Hatte ich Recht? Sollte ich mich entschuldigen?
Hey,ich(W)habe meine Mutter angeschrien.
Bevor ihr aber sofort sagt das dies falsch ist, erzähle ich euch warum ich das getan habe.Danach könnt ihr sagen ob ich recht hatte oder nicht.
Meine Mutter ist eine sehr starke Person.Die stärkste!Meine Mutter war schon immer sehr eng mit mir.
Sie hat mir immer alles erzählt.Selbst als ich noch ein Kind war.Wie waren wie beste Freunde.Sie hat immer über ihre Sorgen geredet mit mir und ich war froh das ich ihr wenigstens bisschen eine Stütze sein konnte.
Dies führte aber dazu das ich selber meine Probleme und sorgen gar nicht mehr mit meiner Mutter teilte.Wenn meine Eltern Streit hatten, hatte ich Angst das etwas passiert und blieb jeden Abend sehr lange wach bis meine Eltern schliefen.Dies führte dazu das ich an Schlafmangel litt und es immer Stunden brauchte bis ich einschlief.
Seit dem ich klein war und meine Mutter mir ihre Sorgen erzählte, weinte ich nur noch abends und lautlos. Abends damit niemand mich sieht und und hört.
(Mein Vater hat uns vor 2,5 Jahren verlassen)
Und das geht seit Jahren so.Das letzte mal wo ich vor meiner Familie oder Mutter geweint habe liegt Jahre zurück.Über meine Gefühle rede ich auch nicht.Ich bin eine andere Person wenn sie mich nicht sehen.Vor der Familie tue ich immer so als wäre ich stark und mir würde es nichts ausmachen das mein Vater uns verlassen hat.Oder das sie mich zum Beispiel ständig mit meinem Vater vergleichen. Meine Mutter erzählte/erzählt immer was für ein schlechter Mensch mein Vater ist.Ich weiß selber das er ein schlechter Mensch ist denn ich hab schon einiges gesehen und gehört.
Dann aber von jedem gesagt zu bekommen das man wie sein Vater ist der ein abscheulicher Mensch war und seine Familie verlassen hat ist nicht schön.Und trotzdem tue ich so als würde es mir nichts ausmachen.Sie sagen es nämlich trotzdem selbst wenn ich was sage.
Seitdem mein Vater also weg ist, redet meine Mutter über ihn.Sagt mir ich solle mit ihm reden damit er wieder zu sinnen kommt.Oder klagt über ihr Leben.Sagt sie hätte besseres verdient.Und fragt warum Gott sie so bestrafe.Oder das sie gehen wird.
Ich habe es einfach satt das sie sich immer selbstbemitleidet und es auch von anderen erwartet.
Ich weiß jetzt also nicht was ich machen soll und ob ich mich entschuldigen soll bei ihr.
falls ihr es bis hier gelesen habt, danke ich euch. Ich bin froh einen kleinen Teil meiner Geschichte mit Menschen zu teilen und nach Rat zu fragen.
(Es wurde doch bisschen länger weswegen ich es geschrieben habe und ein Screenshot gemacht habe davon. Weil hab nicht mehr viele Zeichen übrig.)
4 Antworten
Dass du was gesagt hast, war sehr gut, nur das wie war nicht optimal.
Suche das Gespräch mit deiner Mutter und klärt das.
Viel Erfolg
Ich finde gut, dass du deine wahren Gefühle rausgelassen hast, auch wenn es in dem Moment unangenehm war. Unsere Mitmenschen haben meistens eine sehr konkrete Vorstellung von unserer Person. Das heißt, sie teilen uns in eine bestimmte Schublade und dann ist es sehr schwierig, aus dieser rauszukommen. Durch dein "Gefühlsausbruch" hast du an dieser Schublade gewackelt. Das ist schon mal sehr gut! Nun heißt es einfach ihr klarzumachen, dass du auch nur ein Mensch bist und nicht die Mutter von deiner Mutter. Es sollte aber nach und nach geschehen und nicht in sinnlosen Streitereien enden. Wenn du ihr aber konstruktiv und rational deinen Standpunkt ohne Angst präsentierst, wird sie irgendwann verstehen, dass sich dich in "eine falsche Schublade" gesteckt hat und dich dann bestenfalls anders behandeln. Es braucht aber seine Zeit und du brauchst keine Angst zu haben, auch mal deine Gefühle zu offenbaren. Dieses stark sein kann manchmal auch sehr zermürbend sein und am Ende zeigt jeder seine wahre und "schwache" Natur.
