Facharbeit in Deutsch: bitte um Hilfe?

3 Antworten

Von Experte paulklaus bestätigt

Mit Quellen kannst du unterschiedlich umgehen:

  1. den Text einer Quelle wörtlich zitieren und die Quelle hnizuschreiben (im Fließtecxt, als Fußnote oder im ANHANG)
  2. den Text einer Quelle in indirekter Rede nennen (..nach Papapa sei das und das...)
  3. mit deinen eigenen Worten formulieren (evtl. nur mit einem Hinweis auf die Quelle)

Du musst also nicht die Originaltexte einer Quelle immer mit deinen eigenen Formulierungen umschreiben, du kannst es aber tun.

Deine eigenen Gedankengänge entstehen oft nur in der Reibung an anderen Quellen bzw. Autoren. Das ist dann sogar die super Qualität deiner selbständigen Arbeit zum Thema.

Ein Gefahr des Plagiatierens entsteht bei dir bestimmt micht, solange du 1.-.3. (s.o.) beachtest.


Linasara540 
Fragesteller
 12.02.2024, 17:19

Hallo, erst einmal vielen Dank fürs Antworten. Könntest du mir noch einmal erläutern, was du hier genau meinst: ,,Deine eigenen Gedankengänge entstehen oft nur in der Reibung an anderen Quellen bzw. Autoren. Das ist dann sogar die super Qualität deiner selbständigen Arbeit zum Thema." Bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstehe.

Wenn ich zum Beispiel denke, dass x und y so und so ist ich aber keine Quelle finde, die das belegen kann, darf ich das dann nicht erwähnen in meiner Arbeit?
Zum Beispiel wenn ich das Verhalten von Samsa oder Kafka selbst gegenüber dessen Vater beschreibe aber eine andere Quelle das anders auffasst?
Was mache ich dann?
Tut mir Leid, falls das unverständlich formuliert sein sollte.

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flunra39  12.02.2024, 18:04
@Linasara540

Doch, doch, deine selbstständig vom Text abgeleiteten Vermutungen, mögliche Zusammenhänge usw. sind sehr erwünscht. Nur solltest du wenigstens einige Hinweise im Text suchen, die deine Vermutungen wenigstens ansatzweise belgen helfen (VERMUTUNGEN sinds immer nur so).

Falls du Unterschiede in Quellen entdeckst, dann ist das auch sehr gut und gewollt, denn deren Autoren haben dann ja wohl auch nur ihr "Recht auf Vermutungen", (bestmöglichst begeründet ?) genutzt. Nimm die Unterschiede in deiner Arbeit bewusst mit auf !

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Linasara540 
Fragesteller
 12.02.2024, 18:07
@flunra39

Omg vielen Dank!! Die Antwort habe ich gebraucht. 😅

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Wenn du eine Quelle missverstehst, ist das kein Plagiat. Ein Plagiat ist es, wenn du das, was in der Quelle steht, für dein eigenes Gedankengut ausgibst. Gedankendiebstahl nennt sich das.

Du darfst nicht schreiben, mitten in der Nacht wacht Gregor Samstag auf und findet sich als Hund vor. Das ist falsch, denn erstens heisst der Mann Samsa, zweitens wacht er morgens auf und drittens findet er sich als Käfer vor. Das wäre also eine Verfälschung dessen, was du gelesen hast, weil das so nirgendwo steht.

Alles, was du schreibst, musst du belegen und wo kein Quellenverweis ist, geht man davon aus, dass es deine eigenen Gedanken sind.

Das werdet ihr im Unterricht doch sicher eingeübt haben: "Man könnte schlussfolgern"; "es wäre zu überlegen", ob, "offen bleiben muss die Frege, ..." sind alles Formulierungen, mit denen du deine Gedanken einleiten kannst.

Wie du Sekundärliteratur anzugeben hast, weisst du ja hoffentlich: Nachname, Jahr, Seitenzahl.


Linasara540 
Fragesteller
 12.02.2024, 18:16

Hallo, erst einmal Danke fürs Antworten. Tatsächlich wird man in der Schule was das Schreiben einer Facharbeit angeht, nicht viel aufgeklärt. Es heißt nur, dass wir eine schreiben müssen. Aber naja. Es geht mir nicht darum, ob ich eine Quelle missverstehe sondern darum, wie ich vorgehen muss, wenn ich der anderen Meinung bin? Die muss ich ja belegen aber wie, wenn die Quelle etwas anderes sagt? Reicht es, wenn ich zum Beispiel aus dem Werk Die Verwandlung eine Stelle zitiere, anhand dessen der Lehrer meinen Gedanken nachvollziehen kann?

