Gibt es konkrete unterschiede zwischen diesen Rassen?

5 Antworten

Das ist nur der Zuchtverband bei den deutschen. Wobei ich schon beim Oldenburger finde, dass die sich vom Gesicht her von anderen unterscheiden

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde

StRiW  29.03.2021, 09:18

Na nicht nur dort sieht man unterschiede an den Pferden.

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Dahika  29.03.2021, 13:20
@StRiW

vor allem. wenn man ins Pedigree guckt. Komisch, dass ein Fohlen, das aus einer Hannoveranerstute von einem Holsteinerhengst in Westfalen geboren, plötzlich als Westfale gilt. Oder das Fohlen einer franz. Mutter von einem Mecklenburgerhengst ist ein Hannoveraner, wenn es im Hannoverschen geboren und eingetragen ist.

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Warmblüter interessieren mich nicht. Holsteiner, Hannoveraner, Westfalen sind keine Rassen, daher unterscheiden sie sich auch nicht mehr voneinander. Das sind nur Zuchtgebiete. Der Trakehner ist eine eigene Rasse, und Experten können sicherlich einen Unterschied zu den normalen Warmblütern erkennen. Da sie sehr blutgeprägt gezogen sind, sehen sie im Zweifelsfalle halt blütiger als das normale dt. Warmblut. Von der Blutführung her ist der Trakehner eigentlich ein anglo-arabischer Halbblüter. Hannoveranerblut wirst du in ihm nicht finden. Im Gegensatz zu den normalen Warmblütern, die früher beides waren: Ackergäule und Reitpferde, war der Trakehner immer nur eine Reitpferderasse.

Der Asilaraber ist ein Vollblutaraber, nur gilt bei ihm die 100% Abstammung von den reinrassigen Araberpferden der saudischen Halbinsel als besonders gesichert. Wenn man in den Pedigrees der normalen Vollblutaraber sorgfältig sucht, kann man leider sehr weit hinten in der Generationenfolge hin und wieder auch ein paar Tropfen Fremdblut finden. Das ist allerdings so verdünnt und meist nur mit der Lupe viele Generationen zuvor zu finden, dass diese Pferde eben auch als Vollblutaraber gelten.
Dagegen wandten sich dann einige Züchter auf der Welt und gründeten innerhalb der WAHO (World Arabian Horse Association) ihr eigenes Stutbuch, das ausschließlich nur asile Pferde duldet. Aber trotzdem gelten sie alle als Vollblutaraber, und an den Papieren sieht man erst mal keinen Unterschied, ob es ein Vollblutaraber oder ein asiler Vollblutaraber ist. Da muss man schon Ahnung von Pedigrees haben.

Innerhalb dieser Vereinigung gibt es dann noch einige Untergruppierungen der asilen Araber. Asilclub, Pyramid Society, Al Khamsa Society. Die Pyramid Society züchtet nur mit ägyptischen Arabern, die vom ägypt. Stutbuch als asil anerkannt werden. Das sind in erster Linie die Pferde des Staatsgestüts von El Zahra bei Kairo.
Die Ägypterhengste werden von den Besitzern anderer Vollblutaraber gerne genommen, um Schönheit in die Zucht zu bringen. Sie sind die schönsten Araber, bzw. sie entsprechen am meisten dem europ. Schönheitsideal. Es gibt wohl keinen europ. Vollblutaraber ohne einen guten Schuss Ägypterblut. Meine Stute hat an die 70% Ägypterblut. Der Rest ist bei ihr spanisch, russisch, polnisch.

Der Vorgänger meiner Stute war ein asiler Vollblutaraber, aber kein reiner Ägypter, da er auch asiles saudisches Blut führte. Über die berühmte Nedschistute Turfa. (das Hochland des Nedsch, ein Felswüste, gilt als Ursprungsland der besten Vollblutaraber Saudi Arabiens.). Er gehörte der Blutlinie Babson/Davenport Araber an. Diese beiden Züchter züchteten viel auf saudischer Basis. Damals wusste ich das nicht, aber die DAvenport/Babson Araber galten damals als die besten asilen Vollblutaraber, da ihre Züchter großen Wert auf Leistungszucht legten. Wenn auch nicht als die Allerschönsten, da bei ihnen der Anteil Ägypterblut recht gering ist.

