und kann man dafür eine Ausbildung machen? Welche?
1 Antwort
Das sind betreute Wohngruppen und dort arbeiten in erster Linie Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen.
Die Erzieherausbildung ist je nach Bundesland etwas unterschiedlich geregelt. Meist muss man allerdings erst mal zwei Jahre die rein schulische Ausbildung zum Sozialassistenten oder sozialpädagogischen Assistenten machen. In manchen Bundesländern genügt dafür der Hauptschulabschluss, in manchen braucht man zwingend die mittlere Reife. Danach folgt die dreijährige rein schulische oder die vierjährige praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher. Praxisintegriert bedeutet dabei, dass man (in Teilzeit) richtig arbeitet und auch Geld verdient und an einzelnen Tagen oder im Blockunterricht die Schule besucht, während schulisch bedeutet, dass man eben Vollzeit zur Schule geht (plus ein paar Praktika in den drei Jahren), in der Regel mit Aufstiegs-BAföG.
In den Beruf der Sozialpädagog*in führt ein Studium der Sozialen Arbeit. Dies wird in der Regel von Fachhochschulen angeboten. Für die Zulassung braucht man dabei mindestens das Fachabitur. Alternative: wenn man die Erzieherausbildung erfolgreich absolviert hat, gilt diese auch gleichzeitig als allgemeine Hochschulzugangsberechtigung, sprich, auch damit könnte man das dann studieren.
Soziale Arbeit plus staatliche Anerkennung = staatlich anerkannte/r Sozialpädagog/in. Ich bin Personalerin bei einem freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe, ich kenne die Bildungswege unserer Mitarbeitenden schon ganz gut ;).
Na wenn wir mal in die Prüfungsordnung gucken dann sehen wir dass der Sozialarbeiter ein paar mehr Prüfungen in Richtung Verwaltung hat und der Sozialpädagoge ein paar mehr Prüfungen in Richtung Pädagogik. Beide brauchten früher die staatliche Anerkennung. Du kannst auch den Sozialarbeiter auf einen Sozialpädagogen Job setzen und umgekehrt.
Dann schau doch mal, was du so an Studiengängen namens "Sozialpädagogik" findest - und im Vergleich dazu, wie viele namens "Soziale Arbeit" es gibt und zu welchem Abschluss die führen ;).
Und die staatliche Anerkennung ist nach wie vor essentiell, wenn die Stelle über öffentliche Mittel finanziert ist bzw. bestimmten gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der nachzuweisenden Qualifikationen der Mitarbeitenden unterliegt.
Wie gesagt - das ist mein Job, mein täglich Brot ;).
Hervorragend zusammengefasst, allerdings wird man mit dem sozialarbeitsstudium Sozialarbeiter ;) die beiden Berufe Sozialarbeit und Sozialpädagogik unterscheiden sich allerdings nur sehr wenig