Eure Meinung zu Sterbehilfe?

Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

Ja es ist gut, dass es Sterbehilfe gibt 59%
Nein, Sterbehilfe sollte verboten sein 41%

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja es ist gut, dass es Sterbehilfe gibt

Also, zunächst mal ist jeder Mensch BETECHTIGT über sein eigenes Leben zu entscheiden. Und da hat sich auch keiner was anzumaßen zu Entscheiden, kein Politiker im Anzug und auch sonst kein Anderer. In den USA wurde ich im Hotel von einem Veteran ohne Arme und Beine angesprochen, der voll mit Krebs war und mich gefragt hat, ob ich ihm eine Pistole ausleihen kann. Das war schon richtig Gamma für mich. Dass man diesen Mensch sagt, sein Leben wäre lebenswert ist eine absolute Anmaßung. Wenn ein Mensch wirklich sterben möchte, tut er es. Ob er sich die Brücke runter stürzt, erschießt oder vor den Zug wirft ist ihm dann auch egal. Unterm Strich kommt es also auf das selbe raus, mit dem Unterschied, dass so immer andere mit verletzt oder traumatisiert werden. Schmeißt er sich vor ein Zug erwischt es vielleicht einen jungen Lokführer, der traumatisiert wird, wenn er sich erschießt und wochenlang nicht gesehen wird, findet ihn vielleicht ein Feueranwärter bei der Wohnungsbegehung, stürzt er sich die Brücke runter, muss irgendeiner die übrigen Fetzen aufsammeln… sorry, aber ganz im Ernst… Ich kämpfe in den USA in diversen Organisationen zur Suizidbekämpfung, aber gleichzeitig auch für das Sterberecht. Das eine, um Menschen mit vorwiegend psychischen Problemen noch mal zurück ins richtige Leben zu holen, dass andere um solchen, die einfach körperlich oder schwer krank fertig sind, den Abschied zu erleichtern.

Sterbehilfe mit einer Prüfung beziehungsweise einer ausführlichen Aufklärung und Besprechung halte ich für mehr als angebracht.

Ja es ist gut, dass es Sterbehilfe gibt

Es kann vorkommen, dass ein Weiterleben unangenehmer ist als der Tod, dass ein Weiterleben nur unter Qualen möglich ist. Wenn das wirklich feststeht, dann hat niemand das Recht, den Sterbewilligen zu solchen Qualen zu zwingen. Es müssen nicht einmal chronische Schmerzen sein oder eine Kombination von Querschnittlähmung, Erblindung und Handamputation. Mir würde es schon reichen, dass ich so viele Jahre in ein Altersheim gezwungen werde und monatlich vierstellig draufzahlen muss, dass meine Ersparnisse davon aufgezehrt werden und ich kein Geld mehr habe für Bier, Zigaretten, Kneipe und Reisen. So möchte ich nicht leben. Also nochmal: anderen den Freitod zu verbieten entbehrt jeder Ethik, es ist ein Verbrechen. Man muss allerdings sicherstellen, dass der Patient das auch wirklich dauerhaft will und dass seine Gründe zutreffen, dass es keine vorübergehende Depressionsentscheidung ist.

Eine Abstimmung ist nicht möglich, da die Differenzierung zur Sterbehilfe fehlt!

Sterbehilfe ist nicht gleich Sterbehilfe. Man differenziert die aktive, passive, indirekte Sterbehilfe und die Beihilfe zum Suizid.

Die aktive Sterbehilfe ist in Deutschland verboten! D.h. der Arzt verabreicht dem Patienten SELBER das todbringende Medikament, oral oder mittels Injektion. Es handelt sich um eine Straftat, die u.U. zum Entzug der Approbation führen kann.

Bei einer Beihilfe zum Suizid nimmt der Patient das todbringende Medikament SELBER ein. Dazu muß zunächst ein Arzt gefunden werden, der dieses rezeptiert. Niemand!! kann einen Arzt dazu zwingen.

Wenn eine Erkrankung kurativ nicht mehr therapierbar ist, wie z.b. Krebs im Endstadium bei einem Glioblastom oder einem metastasierten Pankreaskarzinom, hat eine exzellente, palliative Begleitung, oberste Priorität. Alle Symptome, wie schwerste Tumordurchbruchschmerzen, Dyspnoe, Ängste, Erbrechen etc. sind mittels der richtigen Medikation zu beheben, zumindest sehr gut zu lindern.

Leider reichen diese Maßnahmen in ganz seltenen Fällen nicht aus. Dann steht als Ultima Ratio, für die Finalphase eine tiefe, palliative Sedierung zur Verfügung. Der Sterbende spürt nichts mehr und schläft ohne jegliche Symptomatik in den Tod hinein. Auf Grund der Dosierung der entsprechenden Medikamente ist es möglich, daß der sterbende Patient eventuell etwas früher verstirbt oder auch nicht. Es handelt sich in solchen Fällen um eine indirekte Sterbehilfe. Ein Segen für die Patienten, da auf Grund dessen zumindest ein Sterben in Ruhe und ohne jegliche Symptomatik gesichert ist.

Man kann auch sedieren, z.b. mit Midazolam > Dormicum.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Nein, Sterbehilfe sollte verboten sein

Das Leben ist unantastbar. Wenn man krank ist, dann ist man möglicherweise nicht mehr ganz zurechnungsfähig.

Das ist Leben viel zu kostbar, das kann man daran sehen, dass es jede Menge todkranker gibt, die von den Ärzten nicht am Leben erhalten werden kann. Und dann geht jemand und schmeißt sein Leben weg.

Das Leben ist sowieso meistens zu kurz, es verläuft viel zu schnell. Ich will auch nicht unbedingt 70 werden, aber trotzdem ist es sehr bedauerlich für mich wie schnell ein Monat verläuft.

Kaum ist der Sommer angefangen, ist es schon vorbei. Kaum ist der Urlaub angefangen, ist es schon zu Ende.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin
Schokokeks9000  16.02.2024, 09:29

Hey, wenn die Zeit zu schnell vergeht, dann probier mal viele neue Dinge aus.

Das Gehirn hat nicht so viel zu tun wenn man nur das Bekannte tut und deswegen verläuft die Zeit schneller für uns.

Deswegen fühlt sich ein Monat als kleines Kind viel länger an als für jemand reiferen!

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Ja es ist gut, dass es Sterbehilfe gibt

Gibts zwar nicht, aber egal.

Niemand hat irgendwem vorzuschreiben, ob er zu leben hat oder nicht.

xdvqoIopvbx  12.02.2024, 22:37
Niemand hat irgendwem vorzuschreiben, ob er zu leben hat oder nicht.

Auch wenn die Person in einer Lage ist, wo ihr Urteilsvermögen stark beeinträchtigt ist zB bei einer Depression oder psychotischen Episode?

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