Ethik beim Fotografieren: Sollte man bei der Fotopräsentation erklären, dass es sich um einen (tod-)krankes Tier handelt?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Keine Erklärung zum Foto nötig 67%
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass der Vogel krank war 33%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass der Vogel krank war

Vielen Dank das Du darauf Aufmerksam machst, bin selber Mitglied bei fotocommunity.de, und habe mich schon oft gewundert wie solche Brillanten Nahaufnahmen zustande gekommen sind.

Hatte mir damals ein Tele zoom 400mm von Cannon gekauft, mit Konverter, mir sind nicht annähernd solche Bilder gelungen wie es auf fotocommunity zu sehen gibt.

Ich dachte das andere Fotographen mit 650er Festbrennweite, ein Tarn Zelt, und jede Menge Geduld an den Tag legen, um solche Aufnahmen zu bekommen.

Darauf werde ich demnächst Mal Aufpassen, Schwarze Schafe gibt es überall.

Insekten Einfrieren ist auch so eine fiese Nummer...

Und ja, natürlich sollte, nein muss ein Fotograph so ehrlich sein, sonst ist das Betrug, ich währe nicht auf solch ein Schwindel gekommen, mir geht es ums können.

Danke!

Es ist ja nicht an uns zu entscheiden, was Andere machen „sollten“. Das sind (bloß) subjektive Meinungen.

Wichtiger ist doch, was jeder von uns selbst für sich für richtig hält und es bei den eigenen Bildern macht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger
Keine Erklärung zum Foto nötig

Sorry, aber solche Bilder habe ich auch schon gemacht - und ich konnte nicht erkennen, ob diese Vögel krank waren. Ich benutze für solche Bilder ein starkes Teleobjektiv - die Vögel fühlen sich aus 20 m Entfernung absolut nicht gestört!

Okay, ich bin kein Tierarzt und auch kein Ornithologe. Ich fotografiere gern Tiere - möglichst ohne ihnen zu nahe zu kommen.

Den hier empfand ich (aus 35 m Entfernung) nicht als krank, auch wenn er etwas verrupft aussieht. (Obejktiv Zeiss Telomar f5/400mm)

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Hobby – seit vielen Jahren
 - (Tiere, Biologie, Fotografie)

TheoBN 
Fragesteller
 13.02.2023, 19:06

Bei Deinen beschriebenen Distanzen kann man sicher nicht von verringerter Fluchtdistanz sprechen. Es kamen bei mir ja auch weitere Symptome dazu.

35m ist für einen Sperber schon wenig, aber er sieht gesund aus. Auch wenn es Meisterflieger sind, gelegentlich landen sie im Jagdeifer auch mal inne Büsche.

Aber ich meine, dass wirklich jeder Mensch, ohne Vorkenntnisse, sich wundern muss, wenn er so nah vor einem Wildvogel steht, buchstäblich Nase an Nase.

Da kann man eine Makroaufnahme vom Auge machen.

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ntech  13.02.2023, 19:30
@TheoBN

Das ist natürlich ungewöhnlich, aber in so einer Situation war ich noch nicht. Der "Sperber" (ich hätte ihn in meiner Einfalt für einen Habicht gehalten) hatte sich kurz zuvor einen unvorsichtigen Spatzen geschnappt und sich dann zum Verdauen auf einem Nachbarhaus (12m Höhe) niedergelassen. Er saß da eine ganze Weile sehr ruhig und ich konnte fotografieren.

Andererseits: Bei Deinen Bildern kenne ich weder Entfernung und Brennweite. Wenn ich erfahre, dass das Bild mit einer Kurzen Brennweite gemacht wurde, habe ich natürlich auch die Vermutung, dass es dem Vogel nicht gut geht.

Aber ob man das dranschreiben muss ..... ?

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TheoBN 
Fragesteller
 13.02.2023, 19:51
@ntech

Ich mag Sperber sehr: Meine Wintervogelfütterung versteht er immer falsch! :-)
Jeder Tag holt er sich mind. eine Meise. Mein Aufstellen von 15 Meisen-Nistkästen, die immer ab Frühjahr belegt sind, haben also noch einen weiteren Sinn.

Der Sperber fliegt den Meisen bis in den kleinen Schuppen hinterher und kommt dann mit Meise herausgeschossen. Das sind die wendigsten Flieger, die ich kenne.

Genau das ist ja der Punkt: Ich meine, dass man Fotos kranker Tiere, die eine Nahaufnahme zulassen (weil sie krank sind) ohne Hinweis als tolles Foto veröffentlich sollte und die gleichstellt mit Fotos, die mit viel Aufwand und Geduld ähnliche Fotos erstellen.

