Hypothetische Frage: Ja was denn nun? Fehlen Arbeitskräfte oder haben wir irgendwann zu viele?


30.01.2024, 14:29

Mir ist gerade dazu noch etwas eingefallen:

Wenn das so wäre, dann würden wir ja neue Arbeitsuchende "produzieren" - wo Arbeitsuchende nicht mehr verwaltet werden müssen, da braucht es auch keine Angestellten in den Jobcentern, Wohngeldstellen...hm und wo arbeiten die dann?🤔

6 Antworten

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vor ein paar Jahren noch hat man gejammert, man müsse unbedingt Arbeitszeit verkürzen, weil sonst nicht genug Arbeit für alle da ist.

parallel hat man schon gejammert, dass wir dringend Arbeitskräfte aus dem Ausland braucht, weil man bei uns keine findet.

das dreht doch jeder, wie er es für seine Zwecke grade braucht!

verreisterNutzer  30.01.2024, 14:06

So 😉- Das ist es m.M.n. eben und somit ist es egal, wer da jetzt regiert...das bekommt alles keiner so wirklich mal in kurzer Zeit in den Griff - wie auch...aber alle tun immer so, als hätten sie "den Plan" und viele Bürger lassen sich dann eben von der einen oder auch anderen Seite überzeugen, wählen dementsprechend und wieder kommt nichts dabei heraus...der ewige Kreislauf...

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Ich sehe das so, man benötigt Fachkräfte die Berufserfahrung in ihrem Fachgebiet haben. Besonders studierte Fachkräfte. Aber unsre Unis haben auch alle Jahre gut ausgebildete Kräfte, die auf den Markt streben. Kann msn den Bedarf nicht kanalisieren, statt dass die jungen Menschen am Bedarf vorbei studieren, mit Berufen, die nicht benötigt werden?

Betriebe sollen ausbilden, nicht noch mehr Menschen ins Land holen, die am Ende nicht die Qualifikation besitzen für die Anforderungen. Für mich ist das Jammern nach Fachkräften die Quittung vieler Versäumnisse.

Na dann mal ein paar Fakten:

Ich arbeite in einer großen bundesweit agierenden Behörde. Bis 2030 gehen 35% der Belegschaft in den Altersruhestand!

Nachwuchs...wieder einmal konnten nicht alle Lehrstellen und dualen Studienplätze belegt werden.

Also ein Arbeitskräftemangel liegt definitiv vor.

Dieser "über Sanktionen Arbeitsunwillige zur Arbeit bringen" hat man schon vor fast 20 Jahren versucht...mit Einführung von Hartz 4 2005. Hat aber nicht wirklich geklappt. Es wird IMMER einen Bodensatz an unvermittelbaren, aber erwerbsfähigen Menschen geben. Das sind aber prozentual bei weitem nicht soo viele, wie die Labertaschen so von sich geben...zumal genau diese Menschen meist gar keine Qualifikationen haben.

Zur Wohnsituation: Ja es wird zu wenig gebaut! Allerdings sehe ich auch die Kehrseite: Wenn die Familie (2 Erw., 1 Kind) denken, eine 3-Zi-Wohnung sei "zu klein" und erwartet, für lau ein Haus mit Garten zu finden...dann nenne ich das überzogenes Anspruchsdenken. Meiner Schwester und mir hat es nicht geschadet, sich ein Zimmer zu teilen. Ebenso sind meine Töchter damit klar gekommen, dass sie sich EINEN Raum teilen mussten!

Auf der anderen Seite stehen in unserem Viertel in einigen Wohnblocks seit JAHREN Wohnungen leer...die Bewohner sind verzogen/verstorben udn die Vermietergesellschaft lässt die Buden leer stehen...die WOLLEN nicht investieren (die Wohnungen habe noch einzelne kleine Ölöfen zum Beheizen, Bewohner müssen selber tanken). Habs im Kopf mal durchgezählt...in meinem Zeitungsbezirk (8 Straßen) sind es allein insgesamt 37 Wohnungen! Unser Bürgermeister unternimmt nix und die Wohnungsnot ist auch in unserer kleinen Stadt (30000 Einwohner) inzwischen sehr angespannt.

