In welcher Ausbildung kann man als Muslima beten?
Hi,
Ich habe mein Fachabi beendet und möchte eine Ausbildung starten. Im Büro oder im Sozialwesen. Da ich Muslima bin und im laufe des Tages Gebetszeiten einhalten muss, würde ich auf der Arbeit ein bis zwei mal für jeweils ca. 7 Minuten mir eine ruhige Ecke suchen um mein Gebet zu verrichten. Ich habe in den letzten zwei Jahren mehrere Bewerbungsgespräche geführt. Genau als die Leute mich einstellen wollten, war denen mein Wunsch meine Gebete einzuhalten zu viel. ,,Es ist nicht umsetzbar während der Arbeit mal eben raus zu gehen", sagen die meisten. Selbstverständlich würde ich meine Pausenzeit durch das Gebet (jenachdem wie lange es dauert ob 5, 6 oder 7minuten) reduzieren. Dies sei trotzdem nicht machbar. (Ich denke mir bei diesen Aussagen an die Raucherpausen oder an die unzähligen Toilettengänge welche manche Mitarbeiter jeden Tag abziehen..und dies wird toleriert..)
Meine Frage wäre also (vorallem an das nicht-muslimische Klientel); Kommt die Anfrage ,,Ich würde gerne meine Pausen dafür nutzen um mein Gebet zu verrichten." angsteinflösend vor? Ist es wirklich überhaupt nicht umsetzbar? Warum erlauben es manche Arbeitgeber und andere nicht? Ist dieser Wunsch vom Arbeitnehmer zu extrem oder haben die Vorgesetzen einfach keine Lust sich mit dieser Materie auseinander zu setzen?
Ihr dürft gerne ehrlich sein und euch selbst in die Lage eines Vorgesetzen hineinversetzen. Was würde in euch vorgehen, wenn ein Bewerber diesen Wunsch äußert. Würde die Aussage angst auslösen, sind die spontanen 7 Minuten während der Arbeitszeit zu krass, kommt eventuell das Gefühl hoch ,,Ich möchte mit solch was Fremdes nicht in Kontakt treten." Oder was ist es für eine Reaktion. Klar Rassismus ect. Und Dinge wie ,,Wir leben in Deutschland da kannst du sowas nicht bringen" sind mir Bekannt.
Mit meinem Anliegen möchte ich gegenüber dem Arbeitgeber nur korrekt sein. Am Ende vom Bewerbungsgespräch heißt es ,,Haben Sie noch Fragen?" Und da spreche ich es immer an. Ich muss es ansprechen um grünes Licht zu bekommen. Ich möchte mein Gebet nicht riskieren.
》Falls manche Sagen ,,Sprech es einfach nicht an und Bete"..ich denke in diesen Drei Jahren Ausbildung kann man das nicht undercover praktizieren. Ich bin eher Team offen Kommunizieren^^
P.S. Komme aus Frankfurt. Menschen aus verschiedenen Nationen/ Religionen sind eig. hier nicht fremd:)
~Danke geht raus für ausschließlich höflich formulierte Antworten!!~
13 Antworten
Ich finde es gut das du es aktiv ansprichst und wie du siehst, bereitet es manchen AG Probleme darüber nachzudenken.
Was brauchst du zum Beten?
- Gebetsmatte
- 3x10 Minuten
- Einen Raum/Platz wo du nicht störst
- wie laut ist das? 🤣
Wenn die AG das wissen, können sie besser beurteilen ob sich das mit dem betrieblichen Ablauf vereinbaren läßt.
Wie du erkannt hast, Toilettenpausen müssen gewährt werden, deine Betzeiten kommen da halt obendrauf. Es darf zwar niemand wegen seiner Religion diskriminiert werden und ein paar der Aussagen (AG) wären vor Gericht vermutlich nicht haltbar, aber wie du erkannt hast, wäre es besser wenn beide Seiten vorher wissen was sie erwartet und damit einverstanden sind.
Mein Tip, entweder bei größeren Unternehmen mit mehr Mia bewerben(die kennen das schon), oder AG finden die selber beten.