Stand jetzt meinen 14 User, dass keine Erklärung / Hinweis nötig ist,
7 meinen, es sei erforderlich.

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Bernhard230561  13.02.2023, 19:23

Dein Bild werde ich nicht Anzweifeln, eine gute Aufnahme mit 400mm, und 35 Meter ist schon weit weg.

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ntech  13.02.2023, 19:32
@Bernhard230561

Dankeschön!

Das Bild ist auch ein bisschen gecroppt, aber sonst nicht bearbeitet.

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Keine Erklärung zum Foto nötig

Es ist die Natur. Die ist nicht immer lieblich. Es ist übrigens Grippezeit und sehr viele Vögel krank. Je nach Region interessiert es die Seuchenbehörde, wo sich kranke Tiere aufhalten. Um die Hühner dort einzusperren.

Ich war heute Morgen an der Wasservogelzählung und zählte sieben Zwergtaucher. Dann kam eine Mittelmeermöwe und schnappte sich einen der Zwergtaucher und ertränkte diesen. Dann begann sie, ihn aufzufressen.

Sollte ich nun den Zwergtaucher zählen oder nicht? Schliesslich lebte er zum Zeitpunkt der Zählung noch.


TheoBN 
Fragesteller
 12.02.2023, 20:42

Das habe ich als Antwort der Fotografen oft gehört: Es ist Natur. (und brauch nicht weiter erläutert zu werden)
Ich kann mich damit nicht anfreunden.

Natürlich zählt der Zwergtaucher mit. Zum Zeitpunkt der Momentaufnahme vorhanden.
Wird immer einige Vögel geben, die bei der Zählung gelebt und den Abend nicht mehr erlebt haben.

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Willwissen100  12.02.2023, 20:57
@TheoBN

Du kannst das Foto ja beschreiben, und es in der Beschreibung erwähnen. So lange Du den Vogel nicht krank machst, um an das Foto zu kommen, ist es OK. Ich hatte da einmal heftige Diskussionen mit einem Fotografen, der Steine nach einem Raubwürger warf, damit er ein Foto bekommt, auf welchem der Vogel auffliegt.

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amsel11  12.02.2023, 22:56

Aaah noch einer der die Wasservögel zählt, wir haben sie heute auch gezählt, am Main in Frankfurt.

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Willwissen100  13.02.2023, 21:47
@amsel11

Hattet Ihr auch so viele Sturmmöwen? Ich hatte in meinem Abschnitt am Bodensee noch nie so viele.

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Keine Erklärung zum Foto nötig

Schade um die Vögel, auf der anderen Seite Natur der Sache. Passiert halt. Ich finde, dass man sowas auch kommentarlos fotografieren kann. Es werden auch Aufnahmen von Tieren gemacht, die andere Tiere fressen...die sterben ja auch und befinden sich im Todeskampf. Beschwert sich ja auch keiner.

das unnatürliche Verhalten zusammen mit dem stark aufgeplusterten Gefieder, meist auch Kropfschwellungen,... sprechen für eine Erkrankung, die bei Wildtieren fast ausnahmslos tödlich enden.

Ohne Hinweis hätte ich das gar nicht so bemerkt, da ich mich mit Vögel nicht gut genug auskenne. So gehts anderen sicher auch, die mal so ein Vogelmotiv nebenbei mitnehmen.

Auf den Webseiten wie fotocommunity gibt es solche oder ähnliche Fotos zu sehen, die kommentarlos eingestellt werden, selbst und häufig von anderen beurteilt als tolles Foto,....

Sowas hat erst was zu sagen, wenn man gute und viel Kritik unter neutralen Account bekommt. Viele leben aber auch nur von gegenseitiger Beweihräucherung in ihren Grüppchen. Da kann man posten was man will und es bekommt viele Likes.

Ich meine, dass solche Fotos nur mit einer Erklärung gezeigt werden sollten, wie z.B., das Foto war möglich, weil der Wildvogel ein unnatürliches Verhalten zeigte.

Es macht vom fotografischen Anspruch her natürlich einen großen Unterschied einen "fertigen" Vogel im Garten zu fotografieren oder einen Vogel in wirklicher freier Wildbahn, der noch völlig ok ist. Ebenso einen Unterschied zwischen einfacher Technik, kurze Brennweite etc oder optimale Ausrüstung. Auf der anderen Seite bleibt es am Ende aber einfach ein Foto. Ich glaub den Meisten ist das egal wie und womit ein Foto entstanden ist, wobei ich persönlich da schon entsprechendes mehr würdige.