Den falschen Beruf gewählt?

6 Antworten

Wenn Du, wie Du schreibst, etwas psychisch labil bist, denke ich generell nicht, dass Berufe im sozialen Bereich, wie Erzieherin, oder Pflege, für Dich geeignet sind.

Diese Berufe sind psychisch sehr anstrengend, und man braucht sehr viel psychische Kraft. Aber wem erzähl ich das, wenn du schon 4 Jahre mit "Behinderten" arbeitest.

Ich kann mir gut vorstellen, dass man dir "Talent" für den sozialen Bereich bescheinigt. Gerade Menschen mit einer schwierigen Kindheit, haben oft eine große Empathie Fähigkeit, und emotionale Kompetenz, die im sozialen Bereich, unbedingt gebraucht wird.

Ich kenne Dich nicht, und kann mir nur ein Urteil, aufgrund deines Textes bilden, was natürlich sehr "oberflächlich" ist. Aber an deiner Stelle, würde ich mir den sozialen Bereich, aus dem Kopf "schlagen". Da wirst du nicht glücklich, wenn du psychisch schon "angeschlagen" bist.

Die Frage ist halt: Was interessiert dich noch? Was würde dir Spaß machen? Was kannst du psychisch leisten? 

Ich würde dir ein Berufs Coaching empfehlen, wo deine Stärken und Schwächen analysiert werden, und mit dir gearbeitet wird, dass du eine Stelle findest, die deinen Interessen und Möglichkeiten entspricht.

Sprich doch mal auf der Arbeitsagentur vor, und bespreche die Möglichkeit, eines Berufs Coachings. Das ist auch über einen Bildungsgutschein möglich.

Kopf hoch. Es gibt für alles eine Lösung. Jeder findet seinen Platz im Leben, und im Beruf. Manchmal dauert es halt nur etwas länger, und man braucht Geduld.

:)


Juju0210 
Fragesteller
 02.07.2016, 16:38

schade das es mir hier keiner zutraut und genau das raubt mir alle meine Kraft.....

trotzdem danke für die Ehrlichkeit!

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BerlinEastside  02.07.2016, 16:42
@Juju0210

Die Frage ist nicht, was dir jemand fremdes zutraut. Sondern was du realistisch leisten kannst, und mit welcher Tätigkeit du glücklich wirst.

Soll ich dir jetzt schreiben, dass du das packst, und du eine tolle Pflegekraft wirst? Gerade in der Pflege, scheiden viele aus, weil sie es "psychisch" nicht schaffen.

Die Fragen die du dir stellen musst sind: Was kann ich? Was will ich? 

Und das musst du mit kühlem Verstand beurteilen. Nicht mit Emotionen.

Alles Gute! :)

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Realisti  02.07.2016, 16:43
@Juju0210

Dein Akku ist leer. Aber nicht, weil "dir keiner was zutraut". Das interpretierst du falsch. Deine Kraft ist erschöpft, weil sie alle ist und nichts nachkommt. Die Fragen stellen sich: "Wo ist sie hin?" und "Warum?"

Bei der Vorgeschichte plus dem Job zählt man 1 + 1 zusammen und kommt auf 2. Du kommst aber auf 11. Du hast gute Zeunisse und wirst geschätzt, das ändert aber vermutlich nichts daran, dass du einen neuen Weg gehen mußt. Ob du willst oder nicht.

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Juju0210 
Fragesteller
 02.07.2016, 16:46
@BerlinEastside

ja du hast sehr recht ...

ich fühle mich einfach nur so schrecklich stigmatisiert ...

ich dachte ich hätte was gefunden und jetzt bin ich wieder an dem Punkt ..

Ich überlege nur ob ich genau so denken würde wenn ich diese blöde Stelle für das Anerkennungsjahr in der Tasche hätte ..

Aber vielleicht schließt sich genau da der Kreis ...

Es macht mich nur sehr traurig ... meine Emotionen kann ich da leider nicht gänzlich ausschließen...

Vielen Dank auf jeden Fall

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BerlinEastside  02.07.2016, 16:49
@Juju0210

Das Leben läuft leider nicht immer "Rund". Aber gib nicht auf. Manchmal braucht es nur etwas mehr Geduld, bis sich eine neue Perspektive auftut. :)

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mir ist nicht ganz klar, was du eigentlich willst, oder ist genau DAS das problem, dass du das selbst auch nicht weisst?


