Feuchtes Mauerwerk im Haus?

2 Antworten

Ich empfehle dir einen bausachverständigen zu kontaktieren, wenn du eine fundierte Antwort haben möchtest.

Eine Wand die wiederholt nur im Sommer feucht wird lässt eigentlich nicht automatisch auf Wasser aus dem Erdreich schließen.

Da leider ein paar Informationen fehlen rate ich mal:

Es handelt sic hum eine Kellerwand, oder? Außen Erdreichberührt und Innen nicht beheizt, oder? Die Wand dürfte im Sommer eine kalte/kühle Oberfläche haben, oder?

Ich tippe auf Kondensationsfeuchtigkeit. Mein Keller ist im Sommer eine Tropfsteinhöhle und im Winter knochentrocken. Die warme Sommerluft kondensiert am kalten Mauerwerk, wobei das Mauerwerk von Außen durch das Erdreich gekühlt wird.

DerSchelm998 
Fragesteller
 02.04.2024, 16:23

Moin,

danke für die schnelle Antwort!

nichts davon ist der Fall.

die wand liegt in der mitte des Hauses im Eg, sie hat also gute thermische Voraussetzungen. Haus ist auch nicht unterkellert.

ich hatte schon einen Gutachter da, nur eben keinen unabhängigen, sondern von der Firma die auch die Arbeiten durchführen würden.

Ich habe zusätzlich noch einen Maurer konsultiert, der mir zu einer Verkieselung riet, was aber nicht in Frage kommt, da Kieselsäure chemisch sehr instabil ist und meist nur wenige Jahre hält.

und man kann quasi zugucken wie die feuchtigkeit von unten nach oben wandert.

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Asardec  02.04.2024, 16:33
@DerSchelm998
die wand liegt in der mitte des Hauses im Eg, sie hat also gute thermische Voraussetzungen. Haus ist auch nicht unterkellert.

Ok, das ist kurios. Dann müsste die Erdfeuchte durch die Bodenplatte in das Mauerwerk gelangen, denn üblicherweise stehen bei modernen Häusern die Wände nicht direkt auf dem Erdboden. Habt ihr mal einer einer Stelle in der Nähe den Estrich aufgestemmt und die Feuchte der Bodenplatte gemessen?

Ich gehe mal davon aus, dass der Fleck sich in Bodennähe bildet, oder?

Kann eine Leckage definitiv ausgeschlossen werden? Verlaufen denn überhaupt Rohrleitungen auf dem Rohboden oder in der Wand?

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DerSchelm998 
Fragesteller
 02.04.2024, 17:34
@Asardec

Das Haus ist bj 50 Jahre.

vom Boden aus nach oben bildet sich der Fleck.

Eine Leckage kann zu 100% ausgeschlossen werden!

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Asardec  02.04.2024, 17:42
@DerSchelm998
 bj 50 Jahre

Ok, aber habt ihr eine Bodenplatte oder stehen die Wände eventuell auf Streifenfundamente?

Ich hatte mal einen Kunden, der hatte im Schlafzimmer einen feuchten Fleck an der Wand zur Garage, ungefähr auf Höhe einer Zapfstelle. Nach dem wir alles aufgerissen (inkl. Boden im Schlafzimmer) haben kam der Lecksuchexperte und fand die über den Wasserzähler kaum bemerkbare Undichtigkeit ca. 10m und 2 Räume weiter.

Wasser nimmt kann die unglaublichsten Wege nehmen bis es da ist wo wir es bemerken.

Aber da spricht natürlich dagegen, dass der Fleck nur im Sommer da ist. Oder habt ihr irgendwo eine Außenzapfstelle die ihr im Winter wegen Frostschutz zudreht?

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DerSchelm998 
Fragesteller
 02.04.2024, 17:54
@Asardec

Zum Fundament muss ich gestehen kann ich aus dem Stehgreif keine Aussage machen.

wie gesagt ein Leitungswasserschaden als Ursache kann (leider)zu 100% ausgeschlossen werden.

es kommt wirklich von unten herauf.

ein Gutachter wird mir sicherlich nur bestätigen, was ich ohnehin schon weiß.

evtl wäre es noch eine Option, diesen Sommer abzuwarten und zu sehen wie es sich verhält, da es 23 sehr viel geregnet hat bei uns.

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Asardec  02.04.2024, 17:56
@DerSchelm998
wie gesagt ein Leitungswasserschaden als Ursache kann (leider)zu 100% ausgeschlossen werden.

Aus welchen Grund kann es 100% ausgeschlossen werden? Habt ihr keine Wasserleitungen?

Ich persönlich würde mir eine nicht so offensichtliche Ecke suchen und ein kleines Loch in den Estrich hauen um dann zu schauen/messen wie feucht es dort (also unter dem Estrich ist.

