Hallo Kann mir vllt jemand sagen was die Position von Martin Luther im Bauernkrieg war? Und vielleicht was die Haltung von Thomas Müntzer im Bauernkrieg war?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wie diese Zitate zeigen, war Luther etwas ungehalten über die Bauern.

Dreierlei gräuliche Sünden wider Gott und Menschen laden diese Bauern auf sich, daran sie den Tod verdient haben an Leib und Seele mannigfältiglich. Zum ersten, dass sie ihrer Obrigkeit Treu und Huld geschworen haben, untertänig und gehorsam zu sein; wie solches Gott gebietet, da er spricht: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist; und Römer 13: Jedermann sei der Obrigkeit Untertan usw. Weil sie aber diesen Gehorsam brechen mutwilliglich und mit Frevel und dazu sich wider ihre Herren setzen, haben sie damit verwirkt Leib und Seel, als die treulosen, meineidigen, lügenhaften, ungehorsamen Buben und Bösewichte pflegen zu tun. Darum auch S. Paulus, Röm. 13, ein solches Urteil über sie fällt: Welche der Gewalt widerstreben, die werden ein Gericht über sich überkommen. Welcher Spruch auch die Bauern endlich treffen wird, es geschehe kurz oder lange, denn Gott will Treu und Pflicht gehalten haben.
Drum soll hier zuschmeißen, würgen und stechen, heimlich oder öffentlich, wer da kann, und gedenken, dass nichts Giftigeres, Schädlicheres, Teuflischeres sein kann denn ein aufrührischer Mensch, gleich als wenn man einen tollen Hund totschlagen muss: Schlägst du nicht, so schlägt er dich und ein ganz Land mit dir.
Der Esel will Schläge haben, und der Pöbel will mit Gewalt regiert sein. Das wusste Gott wohl; drum gab er der Obrigkeit nicht einen Fuchsschwanz, sondern ein Schwert in die Hand. (Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der 

quantthomas  11.05.2021, 08:48

Danke für die Auszeichnung mit dem gelben Stern und liebe Grüße 🙏🏻
Über den Wortgewaltigen Radikalprediger Thomas Müntzer gebe es auch noch viel zu schreiben, denn dieser „Gottesmann“ führte eine schlecht bewaffnete Bauernarmee ins sichere Verderben.

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Martin Luther schlug sich auf die Seite der Fuersten und verurteilte die aufstaendigen Bauern scharf. Er war somit ein Revolutionaer/Reformerr der Kirche, allerdings nicht der Gesellschaftsordnung das darf nicht falsch verstanden werden.

Er wusste auch das ein Packtieren mit den Bauern sein Todesurteil gewesen waere und letztlich nicht zur Entruempelung der katholischen Lehre gefuehrt haette.

Die Bauernfuehrer hatten da andere Vorstellungen und wetzten somit die Sensen, das die Zeit damals fuer eine Umwaelzung der Verhaeltnisse noch nicht reif gewesen ist, wurde ihnen schmerzlich beigebracht. Thomas Muentzer. Veit Stoss usw.

Genau auch die Meinung ueber die Juden von einem Kirchenmann zu erwarten, der gerade mit seinen Thesen in Wittenberg fuer Aufruhr sorgte, wuerde seinerseits zu einer Verzettelung fuehren, die er so schon als Junker Joerg anonym auf der Wartburg verbringen musste. Wenn dabei nicht sein Fuerst auf seiner Seite gewesen waere, haetten ihn die Katholiken, mittels eines Feuers, bestimmt gereinigt von seinen Ideen.

https://www.planet-wissen.de/geschichte/neuzeit/der_bauernkrieg/index.html#:~:text=Luther%20ist%20der%20Meinung%2C%20dass,von%20seinen%20S%C3%BCnden%20erl%C3%B6st%20wird.

Woher ich das weiß:Recherche

Luther hat sie jedenfalls nicht gedeckt. Im Gegenteil, er stand def gewaltsamen Niederschlagung positiv gegenüber. Die Frage ist jedoch: Hätte er es sich überhaupt leisten können diese zu befürworten? Er hätte wichtige Unterstützer in den Fürstentümern und Herzoge verloren. Hätte er sie nicht auf seiner Seite gehabt, hätten diese niemals gegen den König aufbegehrt und ihre Gefolgschaft in Frage gestellt.

Luther wehrte sich gegen diese Gewalt die von den Aufständen ausging. Den Forderungen der Bauern stand er aber positiv gegenüber..

Thomas Müntzer setzte auch auf Gewalt als mögliche Option.

„wider das sanftlebende Fleisch in Wittenberg“ gemeint war damit Luther..

LA


earnest  09.05.2021, 19:40

Luther stand den Forderungen der Bauern NICHT positiv gegenüber. Im Gegenteil: Er verfasste eine Hetzschrift gegen die Bauern.

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Linuxaffiner  09.05.2021, 19:42
@earnest

Du meinte damit die politischen Forderungen am Anfang des aufkommenden Konfliktes..

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Linuxaffiner  09.05.2021, 20:37
@earnest

Luther versuchte noch Anfangs zu vermitteln und mahnte beide Seiten zur Mäßigung.. leider wurde ihm zuwenig Gehör geschenkt..

Vierhundert Jahre später musste das auch die deutsche Obrigkeit lernen, das sie auf die falsche Karte Gewalt setzte. Der Kaiser und die Monarchie verloren 1918 ihre Legitimation..

Das nur noch als Anmerkung..

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earnest  09.05.2021, 20:41
@Linuxaffiner

Luther war von Anfang an der Auffassung, dass die Bauern ALS CHRISTEN frei seien oder sein sollten, also in ihrem Glauben.

Er war aber nicht der Ansicht, dass sie PERSÖNLICH frei sein sollten, also von ihrem Grundherren unabhängig.

Das unterschied ihn von Müntzer.

Das nur noch als abschließende Anmerkung von mir.

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