Ich möchte Pferdewirtin werden, habe ich eine Chance?

4 Antworten

Klar, bewerben und eine Ausbildung anfangen kannst du mit 16, warum auch nicht? Eher zu überlegen wäre, ob du das wirklich willst denn der Verdienst ist für diese schwere Arbeit nicht wirklich berauschend.

Wie andere das machen? Ganz einfach: sie verzichten auf viele andere Sachen, wie neues Auto, Urlaub, Shoppen, Ausgehen, müssen sich sehr einschränken.

Erfahrung braucht man nicht zwingend, man lernt schließlich und ein Meister ist noch nicht vom Himmel gefallen. Interesse und Flexibilität am Beruf wäre aber (wie überall) Grundvoraussetzung. Auch ein eigenes Pferd ist nicht notwendig für die Ausbildung.

Gut zu sein in einem Beruf ist relativ: entweder man macht etwas mit Freude und Herzblut dann kommt man (fast) überall weiter. Wen es aber nach 3 Wochen schon nervt, jeden Tag die Boxen zu misten, den Besen zu schwingen und Kübel zu schleppen Bis das Kreuz abends schmerzt, wird sich quälen und wird keine/wenig Erfolge verbuchen.

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Ich bin mal so frei und stell mal die Gegenfrage: Warum mit einem guten Schulabschluss so einen Beruf anfangen? Persönlich finde ich das sehr ungeschickt, da du dir selber den Weg verbaust und schwer körperlich arbeiten musst.

Also ich kann dir nur raten,wenigstens zu versuchen, dein Abi zu machen. Dann bist du auf der sicheren Seite, denn  Du weißt ja noch nicht, auf was Du Dich als Pferdewirt einlassen würdest.

Ausreichend für diesen Beruf wäre ein mittlerer Bildungsanschluss auf jeden Fall. Allerdings möchten viele  Betiebe  gern, das du vorher ein mehrmonatiges Praktikum machst, wenn deine Erfahrung noch nicht so groß erscheint.  Und das geht unter Umständen nicht so einfach, bevor Du 18 bist, denn Du bist ja noch berufsschulpflichtig.

Ein eigenes Pferd brauchst du nicht, im Gegenteil. Meist hast du eine harte 60 Stunden Woche, und für dein eigenes Pferd weder Zeit noch Kraft übrig. Und zur Berufsschule ist es zum pendeln oft zu weit, so dass die Versorgung eines eignen Pferdes weitere  Probleme mit sich bringen würde. 

Dass die Bezahlung meist sehr spärlich ist, stimmt leider. Berufsreiter, die eigene Pferde haben, sind  überdurchschnittlich erfolgreich oder/haben einen Sponsor ( sind zum Beispiel eigentlich " Sohn von Beruf").

Was Du wohl gut machen könntest, ist in Fachrichtung " Haltung und Service " lernen. Dafür reichen deine Reitkenntnisse sicher. Und wenn du einen Ausbildungsbetrieb  findest, in dem dein Reiten entsprechend gefördert wird ( was aber keinesfalls selbstverständlich ist!), kannst Du nachher mit Lehrzeitverkürzung "Fachrichtung Reiten " anhängen.

Wenn Du Glück hast, findest Du einen Betrieb, der gerne dafür sorgt, Dich auf diese Weise länger als Lehrling da zu haben,  und Dich entsprechend fördert. Aber da mußt Du suchen...

Die Landesreit- und Fahrschulen bieten übrigens teilweise ab und an Eignungstests mit entsprechenden Informationen an. 

Michel2015  15.09.2016, 11:10

Ich möchte noch hinzufügen:

Die beste Ausbildung bekommt man in den Landgestüten, sie dauert aber auch länger.

Die Zeit der Wendyreiter ist gerade voll im Trend, so haben Leistungsreiter eine gute Chance auf ein vernünftiges Einkommen, dazu bedarf es einer soliden Ausbildung, Persönlichkeit und Offenheit, sehr viel Flexibilität.

Wenn man das nicht glauben mag, Fachkräftemangel gibt es seit langem auch in der Reiterei, denn das Interesse am Reiten, hat ganz enge Grenzen, NO STRESS. Leistung bedeutet auch Durchhaltevermögen und das muss man in dem Job wirklich haben.

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http://www.pferd-aktuell.de/ausbildung/berufsausbildung/der-ausbildungsweg-des-pferdewirtes/der-ausbildungsweg-des-pferdewirtes

Sieh mal hier den Link, links auf der Seite in der Spalte kannst du dir die verschiedenen Richtungen mal grob anschauen

'Klassische Reitausbildung' 'Pferdehaltung und Service' 'Pferdezucht' oder 'Spezialreitweisen'

Nein du musst kein eigenes Pferd mitbringen. Ich denke, für die Richtung Reitausbildung werden deine Leistungen nicht reichen um eine Lehrstelle zu bekommen. 

schau dir doch mal alle Richtungen an, informiere dich. Du wirst merken ob diese Ausbildung zu dir passt, und in welche Richtung du gehen möchtest (durch Praktika zB). Dann gehe auf die Suche nach einem passenden Betrieb, viel bieten an genau dort im Vorfeld ein Praktikum zu machen. du wirst sicherlich einen Platz finden der zu dir und deinen Voraussetzungen passt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Circa 20 Jahre Erfahrung, aktiv im Turniersport (LK 3)
Urlewas  15.09.2016, 11:25

Wenn man klein von Wuchs und unerschrocken ist, gint es auch noch Fachrichtung " Rennreiten". Da muss man vorher nicht besonders gut reiten können, aber sehr hart gesotten sein.

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Es kommt darauf an, was für eine Pferdewirtin du werden willst. Pferdewirt für Zucht und Haltung.

Oder Pferdewirt, Schwerpunkt Reiten.

Ich nehme an, dass du Reiten willst. Ehrlich gesagt, bei deiner Vorbildung, E und etwas A, hast du schlechte Karten. Du wirst dich gegen Konkurrenten mit Silbernem Reitabzeichen durchsetzen müssen.

Bei einer Ausbildung sollst du nicht mehr das Reiten lernen. Damit gibt sich kein Ausbilder ab. Von daher, tut mir leid, hast du eher schlechte Karten.

Für den Pferdewirt für Zucht und Haltung, ja. Aber, ehrlich gesagt, da bist du ein Pferdepfleger und mit Reiten hast du eher nichts  zu tun.

Versuch lieber, eine gute andere Ausbildung zu machen und reite  zum Spaß.

Urlewas  14.09.2016, 22:31

Dahika, im Prinzip hast du recht - nur habe ich den Eindruck, dass diese Information nicht ganz dem neuesten Stand entspricht. Die Fachrichtungen haben sich geändert...

"Zucht und Haltung" gibt es so nicht mehr.

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