Ah und ich muss also meine eigenen Gedanken logischerweise nicht mit einer Quelle versehen? Aber der Lehrer würde doch gerne wissen wollen, warum ich dieser Meinung bin?

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LacLeman  12.02.2024, 18:58
@Linasara540

Ja, du musst natürlich argumentieren und dazu wiederum deine Quellen heranziehen. Wenn du der Meinung bist, Samsa wäre doch nicht als Käfer aufgewacht, sondern als Esel, dann musst du das anhand deiner Quellen belegen. Weil das Kafka im Kapitel soundso, Absatz soundso erwähnt oder weil es in der Sekundärliteratur (Autor, Jahr und Seitenzahl angeben) so postuliert wird (Argumente wiedergeben). Oder weil es eine neue Erkenntnis gibt, dass der Käfer bei Kafka in Wirklichkeit nur ein Symbol für den Esel ist (auch das müsstest du dann belegen) usf.

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Viele Fragen auf einmal......

Natürlich sollst du Quellen nutzen, untersuchen und sie als Fußnote oder im Anhang angeben.

Und natürlich darfst und SOLLST du Quellen kritisch analysieren. Gerade DARIN besteht ja u.a. die sogenannte "geistige Eigenleistung" einer Facharbeit !!

Ein Plagiat liegt erst dann vor, wenn du eine Quelle wortwörtlich zitierst, ohne sie zu nennen.

Du kannst eine Quelle durchaus mit deinen eigenen Worten wiedergeben, solltest aber (sicherheitshalber) hinzufügen: "zitiert nach......".

Du kannst ja durchaus schreiben: "Wenn Kafka auf S. xy schildert, dass (sinngemäßes Zitat)....., dann muss ich dem entgegenhalten, dass......."

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Linasara540 
Fragesteller
 12.02.2024, 17:26

,,Und natürlich darfst und SOLLST du Quellen kritisch analysieren. Gerade DARIN besteht ja u.a. die sogenannte "geistige Eigenleistung" einer Facharbeit !! "

Vielen Dank erst einmal fürs Antworten. Das war genau meine Frage gewesen aber nun stellt sich mir noch eine Frage, nämlich, was wäre denn wenn ich komplett anderer Meinung bin? Und ich ständig nur kritisch eingestellt bin? Würde das für den Lehrer nicht bedeuten, dass ich einfach nur schlechte Quellen genutzt habe? ( Ich benutze für die Facharbeit neben der Verwandlung und Briefe an den Vater. noch weitere 6 Bücher, eins davon von Max Brod zum Beispiel, der Freund von Kafka oder aber auch von Hartmut Binder) Und ist es schlimm wenn ich immer den Quellen zustimme? Würde dass dem Lehrer nicht auch das Gefühl geben, als würde ich nicht selber nachdenken und einfach nur übernehmen ? Aber was ist, wenn ich der Quelle oder einer Aussage wirklich zustimme?

Tut mir leid, falls ich wieder zu viele Fragen stelle.

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Linasara540 
Fragesteller
 12.02.2024, 17:29
@Linasara540

zum Beispiel wollte ich den Charakter Gregor Samsa erst einmal beschreiben und dann mit Kafka gegenüberstellen. Muss ich hier auch mit Quellen arbeiten? Reicht es, wenn ich nur aus den beiden Werken ( Die Verwandlung und Brief an den Vater) die Stellen zitiere?? Da müsste ich ja bei der Fußnote einfach das Werk und die Seite nennen, ist das richtig?

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paulklaus  12.02.2024, 18:46
@Linasara540

Bei Zitaten MÜSSEN die Quellen genannt werden (je nach "Lehrer-Laune und -Geschmack": Fußnote, Literatur-Anhang; manchen reicht die Nennung direkt im fließenden Text nach dem Zitat).

Warum fragst du nicht einfach deinen Lehrer ?!

Je mehr Quellen du nutzt, desto besser, denn desto schwieriger sind deine Überlegungen / Argumente zu widerlegen.

Ein GUTER (!!) Lehrer nimmt deine kritischen Reflexionen POSITIV zur Kenntnis !!

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