Dankeschön für deine Antwort. Das hilft mir nicht wirklich sehr das jemand mir sagt das es okey ist und es gut war es rauszulassen!
Mir geht es genau gleich mit meiner Mama.
Eine arbeitsreiche Frau, immer für alle (6 Kinder aufopfernd da)! Mit 18 Jahren kam der Älteste von uns, dann in sehr kurzen Abständen, eins nach dem anderen. Schwiegervater, der kein guter Mann war, wohnt nach dem Tod unserer Oma, noch sieben Jahre bei uns, bis er verstarb. Eine Erlösung, wie Mama immer sagt! Ehe verlief sehr schlecht, Papa war ein Schürzenjäger, daraus entstand eine uneheliche Tochter. Geldsorgen waren an der Tagesordnung.
Mama hat alles gemanagt! Eine Löwin! Papa lebt seit 2005 nicht mehr. Mama lässt kein einziges gutes Haar an ihm. Auch die Enkel sollen erfahren, was für ein schlechter Mensch ihr Opa war. Mich stört das! Ihre unzufriedene Art macht uns allen zu schaffen. Kein Mensch kann das nachempfinden, wie negativ sie jedem und allem gegenüber ist. Mir tut das weh und es belastet mich, weil ich neben meinem Elternhaus wohne. Auch ich werde oft laut, weil ich ihre grobe Ausdrucksweise nicht mehr hören kann. Sie lässt sich nicht helfen. Wenn ich mich zurückziehe, fühle ich mich schlecht, weil sie es nicht verdient hat. Das tägl. Miteinander ist ohne Freude! Schade um die gemeinsame Zeit! Heute ist Muttertag. Kinder, Enkel und Urenkel kommen auf Besuch, bringen Gebackenes mit - die Freude bleibt aus! Ich weiss, Mama steckt in einer Altersdepression. Leider nimmt sie keine Hilfe an. Sie wird dieses Jahr 88.! Stolzes Alter und körperlich, altersbedingt noch fit. Ausser einer Knieprothese ist sie im „Originalzustsnd“, wie wir sie oft loben und rühmen. Der Seelenzustand ist verkümmert! Leider!
Ich liebe sie, denn ich weiss, dass unsere Zeit beschränkt ist.
Es war falsch, dich in die Rolle der "besten Freundin und Therapeutin" zu drängen. Du bist weder Gesprächstherapeut noch seelischer Mülleimer.
Du hast also von klein auf automatisch dadurch begonnen "die Starke" mimen zu müssen (bzw. dachtest das das deine Rolle sei).
Du bist doch nicht der Ehepartner, nicht der Ehepartnerersatz. Du bist nicht das Elternteil.
Dieses "sei eine gute Tochter" - ja klar bist du das, das warst du die ganze Zeit über (zumindest in dem dir möglichen Rahmen damals als Kind, so wie du dachtest das es von dir erwartet wurde). Als Kind bekommt man keine Gebrauchsanweisung in die Hand gedrückt a la "Wie verhält man sich richtig im Umgang mit den Problemen der Eltern".
Das du da auch mal Klartext geredet hast war abzusehen. irgendwann bricht so etwas eben aus einem heraus.
Allerdings war die Art und Weise eher kontraproduktiv..... denn in Erinnerung bleibt das anschreien, das ausrasten, das ungewohnte Verhalten von dir. Nicht der Inhalt deiner Aussage. Und grade dieser Inhalt deiner Aussage war verflixt wichtig. Du bist nicht das Elternteil. Du bist nicht dafür verantwortlich das Elternteil aufzubauen, den Vermittler zu spielen.