Geht es dem aktuellen Antirassismus um Ideologie?

7 Antworten

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Wenn man es als Ideologie bezeichnen möchte, dass alle Menschen die gleichen Rechte, die gleiche Würde und auf ein entsprechend menschenwürdiges Leben haben, ohne aufgrund ihrer Hautfarbe oder Herkunft bedroht, diskriminiert, ausgeschlossen oder gar getötet zu werden - nun, dann mag "Antirassismus" vielleicht wirklich eine "Ideologie" sein. Ich würde es eher als super logisch, naheliegend und nicht verhandelbaren Grundsatz eines friedlichen Zusammenlebens bezeichnen, so bisserl als den kleinsten, gemeinsamen Nenner, auf den Menschen sich weltweit einfach mal abschließend und komplett einigen sollten.

Was die Welt betreibt ist bösartige Unterstellung, mithin ein Heraufbeschwören reaktionärer Ideologie. Wer Ideologie beim Gegner nur ausdeutet, hat lediglich vor, seine Kritiker zu diskreditieren, sich selbst dabei als ideologiefrei hinzustellen. Im gleichen Atemzug wird so getan, als wenn Ideologie per se was Schlechtes sei, diese daher nur bei Linken vorkomme, ansonsten eine Sachlichkeit als Kontrapunkt obwalte, wie immer diese auch aussehe, was stets verhüllt bleibt. Zudem kann man bei dieser reaktionären moralisierenden Kritik ohne Inhalt feststellen, dass das Gegenteil einer Ideologie, also einer Gesinnung, denn eine solche kommt als Quintessenz einer solchen Betrachtung heraus, dann der bloße Opportunismus ist. Genau den wünscht sich auch das rückwärtsgerichtete Lager, Menschen ohne Prinzipien, bloße Mitläufer des Bestehenden, also des Status Quos, auf dass das kapitalistische System stabilisiert bleibe.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Man kann diese Ansicht haben und es ist sicher nicht verkehrt, sie mitzudenken.
Aber man kann auch anderer Ansicht sein.
Philosophen wie Finkielkraut leben davon, eine Meinung zu haben und diese gut und griffig formuliert öffentlich zu bekunden.

Gibt es das online?

So lässt sich kaum mehr als "Unsinn" dazu sagen. "Ideologie" wird dabei sehr vordergründig als Abwertungsfloskel missbraucht und verliert dadurch jeden analytischen Wert. Stattdessen wird der Begriff zur reinen Diffamierungsfloskel.

"Kommunismus" wiederum war und ist ja nicht nur eine Ideologie, sondern war vielmehr auch ein Gesellschaftsmodell. Der aktuelle Antirassismus aber predigt kein alternatives Gesellschaftsmodell, sondern prangert eben vor allem Rassismus an. Insofern folgt auch diese Analogisierung eher diffamatorischen Bedürfnissen als analytischen. :-/

Weiter präsentiert sich diese Position selber als absurd rassistisch, indem sie a. einer weißen Rasse das Wort redet und b. der dann auch noch pauschalierend ein vermeintliches Selbstauflösungsverhalten andichtet.

Lange Rede, kurzer Sin: Das ist schlichter Quatsch.

Um seine Verdummungsideologie geht es einem Fragesteller, der etwas gegen anderer Leute Menschenrechte hat.