Jede Nacht Angst vor dem Tod?

10 Antworten

Jeder Mensch hat eine Phase in seinem Leben, in der er besondere Angst vor dem Tod hat, das ist also schonmal ganz normal. Gerade die belastende Situation mit deinem Opa wird da ein Auslöser sein.

Ich denke es ist ein wichtiger Schritt, zu akzeptieren, dass man nichts daran ändern kann, irgendwann mal zu sterben und dass das eine Gemeinsamkeit von allen Menschen ist, auch wenn das Zeit braucht.

Das Gefühl ist mir in der Kindheit auch sehr bekannt gewesen. Dieser existentielle Horror vacui ist allen reflektierten Menschen zueigen und erhebt Homo sapiens über das Tier, das diese Furcht nicht kennt. Aus ihr hervorgegangen sind die großen Weltreligionen, die, diese Angst ausnutzend, uns einreden wollen, dass es nach dem Tod mit unserer individuellen Existenz unabhängig vom verrottenden Körper dann irgendwie weitergehen würde. Die Religionen schmeicheln damit unserem Wunschdenken, das diese Furcht nur schwer erträgt.

Die beste ehrliche Therapie dagegen ist es, eine schizoide Perspektive auf das eigene Leben einzunehmen: Also sich immer vor Augen zu halten, dass, wenn Vater und Mutter zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht ins Bett gehopst wären, man gar nicht auf der Welt wäre und somit den eigenen Tod auch gar nicht fürchten könne. Wer das eigene Leben nicht zu ernst nimmt und nur als das betrachtet, was es ist, nämlich die Folge zufälliger Ereignisse bzw. hormoneller Unruhe um Unterleib der Eltern, erträgt diese Angst wohl am besten.

Der religiöse Selbstbetrug hingegen, das Leben würde danach irgendwie weitergehen, muß als unehrliche Therapie verstanden werden. Zwar geht in der Natur nie etwas verloren, es gilt der Satz der Erhaltung alles Seienden (in der Physik z. B. als Energieerhaltungssatz formuliert), doch wechselt dessen individuell-konkrete Form ständig nach dem Principium Individuationis: Das heißt, das das Quantum sein, das wird in der Welt darstellen, nach unserem Tod tatsächlich nicht verloren ist, dessen konkrete Form aber, also das, was wir eben sind, aber sehr wohl. Das Quantum selbst aber geht in die Gesamtheit des Seins über und kann selbst wiederum zu Elementen neuer individualisierter Seinseinheiten werden. So (und nicht in Form individuellen Weiterlebens mit dem Bewußtsein, das wird hier in der Welt hatten) ist die Metempsychose der alten vedischen Schriften zu verstehen, die dem Brahmaismus und späteren Hinduismus zugrunde liegen. In dieser allgemeineren Form ist "Metempsychose" keine Selbsttäuschung aus Todesfurcht, sondern Beschreibung der ewig fließenden Dynamik des Seienden.

Ich vergleiche das immer mit Wasser, dessen Dämpfe in einem Meer aufsteigen in Richtung Himmel, dort zu Wolken werden, die ihrerseits wiederum kondensieren. Unser individuelles Leben ist dann nichts weiter als der Flug eines Regentropfens von den Wolken zurück ins ewige Weltenmeer und der Zeitpunkt des Hineinfallens ins Meer der unseres Todes. So wie der Tropfen dabei seine individuelle Form verliert und in die nichtindividualisierte Gesamtheit des Seins übergeht, die Menge Wasser, die er darstellt, aber exakt erhalten bleibt, so geht mit dem Tod unser individuelles So-Sein verloren, nicht aber das Quantum Sein, welches dieses in der Welt ist.

Ich denke, diese höhere metaphysische Anschauung liefert einen weitaus ehrlicheren Weg, mit dem Horror vacui bezüglich der Endlichkeit des eigenen individuellen Seins fertig zu werden, als die etablierten und ohnehin ständig von zynischen Moral-Erpressern missbrauchten religiösen Platitüden. Es ist die älteste Anschauung, welche die Menschheit hat und durch natürlich schauendes Denken jederzeit nachzuvollziehen.

Hallo Gulaschritter11,

natürlich ist eine gewisse Angst vor dem Tod völlig normal. Schließlich sind wir Menschen ursprünglich für ein ewiges Leben erschaffen worden und tragen daher den Wunsch in uns, mit unseren Lieben für immer in Frieden und Glück zu leben. Wie Du gleich sehen wirst, ist das auch kein unerfüllbarer Traum!

Die Angst vor dem Tod kann dadurch entstehen, dass man vielleicht nicht weiß, was danach kommt oder weil der Gedanke, einfach nicht mehr da zu sein und das für immer, ganz schrecklich ist.

Obwohl wir uns damit abfinden müssen, eines Tages zu sterben, empfinden wir den Tod als etwas Unnatürliches. Viele trösten sich daher mit der Vorstellung vom Weiterleben im Jenseits. In etlichen Religionen glaubt man, der Mensch habe eine unsterbliche Seele, die den Tod des Körpers überdauert.

Das lehrt die Bibel jedoch nicht. Sie zeigt, dass der Tod kein Übergang in ein anderes Leben ist, sondern erst einmal ein Zustand der Nichtexistenz. Das geht aus folgenden Worten sehr deutlich hervor:

"Die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nicht... Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).

