Stimmt es, dass Homosexuelle in Russland verfolgt werden?

7 Antworten

Die russische Regierung und leider auch viele Bürger sind davon überzeugt, das Homosexualität etwas schlechtes ist. Das liegt zum Teil an der Religion (christlich-ortodox), aber man hört auch oft, dass sie nicht zwischen Homosexualität und Pädophilie unterscheiden. Ein anderer Grund ist natürlich, dass die Russen sich von der westlichen Welt unterscheiden und abspalten möchten. Ich denke es gibt sicher Leute, die deswegen verfolgt werden, von der Regierung oder irgendwelchen Idioten aus dem Volk (wie auf youtube), aber ich denke es betrifft im allgemeinen nur eine kleine Prozentzahl. Denn was ebenfalls verboten ist, ist die "Propaganda" von Homosexualität. Sprich Aktivisten. Was natürlich ein Problem für die Jugendlichen ist, dass dadurch auch die Aufklärung verboten wird. Ich kenne ein schwules Paar, welches bis vor einem Jahr in Moskau gelebt hat und ihnen ging es dort wohl recht gut.  

Nein, aber die Rede- und Versammlungsfreiheit ist eingeschränkt.
Homosexuelle in Russland haben durch dieses Gesetz aber kaum Veränderungen im Alltag.

Nein, das ist Unsinn. Bei uns ist das halbe Showbiz schwul.

Hier ein paar Prominente Politiker, Unternehmer, Manager, Star-Anwälte, Pop-Stars usw.

- German Gref

- Mikhail Prokhorov

- Vladislav Reznik

- Oleg Tinkov

- Boris Shpigel

- Igor Yusufov

- Mikhail Vasilenko

- Valeriy Kogan

- Evgeniy Romakov

- Andrey Makarov

- Boris Moiseev

- Sergey Penkin

- Valeriy Leontev

- Dima Bilan

- Philipp Kirkorov

Das sind die Namen, die mir auf Anhieb eingefallen sind.

Das Gesetz verbietet lediglich die Weitergabe von Informationen über Homosexualität an Minderjährige. Diese sollen nicht sexuell beeinflusst werden. Das war's dann auch.

Dass Homosexuelle in Russland verfolgt werden, wie einige selbsternannte Russland-Experten behaupten, ist schlichtweg Unsinn.

Die Rechte der Homosexuellen in Russland ist in den letzten massiv eingeschränkt worden. 

So ist zb die offen gezeigte Zuneigung von Homosexuellen in Anwesendheit von Minderjährigen verboten, sowie auch die Weitergabe von Informationen über Homosexualität (es wird zwar offiziell vo Homosexuelle Progaganda gesprochen).

 Nach meinen Erfahrungen ist es ein Tabuthema und wird von vielen als Abnormal betrachtet, und eben diese Erfahrung scheint auch in Umfragen bestätig zu werden:

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Laut einer 2010 durchgeführten Meinungsumfrage des Lewada-Zentrums hielten 38 Prozent der befragten Russen die Homosexualität für moralisch verwerflich, weitere 36 Prozent für eine psychische Krankheit.[11][12] Nur 15 Prozent gaben an, dass Homosexualität eine alternative Form der menschlichen Sexualität sei. 39 Prozent stimmten dem Vorschlag zu, Homosexuelle ohne deren Einwilligung einer Heilbehandlung zu unterziehen oder von der Gesellschaft zu isolieren. Vier Prozent meinten, dass alle Schwulen und Lesben liquidiert werden sollten. 84 Prozent waren gegen die Einführung einer gleichgeschlechtlichen Ehe, gerade einmal 14 Prozent befürworten dies.[11] Die nationale Umfrage von WZIOM zeigte im April 2012, dass 86 Prozent der Bevölkerung die Verbotsgesetze gegen „homosexuelle Propaganda“ befürworteten.[12]

Eine im Februar 2013 durchgeführte Meinungsumfrage (1.600 erwachsene Befragte aus 45 Regionen Russlands) des Lewada-Zentrums zeigte ähnliche Ergebnisse.[13] Etwa 34 Prozent der Befragten hielten Homosexualität für eine behandlungsbedürftige Krankheit. Etwa 23 Prozent denken, dass die Homosexualität das Ergebnis schlechter Erziehung oder eine schlechte Angewohnheit sei. Noch 17 Prozent der Russen sehen die gleichgeschlechtliche Neigung als Ergebnis einer Verführung. Nur 16 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Homosexualität eine ab der Geburt vorgegebene sexuelle Orientierung ist, die das gleiche Recht auf Existenz hat, wie Heterosexualität.[13] Die Anzahl der Russen, die Homosexuelle physisch vernichten würden, ist seit 2010 von vier auf fünf Prozent gestiegen. Gegen die gleichgeschlechtliche Ehe äußerten sich 85 Prozent der Befragten (um ein Prozentpunkt mehr), dafür waren nur fünf Prozent (um neun Prozentpunkte weniger).[13] 89 Prozent gaben an, dass sie keine Homosexuellen persönlich kennen.[13]

