Der Mensch von Natur aus gut oder böse?

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Das ist ein interessantes Thema, mit welchem sich fast jeder schon im Laufe der Schulzeit beschäftigen muss... Da hatte ich mal nen Vortrag drüber, und die Diskussion in der Klasse zu dem Thema war sehr sehr interessant, das ist eines der Dinge, welche mir aus der Schulzeit noch hängen geblieben sind :)

Zunächst mal: Schau mal genauer im Internet, ich hab damals zu dem Thema viele Experimente gefunden, welche mit Kleinkindern und auch Erwachsenen durchgeführt wurden. Da findet man sehr vieles.

So, nun zu meiner Meinung: Ich würde sagen, der Mensch ist von Natur aus weder gut, noch böse... Das sind Begriffe, die der Mensch erfunden hat, und deshalb kann man da auch pauschal keine Antwort geben.

Als Denkanstoß.... Es gibt Menschen, die handeln selbstlos. Denken zuerst an andere und tun allen etwas Gutes. Das lässt darauf schließen, dass der Mensch gut ist... Denn: Wieso sollte ein Mensch sonst solch ein Verhalten lernen, wenn er doch böse ist? Aber: Wieso tut der Mensch das? Er tut es, weil er sich selbst dann besser fühlt. Weil es ihm selbst ein gutes Gefühl verschafft, wenn er Menschen hilft. Würde es ihm durch diese "gute Tat" nicht selbst gut gehen, würde er es nicht tun. Er handelt egoistisch, und Egoismus wird eher als "böse" angesehen...

Stellt sich also die Frage: Ist der Mensch jetzt böse, weil er egoistisch handelt oder unterscheidet genau das einen guten von einem bösen Menschen? Die Tatsache, dass dieser sich durch gute Taten gut fühlt?

--> Meiner Meinung nach kann man das nicht sagen, weil es nur eine Definitionsfrage ist.


Gut und Böse sind menschliche Kategorien und keine natürlichen. Insofern kann der Mensch von Natur aus auch nicht gut oder böse sein sondern immer nur im Vergleich zu den geltenden gesellschaftlichen Normen.

Es gibt auch Untersuchungen zu deiner Frage und die laufen im Prinzip darauf hinaus:

Eine Gruppe, die so klein ist, dass jeder jeden persönlich kennt, braucht nicht unbedingt Gesetze. Hier reicht oftmals die Loyalität zu der Gruppe, zu der man gehört aus, um ein friedliches Zusammenleben zu organisieren. Innerhalb solcher Gruppen spielen Egoismen auch nicht unbedingt eine entscheidende Rolle. Hier wirkt sehr stark die soziale Kontrolle innerhalb der Gruppe.

Bei Gruppen, die so groß sind, dass nicht mehr jeden jeden kennt, wo es also "anonyme" Gruppenmitglieder gibt, funktioniert es allerdings nicht mehr ohne Gesetze. Hier würde sich gegenüber den "anonymen" bzw. unbekannten Mitgliedern letztlich der Egoismus durchsetzen.


Im Naturzustand (ohne Gesetze) gilt der Satz von Hobbes: Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Dass der Mensch im Naturzustand gut sei, ist auch von Aufklärungsphilosophen behauptet worden, ist aber m.E. nicht zutreffend. Man kann das daraus schließen, dass der Mensch sogar in Friedenszeiten und im Zustand der Zivilisation schon extrem egoistisch ist, jedenfalls sind es die meisten (natürlich gibt es hier und da auch barmherzige Samariter, doch das sind Ausnahmen).
Der Egoismus ist sogar - im Grunde genommen - als eine Triebkraft anzusehen, die im Lebenskampf unbedingt erforderlich ist, m.a.W., er ist nicht von vornherein negativ zu bewerten.

Nimmt man noch den Satz von Nietzsche hinzu („Die Welt ist Wille zur Macht und nichts außerdem, und auch ihr alle seid Wille zur Macht und nichts außerdem!“), so ist damit das Verhalten der Menschen - selbst im Zustand der Zivilisation - treffend gekennzeichnet (wenn man dieses Verhalten mal sorgfältig und genau studiert!). Zwar muss man die Radikalität des Nietzsche-Satzes wieder etwas abschwächen (schließlich hat der Mensch eine Seele und er ist auch zum Mitleid fähig); doch im großen und ganzen stimmt dieser Satz. -

Wie aber, wenn es im Status der Zivilisation schon so ist, dass sich die allermeisten egoistisch und machtbewusst (Macht als Metapher verstanden) verhalten, wie verhält sich der Mensch erst im Naturzustand? Homo homini lupus – kann die Antwort nur lauten, und die Schwachen gehen zugrunde!


Orientier dich mal an der Steinzeit. XD

Naja also ich würde sagen, dass jeder Mensch von Grund an im eigenen Sinne oder in dem der Menschen, die er mag handelt. 

Ich würde sagen der Mensch ist sowohl gut als auch böse, wenn er sein Essen teilt, ist er gut, wenn er ein Tier dafür ermordet oder einen Konkurrenten ist er wiederum böse. 

Wenn es keine Gesetze gäbe würde die Situation im Grunde genommen erst mal eskalieren, bis dann darauf die Einsicht folgt und die Menschen ihre Gesetze machen, um eine erneute Eskalation zu verhindern. Bei Tieren ist das ähnlich, z.B. das Revier zu markieren etc. :)

Weder noch. Erst mal sind die Kriterien "gut" und "böse" kulturabhängig und keineswegs klar und immer feststehend. Zweitens sind Menschen individuell sehr verschieden und meistens ein moralischer Mischwarenladen - sprich, meist verhalten sie sich korrekt, was aber keine Garantie ist, dass es auch mal Ausrutscher gibt. Im Großen und Ganzen ist der Mensch innerhalb seiner Gesellschaft ein Chameleon, das sich anpasst. Die Annahme von Menschen ohne Gesetze und Vorschriften ist wesensfremd und realitätsfern. Denn der Mensch ist vor allem ein gesellschaftliches Wesen und hat sich bereits von frühesten Gruppen an Regelungen in der Gruppe gegeben. In den frühen Zeiten war ein Ausschluss aus der Gruppe fast so schlimm wir ein direktes Todesurteil. Selbst Outlaws haben ihre eigenen Regeln und die werden sehr streng gehandhabt. Regeln und Gesetze gehören zur Wesensart des Menschen.