Gewunken oder gewinkt?
4 Antworten
Eigentlich ist - wie schon richtig gesagt wurde - "winken" ein schwaches Verb, insofern heißt es "gewinkt". Allerdings hat die Sprechergemeinschaft offenbar das Bedürfnis, ein stark anmutendes Partizip "gewunken" zu benutzen - und zwar in einer Häufigkeit, dass es kaum mehr als falsch angesehen werden kann, höchstens als "noch nur umgangssprachlich".
Woher dieses Bedürfnis kommt, darüber kann ich nur spekulieren. Vielleicht ist "gewunken" einfacher auszusprechen als "gewinkt".
Erinnert mich an meinen Heimat-Dialekt, das Bairische. Hier verwenden wir oft starke Formen anstatt schwacher, die standardsprachlich richtig wären (entzunden statt entzündet, eingeschalten statt eingeschaltet, bis hin zu: gelitten statt geläutet etc.) - natürlich alles in dialektaler Aussprache.
Und da ich als Kärntner auch bairisch - südbairisch! - spreche, auch noch zum von dir erwähnten "eingeschalten": "schalten" sei , wie auch salzen und spalten ein ursprünglich reduplizierendes Verb, Kl. VIIa gewesen. Wie viele falsche Formen da immer wieder (sicher von diesen Nicht-Baiern) wohl gesprochen wurden, bis schließlich das Unrichtige zur Hochsprache geklommen war!
jmdm. winken | winkte, gewinkt/gewunken |
+1 beides richtig!
Schwaches Verb: ich winke, ich winkte, ich habe gewinkt.
Gewinkt ist richtig. Gewunken ist Umgangssprache.
Sowohl laut der Mhd. Grammatik von Weinhold-Ehrismann-Moser ist/war "winken" ein starkes Verb der Klasse IIIa (Nasal + Konsonant) , das dort unter den Beispielen nach hinken, sinken, stinken, trinken an letzter Stelle steht,
als auch laut Hermann Pauls Mittelhochdeutscher Grammatik, de Gruyter, 2013 , wo "winken" unter den starken Verben von Kl. IIIa. auf Seite 252 genannt wird.