Die Umfrage des Lewada-Zentrums zum 17. Mai 2013 zeigte, dass 51 Prozent der Befragten eine „Zwangsheilung“ und strafrechtliche Verfolgung von Lesben und Schwulen begrüßen würden. Etwa drei Viertel der Russen sind laut Umfrage für ein Verbot jeglicher öffentlicher Bekundung von Homosexualität. Nur acht Prozent der Bevölkerung äußern sich dafür, dass Homosexuellen geholfen werden sollte, sich in der Gesellschaft zu integrieren. Etwa 31 Prozent der Befragten würden die Schwulen und Lesben einfach in Ruhe lassen.[14]

Noch eine Umfrage von 2013 hat sich auch damit beschäftigt, was die Bevölkerung als „Propaganda von Homosexualität“ bewerten würde. Dazu wurde eine Fernsehsendung oder ein Artikel über das Leben von LGBT (75 Prozent der Befragten), ein persönliches Gespräch mit Vertretern sexueller Minderheiten (50 Prozent), eine Fernsehsendung über die Ursachen von Homosexualität (65 Prozent), Demonstrationen und Aktionen zum Schutz der Rechte von sexuellen Minderheiten (81 Prozent), die gleichgeschlechtliche Beziehungen darstellende Belletristik und Kinofilme (74 Prozent), Gay-Prides (83 Prozent), das Aufwachsen mit gleichgeschlechtlichen Eltern (78 Prozent), das freie Zeigen homosexueller Gefühle (Küssen, Umarmen) (84 Prozent) gezählt.[13] Circa 61 Prozent der Russen haben Angst um ihre Kinder oder Enkel, dass sie Opfer der „homosexuellen Propaganda“ werden könnten, 67 Prozent befürworten die Bestrebungen der russischen Regierung für das Verbot der „Propaganda von Homosexualität“ und nur 14 Prozent sind dagegen. Etwa 86 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich nicht für die Rechte Homosexueller interessieren. Etwa 14 Prozent interessieren die Gesetze zum Verbot der „Propaganda von Homosexualität“ auch nicht.[13]"

Übergriffe auf Homosexuelle werden selten mit Nachdruck verfolgt, sodass gewalt Delikte gegen Homos. als toleriert betrachtet werden können. Einzelne Gruppen haben es sich zur Aufgabe gemacht Homosexuelle zu jagen und/oder zu bekehren.

Unter den jetzigen Gegebenheiten würe ich sagen "JA" Homosexuelle werden in Russland verfolgt.


Superstudent  24.09.2015, 08:04

Meine Güte, so ein langer Text. Man merkt gleich, da stecken Probleme dahinter. Fakt ist: Homosexualität ist in Russland nach wie vor legal, ganz gleich, ob in irgendwelchen Umfragen 51% der Russen dagegen sind. Entscheidend sind die Gesetze.

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Impeachment  24.09.2015, 08:21
@Superstudent

Bekomme ich jetzt eine kostenlose Psychoanalyse? Keine Sorge Lieber Superstudent ich habe keine Probleme. Aber in deiner Welt existiert eine Verfolgung wohl ausschließlich nur, wenn die Sache an sich vom Staat verboten ist. Allerdings sehen das Betroffene etwas anders. Und wenn man sich schon einer Zahl aus den Umfragen bedient sollte man sie auch richtig darstellen, denn die zitierten 51% sind nicht nur dagegen sondern würden eine „Zwangsheilung“ und strafrechtliche Verfolgung von Lesben und Schwulen begrüßen.

Aber Du kannst dir ja mal die Mühe machen und dich mit Homosexuellen Russen zu unterhalten, allerdings solltest Du dann etwas verständis dafür haben, wenn sie deine Vorstellung von Verfolgung nicht teilen


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JBEZorg  24.09.2015, 14:23

Was versprichst du dir vom Lügen?

Die Rechte der Homosexuellen in Russland ist in den letzten massiv eingeschränkt worden. 

Welche Rechte?

So ist zb die offen gezeigte Zuneigung von Homosexuellen in Anwesendheit von Minderjährigen verboten

Was soll dieser absurde Quatsch? Zeige mir bitte das russische Gesetz das das verbietet.

 die Weitergabe von Informationen über Homosexualität (es wird zwar offiziell vo Homosexuelle Progaganda gesprochen).