Juju0210 
Fragesteller
 02.07.2016, 16:20

Hallo

Ja und nein ich bin da sehr unsicher .. ich traue mir eigentlich kaum etwas zu ..

Mich interessiert der Pflegeberuf..aber ich könnte mir vorstellen das ich da auch an den Rand  meiner Kapazitäten komme...

Ich habe einfach das Gefühl aufgrund meiner Psyche nicht belastbar zu sein ..

Ich denke das meine Vergangenheit mir immer nachhängt und ich aus diesem Teufelskreis nicht ausbrechen kann..

zudem war damals die Entscheidung mit Kindern zu arbeiten ..etwas an dem ich ein Stück weit genesen bin .. auch wen das jetzt sicher wieder falsch verstanden wird .. ich habe von da sehr gute Arbeitszeugnisse ..aber es ist schon ewig her ...

Ich bin mir meiner so unsicher das ich garnicht genau sagen kann was ich eigentlich will ... denn in meinen Augen kann ich ja nix aufgrund dieser negativ Prägung meiner Person ..

Ich hoffe du kannst es so etwas besser verstehen ..

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howelljenkins  02.07.2016, 16:28
@Juju0210

meine persoenliche ansicht und zum teil auch etwas, das ich in meinem bekannten kreis sehe ist, dass pflegeberufe bei psychisch instabilen menschen sehr verbreitet sind. 

ich glaube, dass labile menschen meistens auch eine hohe sensibilitaet gegenueber anderen "leidenden" mitbringen. das fuehrt dazu, dass die arbeit zunaechst einmal gut funktioniert und fuer beide seiten ein gewinn ist.

ueblicher weise halten diese labilen menschen aber den druck ueber laengere zeit nicht aus. das gilt sowohl fuer die koerperliche belastung als auch die seelische.

ich will das nicht verallgemeinern, aber aufgrund dieser erfahrung wuerde ich dir davon abraten, weiter in diese richtung zu gehen. gerade in der pflege ist es langfristig wichtiger, dass man physisch psychisch robust ist. du kannst nur dann effektiv helfen, wenn du selbst stabil bist.

das hat nichts mit "ich kann nix" zu tun.

kannst du dir noch etwas anderes vorstellen? etwas, das in eine ganz andere richtung geht? 

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Wie lange dauert Deine Ausbildung noch?

In gewisser Weise war es vielleicht nicht so ganz unkompliziert einen psychosozial belastenden und anspruchsvollen  Beruf zu wählen. Aber ich weiß schon, wie man dazu kommt und warum man von manch einem besonders geeignet dazu eingestuft wird ...

Wie auch immer - das ist jetzt verschüttete Mich sozusagen, das kannst Du jetzt nicht mehr ändern. Ich würde Dir aber nach Deiner Beschreibung dazu raten, das jetzt durchzuziehen. Mit Disziplin einfach zu Ende machen.

Ansonsten glaubst Du Dir bald selber nicht mehr, dass Du etwas zu Ende bringen kannst und die erklärungsbedürftigen Bereiche in Deinem Lebenslauf werden auch nur größer.

Deinen Traumberuf - verschieb das auf die Zeit danach. Mit einer Erzieherausbildung stehen Dir schon verschiedene Jobs und Weiterentwicklungs-Wege offen. Oder Du machst danach etwas ganz anderes. Aber erst danach.

Wenn Du aktuell Schwierigkeiten bei der Praktikumssuche hast, kannst Du Dir wahrscheinlich Rat und Unterstützung in der Schule holen, oder?

Zähne zusammen und durch - es gibt auch wirklich interessante Jobs in diesem Berufsfeld, steh jetzt erstmal die Ausbildung durch.


Juju0210 
Fragesteller
 02.07.2016, 16:32

Hallo

Ja da hast du sicher Recht..danke!

ich sehe es auch so würde ich jetzt wieder was abbrechen würde mein Selbstbewusstsein extrem darunter leiden ...

ich würde es auch ..nur habe ich wie gesagt noch keine Stelle gefunden ..

