Gebrauchtwagen hat Mängel, Händler ist weg und TÜV Prüfer wurde bestochen . Wer haftet für die Mängel?
Das ganze könnte ein Drehbuch für ein Hollywood Film sein, ist aber leider Realität.
Hallo zusammen,
im März / 2023 habe ich( 19 Jahre alt ) bei einem Gebrauchtwagenhändler mein erstes Auto gekauft (7500€). Der Händler hat mir den Wagen mit neuem TÜV übergeben, soweit so gut.
Nun war ich jetzt im Juni beim ADAC um das Auto mal komplett durchchecken zu lassen, da ich während der Fahrt Geräusche ( poltern , trommeln ) höre.
Laut dem ADAC Prüfer bestehen folgende Mängel:
- Stoßdämpfer, beide vorne
- Traggelenk, beide hinten
- Fehler Code P0012
- Falsche Reifengröse
- Felgen sind für KFZ nicht erlaubt
- Ölverlust
Zum Thema Stoßdämpfer, Traggelenk:
Dies sind zwar Verschleißteile, können sich aber nicht 3-4 Monate nach den TÜV so abnutzen, dass dies nicht mehr Verkehrssicher sind.
Jetzt kommt das beste:
Die Stoßdämpfer gehören zum Gewindefahrwerk, welches ebenfalls eingebaut ist. Nun werden die Stoßdämpfer zu dem eingebauten Fahrwerk nicht mehr hergestellt, sodass ich dieses auch noch komplett austauschen darf.
Wie kam der Wagen vor paar Monaten durch den TÜV ?
Ich nehme an, der Händler hatte gute Beziehungen zum TÜV Prüfer.
Heute wollte ich mich beim Händler melden um ihn darauf anzusprechen. Dieser ist leider nicht mehr auffindbar und sein Autohandel existiert nicht mehr.
Telefonisch und im Internet gibts dem Laden nicht mehr.
Da der Kauf weniger als 6 Monate her ist, hätte ich einen Anspruch auf Nacherfüllung aufgrund der Sachmängelhaftung.
Das kann ich aber nun vergessen, da es das Gewerbe nicht mehr gibt.
Nun ist mir in den Kopf gekommen, ob ich für die Reparaturkosten beim TÜV bzw. Land Baden-Württemberg Schadensersatz geltend machen kann ?
Um das Fahrzeug wieder Verkehrssicher und TÜV - Konform zu machen würde ich nun bestimmt über 3000 € mit Material und Werkstattkosten zahlen.
Leider denke ich, dass es für mich ein großes Risiko ist, notfalls gerichtlich vorzugehen, da ich Azubi bin und keine Rechtsschutzversicherung habe.
Jedoch hat der TÜV Prüfer 6 Mängel durchgewunken, sowas passiert nicht ausversehen!
Gerne würde ich eure Meinungen erfahren, wie ihr in diesem Fall vorgehen würdet.
Ich freue mich schon über eure Kommentare, danke .
6 Antworten
Wenn der Händler nicht mehr existiert, ist das wohl wie man so sagt, die Arschkarte. Und dass der TÜV Prüfer belangt werden kann, dafür muss man konkrete Beweise vorlegen können, ansonsten tappt man in eine Kostenfalle. Die 3000€ Schätzung scheint mir etwas hoch. Ein Reparsturkostenvoranschlag in einer Kfz Werkstatt bringt da Klarheit, es muss ja keine Vertragswerkstatt sein, die sind in der Regel einiges teurer.
3000€ finde ich sehr hoch.
Stoßdämpfer bekommst du von anderen Herstellern. Hast du schonmal bei einem Teilehändler oder dem Hersteller des Fahrwerks nachgefragt?
Wo kommt der Ölverlust her?
Was ist der Fehlercode?
Felgen verkaufen und andere holen.
Was ist es für ein Auto?
gib mal in Google "insolvenzen prüfen". Du kannst evtl. dort etwas finden, was dir weiterhilft.
du solltest im Kaufvertrag eine Rechnung haben. Da steht der Name des Verantwortlichen drauf.
Dankeschön für eure ganzen Nachrichten.
Da sich das Problem schon länger her gelöst hat, habe ich vergessen hier den aktuellen Stand mitzuteilen.
Der Händler hatte eine bestimmte Zeit geschlossen, da er längere Zeit im Urlaub war.
Ich konnte mich mit ihm über die Teilekosten einigen, somit ist das Thema nicht mehr aktuell.
LG
Die Frage ist, ob und wie du das alles beweisen kannst. Es scheint aussichtslos.