Gab es den Ebersberger Forst schon immer oder ist das nur einer von vielen monotonen Wirtschaftswald aus der Neuzeit?

2 Antworten

Hallo,

Der von evtldocha verlinkte Artikel erklärt deine Frage sicher umfassend!

Ich möchte noch anmerken, dass ich aus deiner Frage die Vorstellung heraushöre, es wären bei uns Kunstforste mancherorts an Stellen begründet worden, an denen von Natur aus niemals zuvor Wald wuchs. Diese Vorstellung träfe so nicht zu!

Von Natur aus wäre bei uns beinahe die komplette Landschaft von Wald bedeckt. Überall, wo Bäume wachsen können, würden sie dies von Natur aus auch tun. Und wo es von Natur aus nicht geht, da ist es auch künstlich nur sehr schwer möglich. Natürlich waldfreie Bereiche wären zB:

  • Die hochalpinen Bereiche oberhalb der Baumgrenze
  • Offene Gewässerflächen
  • Blanker, unverwitterter Fels

Theoretisch denkbar, dass ein natürliches Gewässer trockengelegt und dann aufgeforstet wurde, in größerem Umfang gibt es das sicher nicht.

Alles, was du heute in der Landschaft an Siedlungsflächen, Straßen, Äckern, Wiesen siehst, war ursprünglich Wald! Es ist nur deswegen keiner mehr, weil der Mensch ihn beseitigt hat und zB durch Mähen, Bodenbearbeitung verhindert, dass er sich wieder ansiedelt.

In der Vergangenheit gab es sogar noch weniger Wald als heute bei uns, am wenigsten etwa zu Beginn des 29. Jahrhunderts. Seither wurde auf vielen Flächen wieder Wald zugelassen. Üblicherweise wird dabei etwas beschleunigt, man forstet auf, pflanzt, anstatt auf die natürliche Wiederbewaldung zu warten, die sehr lange dauert. Was dabei als erste Waldgeneration entsteht ist wohl das, was du als "monotonen Wirtschaftswald" bezeichnest. Aber diese erste Baumgeneration schafft bereits ein Waldklima, dient als Schutz und ermöglicht es, oft bereits nach Jahrzehnten die Baumarten zu bringen, die natürlicherweise erst nach Jahrhunderten zugewandert wären.