Die schule fühlt sich dafür wenig zuständig ..da schickt einen der eine zum nächsten und mein Klassenlehrer sagt das er da nix machen kann ..

ich werde es trotzdem am montag nochmal versuchen ...

ich habe kein Helfersyndrom oder der gleichen und ich bin sehr reflektiert das sagen mir viele auch vorgesetzte .. sie sagen mir auch das es löblich sei dass ich mir Hilfe suchte aber einstellen tut mich niemand ...

ich kann das aber schwer verbergen da die Lücke und die Zeit in der ich nix gemacht habe einfach zu groß wird und ich kann dazu ja nichts ... ich möchte aber auch keine Geschichten erfinden ..

ich wird bis zum Schluss mich drum bemühen ....

möchte das ja selber zu ende bringen ...

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Pudelwohl3  02.07.2016, 16:40
@Juju0210

Bis September hast Du noch viel Zeit, dass klappt schon noch, wenn Du es wirklich willst- In der Regel mögen Einrichtungen Praktikanten doch auch gern, weil die so wenig kosten ...

Über Pflege würde ich übrigens auch dringend noch mal nachdenken. In mancherlei Hinsicht ist das nämlich eine ähnliche Geschichte - nur unglaublich viel brutaler, industrieller in den Arbeitsbedingungen.

Da gäb es die große Gefahr, vom Regen in die Traufe zu kommen.

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Juju0210 
Fragesteller
 02.07.2016, 20:01
@Pudelwohl3

Ich weiß um die Bedingungen kenne viele die in der Pflege tätig sind und hatte ja zu Anfangs auch erwähnt das ich bezweifle dem Stand zu halten aber danke  für die Warnung:-)

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Pudelwohl3  03.07.2016, 00:16
@Juju0210

Meine Eingangsfrage hast Du leider nicht direkt beantwortet, aus Deinen anderen Beiträgen schließe ich aber, dass Du im Grunde nur noch das Anerkennungsjahr schaffen musst, um hinter Deine Anstrengungen und Deine Ausdauer (für immer) einen grünen Haken machen zu können. Weißt Du, wie gut sich das anfühlen wird?

Du hast die ganzen Jahre gelernt und gearbeitet, alles geschafft - Mensch, Kind möchte ich fast sagen, jetzt belohn Dich auch.

Auch wenn das jetzt noch mal ein bisschen mühsam ist und Disziplin und Arbeit erfordert.

Du weißt doch sicher, dass die aller-aller-meisten Menschen nicht jeden Tag jubelnd zur Arbeit gehen und denken "toll, einfach toll, mein Traumjob ..."

Such Dir eine interessante Stelle für Dein Anerkennungsjahr - und lass Dich nicht unterkriegen. Du hast es jetzt schon so weit geschafft ...

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Ich habe mal gelesen, dass Menschen mit sozialen oder/und psychologischen Problemen bevorzugt einen sozialen Beruf wählen. (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Wenn man helfen will, kann man am besten helfen, wenn man selber stark ist. Sonst wird da leicht die Nr. "Ein-Blinder-hilft-einem-Lahmen".

Erzieher gehört für mich zu den Berufen, in denen man Nerven wie Drahtseile haben muss und ein ganz dickes Fell. Einem labilen oder depressivem  Auszubildenden würde ich auf keinen Fall dazu raten. Somit wundert es mich gar nicht, dass du das abgebrochen hast. In dem Behinderten-Heim bot sich dir so etwas wie eine geschützte Umgebung. Vielleicht spürt das dein Unterbewußtsein und ohne die kommt Angst auf.

Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schön es sein kann zu helfen und wie interessant dieses Helferumfeld ist. Viele tolle und beeindruckende Menschen findet man dort. Aber um Kraft zu geben, muss man auch genug Kraft haben um diese zu teilen. Und die Pflege gehört zu den sehr Kräfte zehrenden Berufen. Somit habe ich  meine Zweifel, ob du dort glücklich wirst. Womöglich sehen das viele potentielle Arbeitgeber auch so. Trotzdem würde ich dir zu einem Praktikum in der Pflege raten. Nur damit du es ganz genau weißt und ggf. den Gedanken abharken kannst - damit dein Geist frei ist für neue Wege und Gedanken (was deine Zukunft angeht) und ein Projekt mal komplett beendet wurde.

Lücken im Lebenslauf kann man mit etwas Phantasie kaschieren. Die sollten kein Problem sein.

Ich würde mal in mich gehen und darüber nachdenken, ob du nicht eine ganz andere Richtung einschlagen solltest. Ferner möchtest du auch irgendwann einfach mal Geld verdienen.


