Gute Menschen am verzweifeln?

6 Antworten

Wer sieht was passiert muss tatsächlich hart arbeiten, um 'dran zu bleiben'. Aber die Motivation, wieder Intelligenz über Macht zu stellen (also dass eben nicht der klügere nachgibt) treibt viele gute Geister (Empathen) an.

Man kann viel tun, braucht aber zugegebenermaßen auch viel Zeit für sich um sich zu regenerieren. GF ist übrigens eine schöne Plattform, die Dinge beim Namen zu nennen und Lösungen aufzuzeigen, wie es besser gehen kann.

Kreative Lösungen auszuarbeiten statt nur gelerntes abzurufen, Ursachen bekämpfen statt Symptome, die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit schließen, Hochsensible in die politischen Entscheidungen einbinden - das wären die Paradigmenwechsel, die den ganzen Fehlentscheidungen der Menschheit entgegenwirken können und müssten - gegen die Verzweiflung.

juste55  07.04.2024, 20:59

Hi, du hast da eine sehr umfassende Frage gestellt.

Und es gibt dazu sicherlich so viele Antworten wie Menschen.

Es kommt auch sicherlich darauf an, wo auf der Welt man sich grad befindet,

ob man gesund oder krank ist, arm oder reich usw.

Empathie spielt auch eine Rolle, da gibt es aber auch große Unterschiede.

Ist E. mit Resilienz gepaart, kann man Vieles ertragen

Alles Gute

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antiaes  07.04.2024, 21:11
@juste55

Du hast den Kommentar erwischt - sollte eine Antwort sein?! Nochmal versuchen hm? :)

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Es gibt keine "guten" Menschen in Gottes Augen, weil ALLE Sünder sind. Und die durch Gott verändert wurden und einen neuen Geist - Gottes Geist - erhalten haben, die können ALLES ertragen, weil sie wissen, wie es zustande kommt und endet :

“Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt, an welchem die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden! Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.

‭‭2. Petrus‬ ‭3‬:‭11‬-‭13‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/2pe.3.11-13.SCH2000

Es gibt keine 'guten' oder 'schlechten' Menschen.

Es gibt 8 Milliarden Menschen mit verschiedenen Ansichten, Erfahrungen und Handlungsmöglichkeiten.

gluchjeiser  07.04.2024, 21:11

Einerseits sind solche rationale Aussagen richtig, aber andererseits auch nicht, denn es leugnet unsere menschlichen Gefühle, die wiederum naturgegeben sind und somit evolutionär überlebenswichtig zu sein scheinen.

Diese Gefühle machen uns zu sozialen Wesen. Es gibt viele Tierarten, die trauern z.B. um ihre verstorbenen "Angehörigen" - nicht nur Elefanten. Man kann das u.a. auch bei Affen oder Vögeln beobachten.

Überwiegend wurden wir also mit Gefühlen ausgestattet um uns sozial organisieren bzw. sozial interagieren zu können. Automatisch entstehen dadurch Ansichten, wie wer oder was besser oder schlechter für uns ist.

Gneau so, wie wir bei einigen Dingen Schmerz empfinden (Feuer, Eiseskälte) - bei anderen Dingen geht es uns sehr gut.

Man könnte sagen, alle Dinge sind eigentlich gleich - aber die Wahrheit ist, dass wir eine angenehme Temperatur doch dem Feuer oder der Eiseskälte vorziehen.

So, wie wir lieber einen Kuchen essen, statt Baumrinde.

Also gibt es auch Mneschen udn taten, die wir eher als gut oder schlecht betrachten.

In unserer Geschichte waren unsere sozialen Instinkte notwendig um größere Gruppen zu bilden udn zwischen Angehörigen der Gruppe und denen Ausserhalb zu unterscheiden.

Mit denen innerhalb der eigenen Gruppe wurde i.d.R. sozial geteilt, die außerhalb abgeschreckt oder bekämpft. Das hat damit zu tun, dass Nahrungsmittel und Ressourcen begrenzt waren und das Überleben der eigenen Gruppe Priorität hatte.