Absolut richtig. Sollte auch so sein und hat garnichts mit Rechten der Homosexuellen zu tun sondern mit Schutz von Miderjährigen. Und ihr solltet in Europa den Kopf wieder gerade bekommen. Es ist kein Recht der Homosexuellen Minderjährigen ihre Lebensweise unter die Nase zu reiben, genauso we es kein Recht der Konzerne ist Minderjährigen bestimmte Produkte unterzujubeln,w eswegen bestimmte Arten von Werbung verboten sind. Die Kinder sollen ohne Propaganda aufwachsen, weder über Schwulsein oder Religionen oder sonstwas. Das hat offensichtlich kein Paltz im "toleranten" europäischen Hirn.

 Nach meinen Erfahrungen ist es ein Tabuthema

Offenbar hast du keine Erfahrung.

und wird von vielen als Abnormal betrachtet

In Russland herrscht wirklich Meinungsfreiheit und Pluralismus. Es ist ein gutes Recht von jemanden eine Meinung zu haben, auch wenn sie aus deiner Sicht falsch ist. In Deutschland darf man seine Meinung nicht äussern ohne Opfer einer Hetzkampagne zu werden. Viele Deutsche halten es auch für abnormal, aber trauen sich ihre Meinung nicht zu äussern. Ich lebe lieber in einer Gesellschaft, in der Menschen sagen was sie denken und nicht das was gesellschaftlich akzeptiert ist. Du darfst in Russland auch offen pro-homosexuell sein und es gibt Organisationen, die sich da bemühen(wie ist das nur möglich in Russland, nicht wahr? Ihr scheitert doch massiv an den Fakten, wenn ihr euch ur trauen würdet eurer Öffentlich keit diese zu präsentieren). Das ist Meinungsfreiheit. Ihr wisst nichtmehr was das ist. Es gibt in Russland Neonazis, Nazionalisten, Frauenfeinde, Westfreunde, Russlandhasser, Schwule und andere Minderheiten, die ihr Leben leben und ihre Meinung äussern dürfen. Sie dürfen nur nicht die Gesetze brechen, die wesentlich vernünftiger sind als in Deutschland. Und zuguterletzt dürfen Russen demokratisch bestimmen welche Gesetze in Russland gelten sollen und nicht Deutsche. Die Anamssung der westlichen Nationen der ganzen Welt vorschreiben zu dürfen welche Gesetze gut sind und welche nicht ist eigentlich auch so ein guter Indikator der Intoleranz. 

Die Umfragenergebnisse, die du reinstellst sind ebendas eine Meinungsäusserung. Und Russen haben ein Recht auf diese Meinungen. Du hast sie zu akzeptieren, wenn du was von Demokratie und Meinungsfreiheit hälst. 

Wie diese Umfrageergebnisse die rechte der Schulen berühren sollen ist mir aller dings nicht klar. Wei willst du also deine ursprüngliche Aussage belegen?

Übergriffe auf Homosexuelle werden selten mit Nachdruck verfolgt,

Hier rutschst du wieder in die westlichen Lügen ab. Hast du Belege für diese unsinnige Aussage? In Russland werden Straftaten verfolgt undabhängig davon wer das Opfer ist. Due klatschst hier einfach eine unwahre Bahauptung an die Wand.

Es gibt für das Gesetz keinen Unterschied zwischen einem Übergriff auf einen Homosexuellen oder einen Neonazi.

Einzelne Gruppen haben es sich zur Aufgabe gemacht Homosexuelle zu jagen und/oder zu bekehren.

Einige Gruppen haben sich in Deutschland zur Aufgabe gemacht das 4.Reich zu errichten, und?

Unter den jetzigen Gegebenheiten würe ich sagen "JA" Homosexuelle werden in Russland verfolgt.

Nach deiner heissen Luft ist deine Behauptung nur eine Meinung, die der faktischen Grundlage entbehrt. Hast ein Recht dazu.

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scorpion87  24.09.2015, 15:49
@JBEZorg

ja. es gibt viele Meinungen. Hitler war auch der Meinung, dass Juden, Behinderte und Schwule eine mindere Rasse waren, die ausgemerzt werden musste. Macht es das jetzt ok, nur weil es eine Meinung ist. Hitler hat damals auch Zustände geschaffen, in denen große Teile der Bevölkerung Befragungen zugestimmt hätten, dass Homosexuelle minderwertig sind, zwangsbehandelt werden müssten oder schlimmeres. Das war dann damals wohl auch nur eine Meinung?

