Ist die Sterbehilfe moralisch vertretbar?

10 Antworten

Stellen wir doch mal eine Gegenfrage:

Ist es vertretbar, unheilbar kranke und leidende Menschen aus angeblich moralischen Beweggründen, die man diesem Menschen aus falsch verstandener Mitmenschlichkeit aufzwingt, an Maschinen anzuschließen und zwangsweise am Leben zu halten, obwohl keine Aussicht auf Heilung mehr besteht?

Niemand, mit dem ich im Laufe meines Lebens bisher darüber gesprochen habe, würde sich eine solche Behandlung in seinem eigenen Falle wünschen. Fast jeder sagt sinngemäß: wenn's vorbei ist, ist's eben vorbei. Ich selbst sehe das bei mir übrigens genau so.

Meiner Meinung nach ja. Ich finde man sollte das in Deutschland erlauben...aber erst noch Gesprächen mit Psychologen etc. Und wenn man wirklich unheilbarkrank ist/scmerzen hat

Jain....Also ansatzweise ja, aber unter seeehr strengen Auflagen. Denn aktive Sterbehilfe kommt dem Töten auf Verlangen nahe. Im Extremfall kann es gar ein Totschlag sein.

Unter strengen rechtlichen und ärztlichen Auflagen wäre es moralisch vertretbar.


Anonimaj  28.01.2024, 20:28

Was für "Auflagen"?
Das Bundesverfassungsgericht hat klar gestellt (ausdrücklich), das JEDER das Recht auf Suizid hat.

Auch jung und gesund, und ohne "gute" Gründe.
Wenn also ein 25-jähriger die Bilanz zieht keine 50 Jahre in einem Ausbildungsberuf nur fürs Geld zu arbeiten, hat der/die das Recht zu sterben.
Das einzige was der Dt. Staat dagegen halten darf wäre ein BGE, um die eine Alternative zum miesen Leben in einem Ausbildungsberuf anzubieten.

In Kanada auch durch das "MAID"-Programm.
Medical Assistance in Suicide.
Da entscheidet keine Instanz ob das "OK" ist.
Und Pflegebedürftige erhalten automatisch einen Infobrief über dieses Recht.
Das ist zwar einigen Alten etc. "sauer aufgestoßen", haben sich in dem Medien entrüstet gezeigt, aber wenn man das hinterdenkt, ist es vorbildlich, wenn man jeden darüber informiert, und Pflegebedürftige ganz aktiv.
Zum Glück dürfte man aktuell mit Stickstoff-Flasche, Atemmaske und Liege in die Stadt gehen, und jedem der/die will dort den Suizid anbieten.
Die legen sich drauf, die Maske an, und drehen selbst den Hahn auf.
Überwachen würde ich es mit Pulsoxymeter mit BlueTooth, um sicher zu gehen wann die Person tot ist.
Rechtlich dürften Polizisten und Notärzte das auch nicht verhindern oder gar eingreifen wenn die Person Bewusstlos ist..
Ganz übel wäre es, wenn die Person nach mehr als ~6 Minuten "gerettet" würde, und dann gegen ihren ausdrücklichen Willen mit Hirnschäden als Dully oder menschliches Gemüse weiter leben muss.
Nach ca. 10 Minuten sollte auch das Herz aussetzen.
DANN erst darf die Polizei eingreifen.
Früher hat man an Gerichten rechtsbeugerisch Sterbehilfe kriminalisiert, indem man sagte dass auch wenn die Person die Mittel selbst einnimmt, man sobald sie bewusstlos wird, nicht mehr davon ausgehen kann dass es ihr aktuell freier Wille ist zu sterben.
Eine widerliche menschenverachtende Rechtsbeugung.
Ich habe im Religionsunterricht gelernt wie man sich da als Sterbehelfer verhält.
Man geht mit dem Mittel oder Stickstoff, Helium etc. zur Person, laufende Kamera vor das Bett, und dann ab ins nächste Cafe und etwas trinken, um nachzuweisen dass man nicht vor Ort war, als die Person das Bewusstsein verlor.
Man auch nicht wissen konnte, OB die Person es genommen hat und gestorben ist.
Quasi "Schrödingers Sterbehilfe".
Solange man nicht zurück kommt und die Person sieht, ist die Person in einem Zustand der Unbestimmtheit sowohl lebendig als auch tot ;-) .
Der Religionslehrer hat es so gemacht...

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Das ist für mich so ne Sache. Es gibt Menschen die alles verloren haben und keinen Sinn mehr sehen zu Leben und nur depri sind und es gibt die Menschen die sterben wollen nur weil deren Freund/in mit einem schluss gemacht hat. Ich persönlich finde die Sterbehilfe nicht sehr gut, jeder sollte erstmal (die über eine Sterbehilfe nachdenken) Psychologisch unterstützung bekommen oder von der Familie etc.. Aber dann stell ich mir immer vor was wäre wenn ich ein leben lang im Gefägnis bleiben muss und ich mir ein Leben hinter Gittern nicht vorstellen kann, dann würde ich mir schon sowas "wünschen" aber im Prinzip bin ich dagegen.    Puhh hard topic aber gute Frage, hab ich mir auch oft gestellt

Absolut.
Und zwar für JEDEN ohne Hinterfragen und Bewerten der Gründe.
Ein Sterbehilfesystem sollte auch einen jungen gesunden 25-jährigen nicht nach den Gründen fragen .
Wenn jemand mit 25 , 30 das Fazit zieht "Ich will kein Leben als abhängig beschäftigter Schwengel in einem Ausbildungsberuf nur für das Geld führen", ist das auch ein legitimer Suizidgrund.
Da sollte der Staat keinerlei Rechte haben dies zu verhindern.
Es nicht verhindern dürfen, wenn es z.B. jemand auf Twitter, YouTube für Tag X zur Zeit X ankündigt.
Denn die versuchen nicht die Ursachen zu ändern (z.B., ein BGE, damit es eine Alternative zu solch einem inakzeptablen Leben gibt) , sondern in der Psychiatrie eine Hirnwäsche durchzuführen, bis die Person sich in die Schlange der Arbeiter einreiht und dem Herren Professor die Reifen wechselt, die Lebensmittel in die Regale räumt etc..
Einfach nur EKELHAFT menschenverachtend.
Es gab einen jungen gesunden Deutschen der keinen Bock auf sein Leben hatte, und in der Schweiz Sterbehilfe bekam...
Es wäre auch moralisch vertretbar einen Sarco-Pod zu bauen, und an öffentlichen Plätzen jedem die Nutzung dieser mobilen Freitod-Gaskammer (Stickstoff) anzubieten.
Ein Nachweis über 18 zu sein, würde mir reichen.
In Kanada gibt es "MAID", "Medical Assistance in Dying".
Dort kann JEDER Sterbehilfe beantragen.
Pflegebedürftige (Unfall, Krankheit, Alter...) bekommen automatisch einen Infobrief über dieses Angebot.