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DerSchelm998 
Fragesteller
 02.04.2024, 18:07
@Asardec

Die nächstgelegene Wasserleitung ist etwa 4m entfernt von dem Fleck. Wir haben die Warmwasserleitung mit einer Wärmebildkamera erfasst. Zusätzlich habe ich diesen Strang ( der zu einem kleinen Gäste Wc führt) auch seperat mehrere Wochen abgesperrt und der Fleck kam trotzdem.

Zudem müsste auch der Rest der Wand ( zwischen der Leitung und dem Fleck ) feuchtigkeit zeigen, das tut er nicht.

Das mit der Messung am Estrich klingt ganz vernünftig und bei mir auch gut durchführbar.

ich habe letztes Jahr schon einigen Sockelfliesen entfernt um dort etwas Zirkulation zu schaffen dabei ist mir eine Bodenfliese kaputt gegangen, dort könnte ich das machen.

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DerSchelm998 
Fragesteller
 02.04.2024, 18:12
@Asardec

Aber nochmal eine andere Frage,

wenn ich im Sommer am Estrich messe,

dann werde ich doch sehr sicher Feuchtigkeit feststellen wenn ohnehin schon die Wand darüber feucht ist.

das zeigt mir ja auch nur wieder, dass die Feuchtigkeit von unten kommt.

Die Bodenplatte abdichten kommt nicht in Frage( der Schaden rechtfertigt nicht den Aufwand) das würde nebenbei bemerkt auch weitaus teuerer werden als diese Horizontalsperre

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Asardec  02.04.2024, 18:52
@DerSchelm998
am Estrich messe,

nicht am Estrich sondern darunter. Da sollte unterm Estrich entweder eine Bodenplatte sein oder Erdreich. Je nachdem wie gebaut wurde. Bei einem Bekannten von mir stehen die Wände z.B. auf Streifenfundamenten, was dazu führt das er im Keller keine Bodenplatte sondern Erdreich unter dem vermeintlichen Estrich hat. Sämtliche Wände im Keller waren im unteren Bereich immer feucht durch die zu hoch eingesetzte Trennschicht die auf ca. 1,2m liegt. Ihm wollte man für 16.000€ Chemie in die Wände spritzen zum Abdichten, aber eine einfache Drainage auf einer Seite des Gebäudes hat das Problem beseitigt. Seine Wände waren aber immer feucht.

Wenn du also den Estrich entfernst weist du schonmal ob du eine Bodenplatte hast.

Wenn du jetzt eine Bodenplatte hast kannst du dir den Übergang zur Wand besser ansehen. Wenn die Wand von unten Wasser zieht, obwohl sie auf der Bodenplatte steht müsste also die gesamte Bodenplatte feucht sein. Dann könntet ihr ganz andere Probleme haben. Alternativ wäre vielleicht ersichtlich ob sich das Wasser zwischen Bodenplatte und Estrich verteilt und eben nur an der Stelle hoch kommt, weil da die Trennschicht fehlt oder beschädigt ist.

Das Öffnen wird das Problem zwar nicht beheben, kann aber erheblich zur Fehlerquellenortung beitragen.

Die Bodenplatte abdichten kommt nicht in Frage

Ja, das dürfte natürlich schwer und teuer werden. Wenn die Bodenplatte aber dauerhaft nass ist könnte die sich auch theoretisch auf Dauer zersetzen, was eben zu größeren Problem führen könnte.

Ich bin kein Bausachverständiger. Mein Fachgebiet ist Wasser (Sanitär, Heizung, Sprinkler etc.), aber ich würde versuchen das Problem so einzukreisen. Eine nachträgliche Horizontalsperre an einer Wand kann meiner Meinung nach das Problem nicht beheben. Wenn du Pech hast kommt das Wasser dann woanders hoch.

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DerSchelm998 
Fragesteller
 02.04.2024, 19:30
@Asardec

Und genau das ist auch eine meiner sorgen!
Vllt doch lieber mit der temporär feuchten Wand leben und für eine möglichst gute Belüftung sorgen

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Asardec  02.04.2024, 19:39
@DerSchelm998

Das bleibt natürlich deine Entscheidung. Aber vielleicht kommt man ja auch zur Erkenntnis das Eine Drainage dein Problem lösen könnte.

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DerSchelm998 
Fragesteller
 02.04.2024, 21:40
@Asardec

Ja vielen Dank für deinen Beitrag.

ich werd mir bei Zeiten mal etwas überlegen.

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Ich würde in einer Zeit, wo es gerade NICHT feucht ist, die Horizontalversiegelung selber machen. Und so eine Verkieselung habe ich mal an einer wand meiner Garage gemacht, ist schon ewig her, dürfte so 1995 gewesen sein, seitdem keine Probleme mehr,

Aber wichtig: nur bei gerade im Moment trockener Wand machen. Bei einer anderen Garage war die Wand nie trocken und eine Feuchtverkieselung war 100% erloglos,