Ist die Zahl "144 000" wörtlich oder symbolisch gemeint?

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Da sind sich Bibelkenner nicht einig. ....

Würde man diese Zahl buchstäblich auffassen, müßten die Zahlen 12 x 12000 ebenfalls buchstäblich aufzufassen sein. Ebenfalls die Stämme Israels....


Warum sollten es nicht 144000 sein?

Off 7,4 Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren aus allen Stämmen Israels:
5 aus dem Stamm Juda zwölftausend versiegelt, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend,
6 aus dem Stamm Asser zwölftausend, aus dem Stamm Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend,
7 aus dem Stamm Simeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend,
8 aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin zwölftausend versiegelt.

Es wird explizit gesagt, wie die Zahl zustande kommt. Die Namen der Stämme werden explizit genannt. Daher denke ich, dass es schon genau diese Anzahl sein wird.

Außerdem handelt es sich um die 12 Stämme Israels bzw jeweils 12000 von ihnen. Warum sonst sollte jeder Stamm explizit genannt sein?

Die vielen Menschen aus den verschiedenen Nationen, die nach obigem Text genannt sind, sind NICHT die Gläubigen, die jetzt leben, sondern die aus der großen Trübsal, welche noch zukünftig ist!

Insgesamt wird also explizit unterschieden zwischen den 144000 aus dem Volk Israel und den vielen anderen aus den anderen Nationen! Also handelt es sich bei den 12 Stämmen um die wörtlichen Stämme Israels.

Wenn nun von den 144000 und den zwölf Stämmen die Rede ist, warum sollte man das eine wörtlich, das andere aber symbolisch verstehen?

Wahrscheinlich weder noch, so richtig. Ich denke die Trennung hat in einer symbolisch durchwucherten, mythenbeladenen alten Welt wo es solche Menschenzahlen praktisch nicht gab, und womöglich "tausend" als "große Menge" verstanden werden kann, keine Schärfe.

Jedoch: Die Ansicht, dass weil es in der Offenbarung des Johannes steht, dass 12 mal 12 mal tausend gerettet sind, dass dies bedeutet, das man daaraus in der völlig anderen geistigen und materiellen Umgebung heute eine Rechnung aufmachen kann und die 144.000 mit den 8 Milliarden Menschen vergleichen kann (und was ist mit den Toten...) ist völlig absurd. Man muss es nicht symbolisch verstehen, aber was man sicher nicht tun kann ist den Taschenrechner rausholen.


wiele  05.10.2019, 09:11
was man sicher nicht tun kann ist den Taschenrechner rausholen.

Das ist wohl wahr! Solch triviale Rechnungen bekommt man ja wohl noch im Kopf hin! :)

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Beides ist möglich. Es kann sich dabei um eine Metapher für eine große Zahl handeln oder um eine ungefähre Zahlenangabe.

Ich hätte aber auch kein Problem damit, wenn es sich (wie es der Text besagt) genau um jeweils 12000 Israeliten aus den 12 Stämmen Israels handeln würde, die in der zukünftigen Zeit der sogenannten Trübsal versiegelt werden und vielleicht als Missionare das Evangelium verkündigen. Diese Auslegung halte ich durchaus für wahrscheinlich.    

Diese Zahl ist Ausdruck der Vollkommenheit - also eine Allegorie.

"Die Bibel ist nicht insofern Gottes Wort, als sie von Gott diktiert oder vom Himmel gesandt worden wäre - das unterscheidet die Bibel zum Beispiel vom Koran. Sondern die Bibel vermittelt in vielstimmigen menschlichen Worten das, was Menschen an ihren jeweiligen Orten vom Wort Gottes und seinen Wirkungen in ihrem Leben erlebt und erfahren haben. Die Bibel ist also nicht identisch mit der Offenbarung, sondern Zeugnis von Offenbarungserfahrungen. Da diese Zeugen schon 1800 bis 2500 Jahre vor uns gelebt haben, in antiken Sprachen schrieben und eine uns fremde Kultur voraussetzen, muss jede und jeder, um die Bibel überhaupt lesen und verstehen zu können, auf historisch-kritische Auslegungen zurückgreifen. Kritisch muss jede Auslegung sein, weil sie unterscheiden muss zwischen Wichtigem und Unwichtigem und manchmal auch zwischen historisch plausiblen und weniger plausiblen Informationen. Zum Beispiel dort, wo Evangelien unterschiedliche Aussagen zur Biografie Jesu machen. (...) Die Bibel sagt unmittelbar gar nichts, sondern sie braucht immer Übersetzung und Interpretation. (...) Einen antiken Text und jedes andere historische Phänomen kann man nur mit historischen und das heißt auch immer kritisch-unterscheidenden Methoden begreifen." (Frau Prof.Angela Standhartinger)