Ach ja, die Straße mit den 8 neuen Wohnblocks a 12 Wohneinheiten...gebaut von der Baufirma (und im besitz der Firma) wo der Bürgermeister der Geschäftsführer ist... wie sagte Antoine St Exupery so schön? Honi soi qui mal y pense.... (Schlecht, wer schlechtes davon denkt)

Fazit: was die Labertaschen so alles von sich geben, ist selten auf belastbarem zahlen/Faktenmaterial basiert und "Dramaqueen" im BILD-Niveau kommt immer gut in Talkshows. Tatsache ist aber, dass sich rapide etwas ändert und da muss man irgendwie mithalten.

verreisterNutzer  30.01.2024, 14:25

Das ist wohl auch das Problem - mithalten und sich anstrengen - aber statt es als Heraus"forderung" zu sehen ist es für die meisten schlicht Über"forderung" - ...

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Dea2019  30.01.2024, 14:29
@verreisterNutzer

WARUM? Weil heute niemand mehr begreift: Ohne Hände keine Kekse! Warum über einem Aufsatz schwitzen und selber formulieren/denken, wenn man mit wenigen Klicks ChatGPT das machen lassen kann? Nur: Später im Job muss man dann Eigenarbeit leisten...und wer das nie gelernt hat, der ist tatsächlich "überfordert".

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verreisterNutzer  30.01.2024, 14:30
@Dea2019

Das ist sicher so, aber das ist ja schon den Eltern, die diese Kinder erziehen, anscheinend nicht klar und wenn das dann auch in der Schule nicht mal richtig und ausdrücklich kommuniziert wird - ja dann braucht sich niemand mehr wundern...

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Ja und Nein. Wir haben einen eklatanten Arbeitskräftemangel und gleichzeitig sehr viele arbeitslose Menschen. Die Leute sind da, aber sie sind schlecht verteilt. Zudem sind viele Menschen sehr schlecht gebildet und deshalb ausbildungsunfähig.

horribiledictu  30.01.2024, 14:01
 sehr schlecht gebildet und deshalb ausbildungsunfähig.
  1. hat das nichts miteinander zu tun: Bildung bis Ausbildung ist ein Kontinuum!
  2. wir haben einen Arbeitskräftemangel *zu den Konditionen, die die Arbeitgeber bieten wollen*! na dann müssen sie halt mehr bieten!
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Aloina  17.02.2024, 22:46
@horribiledictu

Ich sehe das etwas anders, diese Leute kann man sehr wohl auch als Hilfskräfte einsetzen.

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horribiledictu  18.02.2024, 07:59
@Aloina

Hilfskräfte gibts aber genug bis zu viele, deren Knappheit entsteht durch die miese Bezahlung, wegen der sich viele eher fürs Bürgergeld entscheiden. wenn überhaupt, dann brauchen wir gut Ausgebildete

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verreisterNutzer  30.01.2024, 14:02

Ja, deshalb meine Überlegung: Einfach nur durch "Streichung" von Sozialleistungen würde man es nicht in den Griff bekommen (obwohl von Politikern gerne mal so dargestellt - überspitzt natürlich) - und Fachkräfte bekommt man hier so auch nicht angeworben (siehe fehlenden Wohnraum), weil diese dann ja nunmal auch Vorstellungen davon haben, wie sie hier leben wollen und dann ja auch eigentlich sollen...

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Klar kann man den demografischen Wandel nicht wirklich "einschätzen" von heute auf die kommenden 20 Jahre,

Doch, das kann man eigentlich sehr gut einschätzen. Man wusste das auch schon vor Jahrzehnten. Das Problem ist nicht erst gestern vom Himmel gefallen. Nur wirklich gegengesteuert hat man nicht.

verreisterNutzer  30.01.2024, 14:03

Ja, würde ich auch so sehen, aber das Kind ist ja nun schon einmal in den Brunnen gefallen und es wurde nicht berücksichtigt - und ich denke, das wird für die Zukunft auch wieder nicht "wirklich" berücksichtigt...

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