Das Leugnen des Unterschiedes zwischen "Gut" oder "Schlecht" ist letztendlich ein Verleugnen des "Selbst", also des eigenen tiefen inneren Wesenskerns.

Solche Ansichten werden nicht ohne Grund gefördert - es macht zuerst die Akzeptanz von Unrecht leichter, so wie später auch das Ausüben von Unrecht.

Dieses subjektive Empfinden von Gut und Schlecht ist ebenso mit unserer Erfahrung und unserem Wissen über die Welt oder das Leben verbunden.

Es gibt Kulturen z.B. da wurden oft Babys getötet - was für uns heute zutiefst grausam sein sollte, sofern wir eine intakte Ethik haben und uns unserer eigenen Gefühle und somit des Leides bewusst sind.

Sobald wir aber wissen, dass diese Kulturen z.B. schwere Hungersnöte durchstanden haben und daher z.B. Jungen statt Mädchen bevorzugten, die auf dem feld härter arbeiten konnten, dann macht es die Grausamkeit nachvollziehbar und menschlich. Unser Bewertungsmaßstab kann sich dann auch schnell ändern oder anpassen - die Vorwürfe oder Schuldzuweisungen weichen dann einem Mitgefühl und Trauer.

Sobald wir aber unsere eigenen menschlichen Gefühle und Bedürfnisse leugnen um einer eiskalten Objektivität Raum zu geben, machen wir uns zu seelenlosen Robotern (oder Psychopathen), die keinerlei Unterschied zwischen Gut und Böse bei der Anwendung ihrer Mittel machen.

Kriege sind z.B. oft solche Ereignisse, in denen die empathische Mitmenschlichkeit aufgrund der Not verloren geht. Wirklich erleben möchte das Niemand, denn wir kennen abertausende Geschichten über das Leid - das sich über Jahre, ja das ganze Leben hinziehen kann.

Solange wir nicht sicher wissen, ob solche Dinge auch irgendwie "Gutes" in sich tragen, oder zumindest jenseits von "Gut und Schlecht" sind, sollten wir diese nicht einfach so als Wertneutral hinstellen, und auch die taten von Menschen nicht so betrachten.

Eine Gesellschaft ohne einen Maßstab für Gut und Schlecht (Moral) hätte auch keine Gesetze oder Regeln. Es würde keinen oder wenig sozialen Zusammenhalt geben und die Stärksten würden sich an die Spitze kämpfen um die Anderen zu beherrschen.

Daher sollte man gut überlegen, ob einem der Unterschied zwischen "Gut und Böse" wirklich so egal ist - denn man könnte eines Tages selbst Opfer davon werden.

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Lubitz12321  07.04.2024, 21:24
@gluchjeiser
Eine Gesellschaft ohne einen Maßstab für Gut und Schlecht (Moral) hätte auch keine Gesetze oder Regeln.

Und genau da(sorry, hab deine wissenschaftliche Abhandlung nur überflogen 😂) liegst du falsch. Unser Gesetz kennt kein gut und böse, es kennt richtig und falsch, kleiner aber feiner Unterschied. Es interessiert niemanden ob der Ladendieb eine intrinsisch bösartige Persönlichkeit ist sondern einzig und allein dass unsere Gesellschaft nicht funktioniert, bzw Schaden nimmt, wenn Leute stehlen. Heißt unsere Regeln und Gesetze haben zur Aufgabe unsere Gesellschaft am laufen zu halten, nicht Menschen zu 'guten Menschen' zu erziehen.

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gluchjeiser  07.04.2024, 21:27
@Lubitz12321

Du sagst es selbst, wenn Leute stehlen ist es schlecht. Also brauchen wir eine Regel die zwischen gutem und schlehcten Verhalten unterscheidet. Wer sich schlecht Verhält, der ist demnach auch schlecht.