Meine Stute ist eine normale Vollblutaraberin, da sie auch einige Anteile polnischen Araberblutes führt. Einer ihrer Vorfahren ist der Stempelhengst Skowronek. Er muss ein sagenhaft schönes Pferd gewesen sein, der sich , egal bei welcher Stute, immer hervorragend vererbte. Aber man hat leider nachgewiesen, dass er weit hinten im Stammbaum auch Stuten fraglicher Abstammung hatte. Da er aber so gut und so ägyptisch-typvoll war, ist er sozusagen von der WAHO zum Ehrenvollblutaraber ernannt worden. Die Asilvereinigungen allerdings erkennen die Nachzucht von Skowronek nicht an.


HorseCatOwner  29.03.2021, 13:43

Ich denke dass Lochnet das alles sowieso nicht versteht.

Aber ich finde es echt interessant. Hab nämlich selbst eine ägyptische Asilaraberstute, abstammend von Simeon Sadik :)

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Im Norden (Holsteiner, Oldenburger) findet man eher im Springpferde, erfolgreiche Dressurpferde kommen oft aus Westfalen, im Süden solide Mischung im Mittelmaß.
Wobei es natürlich auch da wie dort andere gibt. Trakehner gelten als etwas schwierig im Charakter, was ich nachbaue vor des Öfteren bestätigt seh; ist meist kein Pferd für jedermann.


verreisterNutzer  29.03.2021, 13:46

sind trakehner genau so gut in dressur und springen oder nicht weil sie so viel blut haben?

araber gelten ja auch als schwierig vom charakter aber dabei sind sie so brav

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Urlewas  29.03.2021, 14:09
@verreisterNutzer

Alles relativ. Bis L/M findet man vielleicht mal einen, aber angesehen vom Vermögen gelten sie als etwas unberechenbar. Mit sowas kann man sich in der Freizeit Vergnügen, mit größeren Exemplaren auch Jagdreiten, aber wer will mit einem Pferd, das gern plötzlich mal spinnt, aufs Turnier? Und wer will si h die Mühe der Ausbildung machen, ohne vorher zu wissen, ob er eine. Hanne hat, einen zuverlässigen Sportpartner zu gewinnen? Da nimmt man do h lieber ein Pferd mit solidem Hintergrund, denn selbst da ist das Risiko schon groß genug, hat aber größere Chancen, dass da was draus wird.

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Urlewas  29.03.2021, 14:22
@verreisterNutzer

Balla Rose war ein äußert erfolgreicher Fuchs. Es gibt viele Füchse im ganz großen Sport.
Aber lass gut sein - DU wirst ja ohnehin nicht an die Weltspitze gelangen, egal mit welchem Pferd.

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Dahika  29.03.2021, 19:13

Trakehner sind halt Blutpferde und brauchen einfühlsame Reiter. Und das lernt man leider sehr oft nicht im Unterricht. Für Hand- und Rollkurreiterei sind sie eher nicht zu gebrauchen.

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Urlewas  29.03.2021, 21:25
@Dahika

Ich mag Blütertypen sehr gerne. Habe da auch einiges an Erfahrung. Aberveun typischer Trakehner ist noch mal was anders. Habe in der Jugend in einem Betrieb gearbeitet, der hat welche gezüchtet. Und wen ich heute mit welchen zu tun habe, sehe ich, dass die immer noch so sind.

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Es waren mal alles andere Pferderassen, die jeweils für die Landwirtschaft als Mehrzweckpferde gezogen wurden, je nach Gegend waren die Anforderungen unterschiedlich.

Nach dem Aussterben der Pferde in Deutschland in den 50 und 60 er Jahren haben sich alle Verbände darum bemüht, sportliche Pferde zu schaffen. So wurden aus vielen Warmblütern mehr oder weniger das Deutsche Erfolgspferd, Warmblutallerei.

Bei vielen Warmblüterrassen sieht man zum Teil die Herkunft noch an, im Norden die Großen, im Westen die kleinen, im Süden die Kompakten.

Vor 70 Jahren gab es noch innerhalb der Zuchtgebiete erhebliche unterschiede, diese sind aber noch mehr verschwunden.

Bei den Arabern hat es was mit der Zuchtgeschichte und der "Reinrassigkeit" zu tun. So sind nicht unbedingt die Polen und Russen für ihre Typechtheit bekannt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Man informiere sich einfach auf den Seiten der jeweiligen Zuchtverbände ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Pferdehaltung/Reiten seit 1970

verreisterNutzer  29.03.2021, 07:59

da steht aber nicht welche unterschiede es zwischen den jeweiligen rassen gibt

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FunnyFanny  29.03.2021, 08:00
@verreisterNutzer

Nö, die mußt Du dann schon selbst herausfinden, einfach die Zuchtzielbeschreibungen durchlesen und dann überlegen.

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