Doch nicht für den Führerschein geeignet?

2 Antworten

Moin,

Meiner Meinung nach kann schon jeder fahren lernen. Es ist halt am Anfang sehr viel auf einmal und es erwartet auch keiner das du das direkt auf dem Kasten hast.

Was aber meines Erachtens nach mit am wichtigsten ist, ist die Routine zu bekommen damit man "Prüfungsfähig" ist. Das geht nur wenn man in der Woche ein paar mal fährt. Auto fahren lernt man nach meiner persönlichen Erfahrung (so hat es mir auch mein Fahrlehrer damals prophezeit) sowieso erst wenn man den Führerschein hat und auf sich allein gestellt ist. Alles davor ist die Grundlage um sich sicher im Straßenverkehr bewegen zu können.

Und was die Anzahl der Stunden betrifft, ist es ganz unterschiedlich. Ich sag mal 100 oder sogar 200 Stunden würden mir zu denken geben, was meine Lernfähigkeit betrifft. Ich hatte glaube ich damals mit Pflichtfahrten zusammen insgesamt 31 Fahrstunden. Mein FL sagte mir das ist ganz normaler Durchschnitt. "Kein Überflieger aber auch kein Pflegefall", Zitat Ende :D

Und das man Dinge vergisst die man davor schon einige Male gemacht hat, hat ganz einfach auch mit der Aufregung zu tun.

Ich hab anfangs auch Probleme mit der Gangschaltung gehabt( Ich musste immer draufgucken um den richtigen Gang zu sehen). Auch das Kuppeln ging bei mir mal besser und mal schlechter.

Wenn bei dir aber auch wie du schreibst private Probleme vorhanden sind, bist du mit dem Kopf natürlich nicht zu 100% bei der Sache, was das ganze natürlich noch mehr erschwert. Es steht mir nicht zu darüber zu urteilen aber vielleicht solltest du soweit möglich erst das eine klären damit du dich auf das Fahren konzentrieren kannst.

Ich hatte auch Anfangs Probleme vor allem mit dem Kuppeln. Das legt sich auch aber wie gesagt, nur mit Routine.

Das kann aber vielleicht auch ganz plump was mit deinem Alter zu tun haben. Das kann ich allerdings nicht beurteilen, da Ich selbst erst 24 bin. Aber man sagt sich ja im alter wird es immer schwieriger Dinge zu lernen, die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab usw. Aber das kannst du selbst am besten beurteilen ob es früher einfacher für dich war, dich auf Dinge zu konzentrieren.

Und was das Geld angeht, kann ich dir leider nicht bei helfen. Du musst für dich entscheiden ob es dir das Wert ist.

In den Fahrstunden kommen so viele Eindrücke und Dinge die man beachten muss auf einen zu wie sonst fast nirgendswo. Da muss man sich dran gewöhnen. Auch da wieder das Stichwort Routine. Ich hatte auch Tage da hab ich mir gedacht "Was mache Ich hier? Wieso kann ich das immer noch nicht" und so weiter. Aber auch in der Prüfung weiß der Prüfer das er da keinen Profiautofahrer sitzen hat, er will aber das du Ihm zeigst das du aufmerksam, sicher und regelkonform durch den Straßenverkehr kommst. Er will dich auch nicht durchfallen lassen.

Meine persönliche Empfehlung ist, soweit möglich deinen Führerschein als erste Priorität für den Moment zu stellen. Sprich vielleicht auch mit deinem Chef, vielleicht kannst du Schichten tauschen, temporär weniger Stunden machen etc.

Wie mein Vorredner schreibt: "Das ist ein Haufen Holz"

Du kriegst das hin!

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Autofahren lernen ist recht anspruchsvoll.

Man muss lernen:

  • Viele Verkehrsregeln, und die Bedeutung sämtlicher Verkehrsschilder. Und zwar sowas-von-auswendig, dass man auch in Stresssituationen jederzeit alle Regeln parat hat, die in der aktuellen Situation wichtig sind. Auswendig lernen fällt dem einen leicht, dem anderen schwer. Und sich auch unter Stress an Auswendig gelerntes zu erinnern, fällt vielen Leuten noch schwerer.
  • Viele neue Bewegungsabläufe, und die technischen Zusammenhänge dazu. Da reicht es nicht, dass nur der Kopf weiß, dass zum Schalten auch das Kuppeln gehört, in welcher Weise die Motordrehzahl - erkennbar am Motorengeräusch, außerdem natürlich am Drehzahlmesser - durch das Schalten beeinflusst wird, und welcher Gang/welche Geschwindigkeit/welche Motordrehzahl (ja, diese 3 sind immer gemeinsam zu betrachten!!!) sowohl zur Fahrsituation, als auch zum konkreten Fahrzeugtyp passen. Auch der Kupplungsfuß und der Gasfuß und die Hand am Schalthebel müssen es kapiert haben. Oder - korrekter ausgedrückt - die Nervenverknüpfungen im Gehirn müssen durch immer wiederkehrende Übungen diese Handlungen automatisieren. Solange Du noch bewusst darüber nachdenken musst (wegen fehlender Routine), hast Du im dichten Verkehr verloren.
  • Viele Standardmanöver (Anfahren, Anhalten, Abbiegen, Anfahren am Berg, Einparken in verschiedene Richtungen, Überholen, Auffahren auf Autobahnen oder Schnellstraßen, ...) mit den dazu notwendigen Einzelhandlungen und der Schulung der eigenen Sinne für die jeweiligen speziellen Herausforderungen und Gefahren. Dazu hilft es sehr, wenn man ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, ein gutes Schätzvermögen für Entfernungen und Geschwindigkeiten, eine gewisse Lebenserfahrung (auch als Beifahrer), und eine ausreichende körperliche Beweglichkeit mitbringt.

Du siehst, das ist "ein Haufen Holz". Schau, mit welchem dieser Bereiche Du die größten Schwierigkeiten hast, und übe ganz konzentriert das. Für die Standardmanöver ist es hilfreich, wenn Du solche Situationen immer wieder (mehrmals täglich!) im Kopf durchgehst. Ganz im Detail, Schritt für Schritt. Gegebenenfalls mit einem Spielzeugauto in der Hand, damit Du Dir die Manöver bildlich besser vorstellen kannst.