Desweiteren gibt es diesen Unterschied im Gesetz explizit bei Mord. Dort ist das Motiv auschlaggebend für die Strafe, also ob der Mensch aus niederen Gründen getötet (Gier, Neid, Eifersucht,...) hat - sonst ist es nur Totschlag o.ä. (was geringer bestraft wird) D.h. man versucht in einem Gerichtsprozess tatsächlich herauszufinden, ob ein Mensch besonders "schlechte" Eigenschaften hat.

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Lubitz12321  07.04.2024, 21:33
@gluchjeiser
sagst es selbst, wenn Leute stehlen ist es schlecht. 

Tu ich nicht 😂 ich sag 'falsch'

Also brauchen wir eine Regel die wzischen gutem udn schlehcten Verhalten unterscheidet

*Richtigem und Falschem

Wer sich schlecht Verhält, der ist demnach auch schlecht.

Das heißt dann nämlich in der Folge dass jemand der gegen ein Gesetz verstoßen hat erstmal nur gegen das Gesetz verstoßen hat. Es sagt nichts über die Person aus. Ein wichtiger Bestandteil unseres Rechtssystems ist nämlich auch die Wiedereingliederung von straffälligen Personen.

Desweiteren gibt es diesen Unterschied im Gesetz explizit bei Mord. Dort ist das Motiv auschlaggebend für die Strafe, also ob der Mensch aus niederen Gründen getötet (Gier, neid, Eifersucht,...) hat - sonst ist es nur Totschlag o.ä. (was geringer bestraft wird) D.h. man versucht in einem Gerichtsprozess tatsächlich herauszufinden, ob ein Mensch besonders "schlechte" Eigenschaften hat.

Und das ist dann die Gradwanderung die man bei der Urteilsfindung bei Kapitalverbrechen gehen muss. Du wirst trotzdem nicht bestraft weil du schlecht/böse bist sondern weil du gegen Gesetz y verstoßen hast.

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gluchjeiser  07.04.2024, 21:47
@Lubitz12321

Ich verstehe was Du meinst, Du trennst den Menschen von seiner Tat.

In der Hinsicht stimme ich Dir vollkommen zu.

Das worüber ich gesprochen habe ist mehr... und jetzt wird es schwierig mit dem "Definieren"... das "Gut" und "Schlecht" in Bezug auf unser eigenes (=subjektives) Empfinden von Gefühlen, wie Freude, Schmerz, Wut, Trauer, usw.

Das sind keine objektiven Maßstäbe - aber trotzdem subjektive Wahrheiten - weil fast jeder Mensch diese Gefühle kennt.

Worum es mir letztendlich geht ist, dass diese subjektive Realität nicht beiseite geschoben wird, da es der zentrale Punkt des Mensch-Seins ist.

In dem Moment wo wir sagen würden, wir möchten keine Gefühle mehr haben - oder aber auch Gefühle sind kein Maßstab mehr für Bewertungen (sondern stattdessen z.B. nur Zweck und Nutzen), sind wir keine Menschen mehr oder bzw. nehmen uns selbst das Menschliche.

Beispiel:

Jemand stiehlt DEIN Geld. Würdest Du sagen diese Person ist weder gut noch schlecht? In dem Moment würdest Du Dein Gefühl des Ärgers darüber leugnen und Dich einer objektiven Sichtweise unterwerfen.

Wir können auch statt DEIN Geld sagen, Jemand tötet DEINE Frau und DEINE Kinder. Würdest Du wirklich sagen können, der Täter ist weder gut noch schlecht?

Das meine ich mit der Wichtigkeit der subjektiven (oder individuellen) Sichtweise.

Wenn wir uns alle der Objektivität unterwerfen, sind wir Roboter. Roboter sind seelenlos und mit denen kann man machen was man möchte - und irgendjemand wird das dann auch tun.