Heißt das aber, dass mit dem Tod für immer alles vorbei ist? Nein, denn die Bibel kündigt an, dass Gott die Gräber der Toten leeren wird. Sie spricht hier von der Auferstehung. Dies ist keine vage Hoffnung, denn Jesus Christus sagte gemäß Johannes 5:28,29: "Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen... zu einer Auferstehung des Lebens."

Ein treuer Diener Gottes namens Hiob, der lange Zeit vor Jesus lebte, kannte bereits die Hoffnung der Auferstehung. Es sagte: "Alle Tage meiner ... [Zeit im Grab] werde ich warten, bis meine Ablösung kommt. Du wirst rufen und ich, ich werde antworten." (Hiob 14:14, 15).

Die Hoffnung der Auferstehung, wie sie die Bibel lehrt, hat dem Tod den Schrecken genommen. Damit in Verbindung werden sich eines Tages auch die folgenden prophetischen Worte erfüllt haben: "Tod, wo ist dein Stachel?" (1. Korinther 15:55). Dann wird er Tod die Menschen nicht mehr gleichsam wie ein Stachel durchbohren, da es ihn einfach nicht mehr geben wird!

Wo aber wird die Auferstehung stattfinden? Viele glauben, dass die Auferweckten einmal bei Gott im Himmel leben werden. Es stimmt, die Bibel verheißt himmlisches Leben. Das gilt jedoch nur für eine bestimmte Gruppe treuer Diener Gottes.

Die meisten - und dazu zählen auch Menschen, die niemals an Gott geglaubt haben - werden zu einem Leben hier auf der Erde auferweckt. Über sie heißt es in einer alten Prophezeiung: "Die Sanftmütigen aber werden die Erde besitzen, und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens" (Psalm 37:11).

Für diejenigen, die auferweckt werden wird es so sein, als seien sie aus einem langen Schlaf erwacht. Das Leben, das sie dann erwartet, wird alles bisher Bekannte übertreffen: Niemand wird mehr alt oder krank werden, alle werden satt und es wird auch nirgendwo auf der Erde mehr Kriege geben.

In dieser Zeit werden die Auferstandenen die Chance erhalten, Gott kennenzulernen und ihm zu dienen. Jeder, der Gott von Herzen liebt und ihm treu bleibt, wird dann für immer auf der neu gestalteten Erde am Leben bleiben!

Wenn wir also an den Tod denken, dann brauchen wir eigentlich nicht mit Schrecken erfüllt sein, im Gegenteil! Ist die Hoffnung, durch eine Auferstehung eines Tages hier auf der Erde weiterzuleben, ohne Leid und Elend, nicht etwas Großartiges?

Die Bibel beschreibt diese Zeit mit den sehr ergreifenden Worten:"Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen" (Offenbarung 21:3,4).

Wenn dieses schöne Versprechen in Erfüllung gegangen ist, dann braucht sich niemand mehr Gedanken ums Sterben oder den Tod zu machen. Dann liegt eine Zeit endlosen Lebens in Glück und Frieden vor uns! Zu schön, um wahr zu sein? Nicht, wenn man der Bibel vertraut, die schon tausendfach bewiesen hat, dass ihre Vorhersagen immer in Erfüllung gehen!

LG Philipp

Freibierbauch  24.11.2021, 12:55

Sind solche Dinge wie diese religiösen Philosophien mit ihrem allzumenschlichen Wunschgedanken, dass das Leben danach schon irgendwie weitergehen würde, nicht vielleicht gerade erst aus der Angst vor dem Tod entstanden?

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Philipp59  25.11.2021, 07:23
@Freibierbauch

Ok, das ist Deine Sichtweise. Was Du als " religiöse Philosophien" bezeichnest, ist für mich Gottes Wort.

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Mit deiner Angst zerstörst du dir dein Leben, ist dir das bewusst?

Es ist okay Angst zu haben, denn dadurch ist man besonnen und macht keine Dummheiten, die zum Tod führen. Sich aber ständig Angst zu machen, ist Zeitverschwendung und macht dein Leben kaputt.

Mal davon abgesehen habe ich zwei Freunde, jeweils einer m, eine w, die beide schon klinisch tot waren und wieder zurück geholt wurden. die beschreiben den Tod alles andere als schlimm. ER hat nur einen tiefen Frieden gefunden, SIE war regelrecht sauer, dass man sie zurück geholt hat.

Da ich selbst noch nicht tot war, kann ich das alles nicht bestätigen, aber so viel weiß ich: Ich nutze die Zeit die mir bleibt ohne übermäßige Angst zu haben, denn irgendwann muss jeder mal gehen und wenn es so sein soll, dann ist es eben so.

Du hast Lebenszeit geschenkt bekommen. Nutze sie.

Manche Menschen nutzen sie, um als Herzchirurg arbeiten zu können. Die Menschen haben deinem Großvater geholfen, etwas länger sein Leben leben zu können. Auch Bäcker helfen mit, dass ich überlebe. Busfahrer, Politiker, Mediziner, Lehrer, Installateure usw. Wir alle arbeiten gemeinsam daran, dass die Gesellschaft funktioniert und andere sich leichter selbst verwirklichen können, anstatt ihren Tag mit der Jagd, dem Sammeln von Beeren und Scharren von Erdhöhlen verbringen zu müssen.