Gitarre zu klein für mich?
Guten Tag,
Ich bin 1,96m groß und habe mir eine 3/4 Gitarre gekauft. Warum eine 3/4 Gitarre? Weil mir kleiner Gitarren besser gefallen als große. Nun, beim greifen der Bünde habe ich keine Probleme jedoch beim Spielen ohne Plektrum. Da ich ausschließlich ohne Plektrum spiele, ist dies natürlich ungünstig. Ich berühre des Öfteren falsche Saiten z.B. berühre ich mit meinem Fingernagel die Saite über der Saite welche ich eigentlich spielen möchte da die Abstände zwischen den Saiten scheinbar zu klein sind.
Es klingt wirklich unangenehm wenn man eine klingende Saite ausersehen mit dem Fingernagel berührt und dies passiert leider etwas häufiger. Das Problem habe ich am meisten mit meinem Daumen.
Ist die Gitarre zu klein für mich oder ist dies nur eine Sache die ich mir antrainieren muss?
5 Antworten
Ich habe auch seit einiger Zeit eine ¾-Gitarre, allerdings eine Westerngitarre. Natürlich ist die 2 Bünde kürzer als meine E-Gitarre, aber der Saitenabstand ist gleich, 56 mm am Sattel und 37 mm an Steg. Bei der akustischen, mit der ich sonst auswärts spiele, ist es nach meiner Erinnerung auch nicht anders.
Vielleicht stimmt einfach die Armhaltung noch nicht, sodass du keinen sicheren Halt hast.
Der Sattel ist genauso groß wie bei "normalen" Gitarren (also der Abstand zwischen den Saiten ist gleich, meistens 41 oder 43mm). Die Bünde sind ein paar mm schmaler, da die Gitarre etwas kürzer ist.
Da der Saitenabstand gleich ist, ist dein Problem eher technischer Natur als eine falsche Gitarre. Bei Classic Gitarren (mit Nylonseiten) ist der Sattel deutlich breiter, diese bieten sich, aufgrund der weichen Saiten, auch besser für Anfänger an als Westerngitarre (Stahlseiten).
3/4 ist ja durchaus ein Hinweis auf eine klassische Gitarre; und die Problematik des Fragestellers hat weniger etwas mit dem Sattel als mit den Saitenabständen am Steg zu tun - Die bei kleineren Gitarren auch öfter mal kleiner sind.
"Ist die Gitarre zu klein für mich oder ist dies nur eine Sache die ich mir antrainieren muss?"
Auch, wenn das eine nette "Challenge" ist, auf einem für die Anatomie eigentlich zu klein dimensioniertem Instrument "perfekt" zu spielen, würde ich dir doch eines deiner Körpergröße entsprechendes empfehlen - letztlich hast du vermutlich mehr Freude daran. Zudem bieten größere Gitarren auch ein mehr an Klangvolumen...
Als besonderen "Gag" kannst du ja immer mal auf die "Kleine" zurückgreifen. Ist dann ein wenig so wie eine "Wandergitarre"... ;-)
Ich würde sagen: probiere einfach aus... kann ja nix passieren. Viel Freude jedenfalls beim Spielen (ich tu das schon seit gut 45 Jahren... ;-)
Übrigens: Ukulelen sind noch kleiner als 3/4 Gitarren und machen auch viel Spaß (siehe bspw. Ukelele Orchestra of Great Britain...)
Das klingt für mich eher nach falscher Technik. Schau dir vielleicht mal die Haltung deines rechten Arms an. Viele halten den Arm so, dass der Korpus genau in der Ellenbeuge liegt. Das ist aber kontraproduktiv. Eher sollte der Unterarm am Korpus abgestützt werden.
Schau dir mal vielleicht Youtube Videos für korrekte Gitarrenhaltung an. Bei meinen Schülern verbessert sich durch bessere Haltung direkt fast jeder ungewollte Klang.
Ansonsten einfach präziseres Spiel üben. Also langsam und bewusst üben. Vielleicht legt sich das Ganze auch von selbst, wenn du dich an die Gitarre gewöhnt hast. :)
Ist die Gitarre zu klein für mich oder ist dies nur eine Sache die ich mir antrainieren muss?
Nein, das ist Übungssache. Du kannst natürlich sagen: Das genau möchte ich aber nicht üben müssen.
In dem Fall ist es aber immer noch nicht die kurze Mensur, sondern der geringe Saitenabstand.
Instrumente mit kürzerer Mensur kann jeder Gitarrist spielen.
Miss mal die Sattelbreite.
Herzlichen Dank für deine Antwort.