Füße schlafen beim Meditieren ein?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe ein paar Jahre Erfahrung mit Meditation und werde versuchen, dir etwas bei der Beantwortung deiner Frage zu helfen.

Kniesitz

Bei knienden Sitzpositionen wie dem Fersensitz (Seiza) besteht immer die Möglichkeit, dass durch das Körpergewicht Durchblutungsprobleme auftreten.

Deshalb würde ich, wenn man in einer knienden Haltung meditieren will, die Verwendung von üblichen Hilfsmitteln empfehlen.

Man kann zum einen ein festes Kissen zwischen den Schenkeln platzieren, so dass man auf dem Kissen, statt auf den Unterschenkeln sitzt.

Will man längerfristig Meditation in dieser Sitzposition üben, sollte man den Kauf oder Selbstbau eines Meditationsbänkchens aus Holz erwägen.

Sonstige Sitzhaltungen

Ich persönlich empfehle gesunden Menschen eigentlich immer, sich an den vollen Lotossitz heranzutasten, da er meiner Ansicht nach die meisten Vorteile bietet.

Er bietet nämlich eine große körperliche Stabilität (durch das Dreieck aus Kopf und Knien), so dass man mit etwas Übung lange Zeit sitzen kann.

Außerdem wird die Bauchatmung, anders als etwa beim Schneidersitz, nicht behindert und auch der Rücken ist schmerzfreier gerade zu halten.

Wenn man an Akupunktur glaubt, so sei darauf hingewiesen, dass die Füße dabei angeblich Regionen stimulieren, die für Vitalität sorgen sollen.

Den meisten Menschen fällt es zu schwer, sofort im Lotossitz zu üben, so dass man sich über die burmesische Haltung und den halben Lotos herantasten kann.

Dabei sollte man aber immer auf ein Sitzkissen zurückgreifen - für den Anfang tun es auch ein paar fest zusammengelegte Handtücher oder Decken, die man stapelt.

Ob du Mantra-Meditation, oder möglicherweise eine andere Form der Meditation üben willst, musst du natürlich selbst entscheiden.

Ich persönlich empfehle Anfängern eher eine Achtsamkeitsmeditation, bei der man bewusst Atmung und Körper wahrnimmt.

https://youtube.com/watch?v=yRzxNpkrpDI

Ich hoffe, diese Informationen waren hilfreich. Solltest du noch Fragen haben, werde ich gerne versuchen weiterzuhelfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren Praxis buddhistischer Meditation

Enzylexikon  23.01.2017, 22:09

Sonstiges

Im Übrigen sollte Meditation niemals schmerzhaft sein. Ein Schmerz ist immer ein Hinweis darauf, dass etwas den Körper stört.

Man muss natürlich nicht wegen jedes Unwohlseins panisch werden, aber bei anhaltenden Schmerzen sollte man sich bewegen.

Nicht umsonst gibt es beispielsweise beim Zazen, einer Form buddhistischer Sitzmeditation auch das Kinhin, das meditative Gehen.

Dieses Gehen wird daher auch nicht als Unterbrechung verstanden, sondern als "Zen im Gehen", die Weiterführung der Übung.

Gleichzeitig dient es aber auch dazu, mögliche Verspannungen usw. die beim Sitzen entstanden sein mögen, zu mildern

Ich werde auch nicht müde zu betonen, dass Meditation aus meiner Sicht an sich keine spezielle isolierte Technik ist.

Meiner Meinung nach ist Meditation ein entspannter und zugleich achtsamer Geisteszustand - weder schläfrige Trance, noch angespannte Konzentration.

Daher kann letztlich jede Handlung meditativ ausgeführt werden, wenn man sie gewissermaßen zu einer Achtsamkeitsübung macht.

Wenn du also einmal wirklich keine Zeit finden solltest - wobei ich regelmäßige Meditation empfehle - kannst du zB meditativ gehen, kochen, wasauchimmer...

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Enzylexikon  24.01.2017, 22:47

Vielen Dank für den Stern. :-)

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Ich hatte das Problem, als ich noch im Lotossitz meditiert habe. da sind mir nach circa einer Viertelstunde immer die Beine eingeschlafen. Der Drachensitz sieht für mich auch danach aus, als könnten einem dabei leicht die Beine einschlafen.

Heutzutage meditiere ich auf einem Bänkchen. da passiert mir das nicht mehr.

Du kannst ja einfach mal andere Sitzpositionen ausprobieren oder dir ein Meditationsbänkchen ausleihen. Ich bin mir sicher, dass Du mit der Zeit eine Haltung findest, in der Dir so was nicht mehr passiert.

Ich brauchte auch eine ganze Weile und habe viel probiert, bis ich zu meiner jetzigen Meditationshaltung gefunden habe, bei der es keine Probleme mehr gibt.

Auf Dauer kann die Blutversorgung nicht gewährleistet werden...

Venen haben keine eigene Pumpe wie die Arterien das Herz. Sie brauchen die Kontraktion von Bein Muskeln.

Evtl. könnten auch Nerven leicht eingequetscht sein.

Mit einer Anleitung durch einen Yogalehrer wird es einfacher.

Du solltest immer bequem sitzen bei allen Übungen, denn der Atem muß fließen - durch den ganzen Körper.....

Wenn du dir Meditationsübungen erst mal nur ansehen willst, empfehle ich dir diese Seite, da gibt es Videos und gesprochene Anleitungen. Das ist für den Anfang besser, als wenn man sich da irgendwie durchquält.....

https://www.yoga-vidya.de/meditation/meditieren-lernen/meditation-fuer-anfaenger/#c57168

Der Drachensitz ist eine für den Körper ungewohnte Position. Übe ihn langsam, über Tage und Wochen hinweg. Dann wird es besser werden.