(körperliche Arbeit im Fastenmonat wurde noch gar nicht diskutiert, das kommt dann später)
Religionsausübung ist eher eine private Angelegenheit. Die Regeln zu den Gebetszeiten sind auch nicht so unflexibel dass Du das nicht in Deinen regulären Pausenzeiten bzw. vor oder nach der Arbeit machen könntest.
Deine Arbeitsumgebung beständig über Deine religiösen Überzeugungen zu unterrichten und dafür auch noch Rücksichtnahme zu erwarten ist schon ein wenig respektlos gegenüber Deinen Kollegen.
Du solltest die alltägliche Umsetzung Deines Glauben im Arbeitsalltag mal mit einem Imam besprechen.
Was würde in euch vorgehen, wenn ein Bewerber diesen Wunsch äußert. Würde die Aussage angst auslösen, sind die spontanen 7 Minuten während der Arbeitszeit zu krass, kommt eventuell das Gefühl hoch ,,Ich möchte mit solch was Fremdes nicht in Kontakt treten."
Sagen wirs so: Es hat in meinen Augen relativ wenig mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu tun nicht unbedingt begeistert davon zu sein, dass du im Extremfall drei oder viermal am Tag während der Arbeitszeit beten möchtest, was dann eben auch keine 7 Minuten mehr wären, sondern ggf. 28 Minuten, also eine halbe Stunde.
Das ist schlicht und einfach ein Problem, weil man von einem Team nicht erwarten kann, dass die ihr komplettes Leben nach dir und den Gebetszeiten ausrichten. Es hält halt eben ALLE auf, wenn du in einer Gruppenbesprechung oder sowas in der Art plötzlich aufstehen und Beten musst, während man die Zigarette in der Regel auch mal eine Viertelstunde nach hinten schieben oder ausfallen lassen kann, bis die ganze Sache geklärt ist.
Vor diesem Hintergrund kann ich auch vollkommen verstehen, dass das nicht sonderlich gut beim Arbeitgeber ankommt.
Ja das Gebet kann man auch eine viertel Stunde später beten in Notfall. Es gibt eine bestimmtes Zeitspanne. Die kürzeste ist im Winter und die geht 2 Stunden. Ich denke mal, das sollte klappen mit 2 Stunden oder nicht?
Die Gebetszeiten im Januar sind dir also nicht bekannt, nehme ich an?
Gehen wir von einer Arbeitszeit von 7 Uhr bis 16:30 aus, dann würde das nach meinem Kalender zu max. 4 Gebetszeiten führen, die in den Spaß reinfallen.
Selbst wenn wir noch von einer Zeitspanne ausgehen, die sich das verschieben kann, wären wir IMMER NOCH bei mindestens 3.
Ich gehe mal von unserer Firma aus und stelle mir vor, wie Du mitten in einem Kurs plötzlich aufstehst, Deinen Teppich ausrollst und Dich murmelnd in östliche Richtung verneigst, während alle anderen doch etwas irritiert nicht wissen sollen was sie damit anfangen sollen.
Oder, nach den Kursen: Auf Kundentermin vor Ort, mitten in der Arbeit das gleiche Bild: Du rollst Deinen Teppich aus, verneigst Dich murmelnd in die vorgeschriebene Himmelsrichtung.
Wie soll das gehen ohne das die Firma dadurch "dumm dasteht"?
Und ja, sonderlich viel Ahnung von muslimischen Gebetspraktiken habe ich nicht. Wahrscheinlich genausoviel wie die Personalchefs bei denen Du im Gespräch diese Bitte äusserst. Die dürften ähnliche Bilder im Kopf haben...
Hallo
Das ist so nicht oder nur ganz selten umsetzbar.
Es wird einfach nicht funktionieren.
In der Berufsschule wird das sicher auch nicht einfach.
Mit etwas großem Glück findest Du ein Betrieb der das ermöglicht.
Grüße
Arbeitszeit 6-16 uhr sagen wir mal ist eine Gebetszeit hä