Juju0210 
Fragesteller
 02.07.2016, 16:36

andersherum gibt mir aber auch niemand mal wirklich die Chance mich zu beweisen ..

ich bin ja kein Fähnchen im ´Wind sonst hätte ich keine 4 Jahre bis jetzt mit diesen Menschen arbeiten können ..

es war kein Wohnheim ...ich bin persönliche Assistenz und diese Menschen packen einen auch nicht immer in watte denn sie sind ja nicht aus Zucker ...

nimm es mir nicht übel aber das ist keine realistische Vorstellung die du da von Behinderten Menschen hast ...

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Realisti  02.07.2016, 16:55
@Juju0210

Das Problem ist nicht ob ich die richtige Vorstellung von der Arbeit mit behinderten Menschen habe. Aber ich kann dich da beruhigen. Ich bin da durchaus im Bilde. Ich habe als neutrale Person einfach eine Antwort auf deine Frage gegeben.

Bei dir erlebe ich gerade wieder, was ich ganz häufig antreffe. Wenn man sich was ganz doll wünscht und ersehnt, verliert man den neutralen Blick und blendet bestimmte Eindrücke und Argumente aus. Bisweilen erlebe ich, dass die Person dann sogar aggressiv wird, weil nicht die erwarteten Antworten kommen.

Du kämpft jetzt gegen unsere Argumente. Hast du sie auch schon von nahen Freunden gehört? Das ist das Risiko wenn man hier fragt. Man bekommt ncht immer die Antwort die man will, sondern die,  die auf der Hand liegt.

Deine letzten 4 Jahre waren auf keinen Fall vergeudet. Sie werden sogar sehr wertvoll gewesen sein, für dich und auch für deine Schützlinge. Du könntest darauf aubauen. Wie wäre es, wenn du z. B. in die Verwaltung einer Pflegeeinrichtung wechselst? 


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Juju0210 
Fragesteller
 02.07.2016, 19:43
@Realisti

Halt mal die Bälle  flach und hör auf mich hier in eine Kiste stecken zu wollen ... Ich finde deinen belehrenden Ton äußert unangemessen und deine vergessen und Beurteilungen äußerst überzogen dafür das du mich überhaupt nicht kennst ...

Ich habe hier überhaupt nicht gegen alles angekämpft  

Das man dir gegenüber aggressiv wird finde ich mehr als gesund denn deine Art und weise hat mit Wertschätzung nix mehr zu tun!

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Juju0210 
Fragesteller
 02.07.2016, 19:50
@Juju0210

Kümmer  dich jetzt bitte um deine eigenen Belange und hör auf an mir rum zu doktorn! 

Ich habe mich hier mehrmals für die antWorten bedankt und nehme vieles mit ..Aber dein von oben herab gerede muss ich mir nicht antun ! 

Dazu habe ich bereits zu viel erreicht. 

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Realisti  02.07.2016, 19:50
@Juju0210

Es tut mir sehr leid, dass du dich angegriffen fühlst. Ich reflektierte nur wie deine Worte auf mich wirken.

Wenn ich so weit daneben liege, dann frage ich mich, warum du so sauer bist? Ich wünsche dir trotzdem, dass du glücklich wirst und deinen Weg machst.

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Vielleicht machst du einfach mal deine Schwäche zu deiner Stärke. Gerade du hast bestimmt ein besonderes Gefühl für benachteiligte Menschen. Eventuell ist das sogar deine Begabung. Versuche doch daraus, aus der Anerkennung und Liebe deiner Patienten, die Kraft zu ziehen, die dir fehlt. Was du zusätzlich brauchst, ist nach der Arbeit ein guter Ausgleich wie Sport, Reiten, Kickboxen... einfach etwas, was dir Selbstvertrauen gibt. Medikamente und Trost von anderen werden dir nicht helfen, das musst du selbst tun. Zieh das durch! Und das mit dem Praktikum wird schon noch klappen. Bleib dran. Menschen wie du werden überall gebraucht. 


Juju0210 
Fragesteller
 02.07.2016, 19:58

Ich danke  dir vielmals...

Ich muss einfach auch an meinem selbst bewusst sein arbeiten...

Da liegt für mich persönlich der Fehler...

Mit dieser Haltung zu mir selber werde ich nirgends bestehen..

Das is mir klar geworden..Vielen Dank!

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