Ich bin der Überzeugung, dass es sich mit der Meinungsfreiheit wie  mit der Freiheit im Allgemeinen verhält. Sie hat dort ihre Grenzen, wo sie das Zusammenleben gefährdet und anderen Menschen die Würde nimmt. Für manche bedeutet es Freiheit, in den Supermarkt zu gehen und nichts zu bezahlen. Es ist selbstverständlich, dass ihm die Gesellschaft diese Freiheit nicht zugestehen kann. Und genauso darf eine Gesellschaft niemandem die Meinungsfreiheit zugestehen, gegen andere derart zu hetzen, dass ihre Menschenwürde angegriffen wird oder es zur Folge haben könnte, dass andere es als Aufforderung zu Gewalt verstehen. 

Es ist nun einmal Fakt, das Homosexuelle so geboren werden, wie sie sind. Der Beitrag von Impeachment zeigt sehr gut auf, wie eng verwoben die Umstände in Russland miteinander sind, dass zum einen die Regierung Homosexuellen das Leben schwer macht, und zum anderen ein großer Teil der Bevölkerung homophone Ansichten hat. Wer die Henne und das Ei ist - keine Ahnung. Es stimmt, aus unserer westlichen Brille sieht manches anders aus. Aber in dem Moment, wo Teilen der Bevölkerung das Leben schwer gemacht wird, ist es egal aus welcher Kultur ich komme, um zu erkennen, dass hier etwas im Argen liegt.

Und darüber, dass die Gesetze, die in Russland vorherrschen, zwar Homosexualität nicht verbieten, aber die homophone Atmosphäre unterstützen und verstärken, muss ich nicht diskutieren, das ist so. In einem Land, wo es strafbar ist, den Mann den ich liebe auf einem öffentlichen Platz zu küssen, dort habe ich nicht die gleiche Würde wie Heterosexuelle. Und ich stelle es mir grausam für die 100000e von jungen Homososexuellen, die zwar homosexuelle Gefühle entwickeln, aber in einer Gesellschaft leben, in der ihnen von Anfang an eingetrichtert wird, dass sie moralisch der letzte Dreck sind. In der westlichen Kultur ist es für Homosexuelle Jugendliche oft schwer und die Selbstmordrate liegt höher als bei Heterosexuellen, weil sie sich für minderwertig halten. Wie um Gottes Willen muss es all den homosexuellen in Russland dann erst gehen. 

Aber Hauptsache wir heben ja hervor, dass Homosexualität in Russland ja nicht verboten, und der Rest ist Meinungssache ist... Ganz tolle Argumentation, die nur leider an der Realität der Betroffenen vorbeizielt.

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Wenn ich die Meldungen über die betreffende Gesetzesänderung in Russland vor ein paar Jahren richtig verstanden habe, dann dürfen sich die Homosexuellen nur nicht in der Öffendlichkeit zeigen und für ihre sexuelle Orientierung keine Werbung machen - CSD-Demos sind also verboten.

Braucht man solche Demos? Ich tanze ja auch nicht mit meine Freundin halb nackt auf der Straße um für Heterosexualität zu werben.


Zorkosh 
Fragesteller
 24.09.2015, 07:09

Manche verstehen das als Homosexuellenfeindlich.

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MSsleepwalking  24.09.2015, 09:27

Gerade in einem Land in dem man als Homosexueller eigentlich keine Rechte hat braucht man den sehr wohl! Ich glaube du hast den Sinn des CSDs nicht verstanden.

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scorpion87  24.09.2015, 11:12

Nein, aber du riskierst es auch nicht, von einem Mob verprügelt zu werden, nur weil du mit ihr Händchen hältst. Und wenn du in der Öffentlichkeit sagst, dass du deine Freundin liebst und das gut findest, dann begehst du kein Verbrechen, Schwule in Russland schon. Und wenn du deiner Freundin einen Kuss gibst, und das zufällig Kinder sehen, dann ist da nichts dabei.

Ja - CSDs sind auch aus meiner Sicht nicht das adequate Mittel um politisch wahrgenommen zu werden, aber hey - die Loveparade war auch nichts anderes für Heteros...

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BrilleHN  24.09.2015, 16:43
@scorpion87

Wenn ich mir die Bilder der Loveparade in Erinnerung rufe, dann waren da (dem Anschein nach) auch eine Menge Gays zu sehen - also unabhängig von der sexuellen Orientierung wollten die einfach nur Party machen.

Was meine Liebesbekenntnisse meiner Freundin gegenüber anbelangt, so finden die eher im privaten Rahmen statt und nicht in der Form, dass wir in der Öffentlichkeit Zungenküsse austauschen.

Die plakative Ausdrucksform der persönlichen Beziehung zweier Menschen - dazu gehört meiner Meinung nach auch Partnerlook bei Heteros, muss in der Öffentlichkeit nun wirklich nicht sein.

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