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Lubitz12321  07.04.2024, 22:03
@gluchjeiser
Das worüber ich gesprochen habe ist mehr... und jetzt wird es schwierig mit dem "Definieren"... das "Gut" und "Schlecht" in Bezug auf unser eigenes (=subjektives) Empfinden von Gefühlen, wie Freude, Schmerz, Wut, Trauer, usw.
Das sind keine objektiven Maßstäbe - aber trotzdem subjektive Wahrheiten - weil fast jeder Mensch diese Gefühle kennt.

Und jeder Mensch verbindet etwas anderes damit, deswegen ist es so wichtig dass das Gesetz nicht aus einem subjektiven Moralempfinden heraus geschrieben oder angewendet wird.

Worum es mir letztendlich geht ist, dass diese subjektive Realität nicht beiseite geschoben wird, da es der zentrale Punkt des Mensch-Seins ist.

Ist es das? Ich würde nicht so weit gehen es den zentralen Punkt des Mensch-Seins zu nennen, da es zum einen kein Alleinstellungsmerkmal ist(Viele andere Tierarten haben auch ein Moralempfinden oder zumindest ein Sozialverhalten), zum anderen gibt es noch wesentlich mehr Gegebenheiten die den Mensch menschlich machen.

In dem Moment wo wir sagen würden, wir möchten keine Gefühle mehr haben 

Das war ja nicht die Frage. Die Fragen waren(unter meiner Antwort zumindest) wieviel die moralischen Pole 'Gut' und 'Böse' mit der deutschen Rechtsprechung zu tun haben und ob man überhaupt von 'guten' und 'bösen' Menschen sprechen kann.

Jemand stiehlt DEIN Geld. Würdest Du sagen diese Person ist weder gut noch schlecht? In dem Moment würdest Du Dein Gefühl des Ärgers darüber leugnen und Dich einer objektiven Sichtweise unterwerfen.

Ich würde mir denken 'ja was lauf ich auch ohne Bauchtasche rum? Kein Wunder dass mir einer den Geldbeutel klaut'.

Wir können auch statt DEIN Geld sagen, Jemand tötet DEINE Frau und DEINE Kinder. Würdest Du wirklich sagen können, der Täter ist weder gut noch schlecht?

Solche Fälle haben meistens eine lange familiäre Konfliktgeschichte und/oder eine psychische Erkrankung als Vorgeschichte. Jemand der im Wahn Frau und Kinder umbringt und dann lebenslang + Sicherheitsverwahrung in der Forensik sitzt, seine psychotischen Schübe hat, Pillen schlucken muss und nicht mal rafft warum, der ist nicht böse, der ist einfach eine arme Sau und die Geschichte wahnsinnig traurig.

Wenn wir uns alle der Objektivität unterwerfen

Hat doch auch niemand verlangt 😂

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antiaes  07.04.2024, 21:11

Mit oder ohne viel Empathie kann man durchaus bewerten.

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Ja, besonders bei Veganern, die aus ethischen Gründen auf Tierprodukte verzichten. Die Faschos beleidigen da gerne.

Seraphim333 
Fragesteller
 07.04.2024, 20:22

ja, sehr traurig gell? :)

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Empathisch zu sein heißt nicht gleich das man wegen allem durchdrehen muss.

Der springende Punkt ist Emotionale Abgrenzung.

Ich kann nicht mit jedem Leid auf der Welt mitfühlen.

Man muss eine Balance finden zwischen sensibel und emphatisch gegenüber anderem und einer gewissen Distanz was einem selbst betrifft.

Es bringt niemanden etwas wenn ich in einen emotionalen Burn out laufe weil ich an jedem Leid auf der Welt teilhabe.

Ich kann ja auch nicht an jedem Glück auf der Welt teilhaben.

Es gibt, gerade in unserer heutigen Zeit und hier in Deutschland so viel Möglichkeiten gutes zu tun und trotzdem selber angenehm zu leben.