Demo gegen Rechts (Afd) ---> denkt ihr das es was bringt?

9 Antworten

Nein, weil die Lage für AfD Wähler sich nicht verändert hat. Es gibt keine alternative Partei zum Wählen. Es gibt nur die 4 etablierten Parteien Mitte bis links oder die AfD.

Und, wenn solche Leute aufmarschieren mit "AfDler töten" und Frau Maischberger im ARD sagt (ich zitiere) "...Das haben wir nicht gesehen..." - dann hinterlässt das einen Beigeschmack.

Wenn bei Coronademos oder AfD Kundgebungen Reichsbürger oder Vergleichbares mitlaufen, wird das in einen Topf geworden, aber hier hat man es "...nicht gesehen"?

Aber ich finde es gut, wenn Menschen demonstrieren. Egal wogegen - es ist die Wahrnehmung von Grundrechten. Hinter welchen Sprüchen oder Bannern man herläuft, muss jeder selbst wissen.

Grade jetzt merken unsere Nachbarn in Großbritannien allmählich, dass Ihnen das "Yes" zum Brexit nur wirtschaftliche Probleme und sogar noch mehr illegale Migration gebracht hat, manche gehen schon gar nicht mehr wählen oder möchten lieber wieder zurück in die EU. Sollen wir das alles jetzt auch noch durchmachen, oder sollte man auch mal Demonstrieren gehen dürfen, um zu zeigen dass nicht alle für diese Volksverdummung bereit sind?

Woher ich das weiß:Recherche

Abgesehen von schönen Bildern und der Symbolhaftigkeit brint das gar nichts ... im Gegenteil, ich denke eher, dass es einen negativen Effekt haben wird.

Was immer und immer und immer wieder einfach vergessen, verdrängt und ignoriert wird ist, das .. WARUM. Warum wählen die Leute die AfD? Warum machen viele ihr Kreuz dort. Die wenigsten dort sind überzeugte Rechtsextreme oder Neonazis. Der springende Punkt ist, dass die AfD ein Monopol hat, ein Monopol, dass ihr die anderen Parteien auch noch einräumen und in dem sie sie gewähren lassen.

Viele Leute sind unzufrieden mit der Regierung - ob jetzt die Ampel oder vorher die Groko - und wollen Veränderung. Im Endeffekt gibt es aber seit Jahren nur dieselben 5 Hanseln ... Grün, SPD und Links und FDP und Union. Man bekommt am Ende aber immer das Gleiche mit unterschiedlichen Akzentsetzungen. Aber keine dieser Parteien hat sich in den letzten 25 Jahren groß verändert, geschweige denn dass man mal Selbstreflektiert hat. In Stabilen Zeiten ist einem das einerlei .. aber in Krisenzeiten - angefangen mit der Coronapandemie - muss Veränderung her, nur hat diese Veränderung keine einzige Partei mitgemacht. Alle halten sie an ihren alten verstaubten, teils destruktiven Wünsch-dir-was-Ideologien fest. In Krisenzeiten ist es dem Otto Normalverbraucher egal, was in der Ukraine abgeht oder in Gaza oder wie die Klimakrise aussieht. Da ist es wichtig, wie man seine Miete bezahlt, wie viel am Monatsende noch auf dem Konto ist und wie man seine Rechnungen bezahlt. Eine deutsche Regierung hat sich primär um die Beweggründe der deutschen Bevölkerung zu kömmern und ihre Politik an den Wünschen, Ängsten und Sorgen der deutschen Bevölkerung - ihrer Wähler - auszurichten. Und wenn eine Regierung und die gesamten Parteien das alles ignoriern und weiter Politik für die ganze Welt machen, aber das Volk ignorieren ... dann sorgt das für Unmut.

So und jetzt sind Wahlen. Wen wählt man denn dann? Man kann die alten Fünf wählen ... dann wird sich sicher nichts verändern. Also was dann? Mann kann andere Kleinstparteien wählen, in der Hoffnung, dass es eine auf 5 % bringt und 3 Hanseln zwischen den Massen der anderen Sitzen. Meistens fallen diese Stimmen aber unter den Tisch, dank der 5%-Hürde und machen keinen Eindruck auf die anderen Parteien bzw. sind denen egal. Alternativ kann man gar nicht wählen, mit dem selben Ergebnis. Also was macht man, wenn man Druck auf die fünf Parteien machen will, dass sie sich endlich verändern. Nicht wählen und Kleinstparteien fallen untern Tisch. Also was nimmt den großen Fünf die Stimmen, was tut denen weh, was macht denen Feuer unterm Arsch? Die Wahl der einzigen parlamentarischen Opposition ... die AFD. Die wird denen gefährlich und übt Druck auf sie aus.

Und weil sie da ein Monopol hat, kann die AfD machen was sie will und wird trotzdem gewählt. Weil die AfD von den meisten nicht gewählt wird, weil sie Rechtsextrem ist, sondern obwohl sie rechtsextrem ist. Weil sie schlicht und einfach die einzige Möglichkeit ist um Druck zu machen, dass die anderen was ändern in ihrer Haltung. Deswegen sind diese Demos gegen Rechts gut und schön, aber an Ende vom Tag sinnlos, weil sie am Problem meilenweit vorbei schießen und es nicht ansatzweise anpacken. Im Gegenteil: Die anderen Parteien sehen es und denken sich: "Ja, schön so und so viele auf den Straßen .. da brauchen wir uns nicht ändern". Die, die die AfD wählen, weil sich was ändern soll .. die interessiert das null. Wie auch? Was ist denn die Alternative, wenn sich was ändern soll?

Seit Jahren diskutieren wir hier im Land wie rechts und rechtsextrem die AfD ist - was gut und schön ist - aber das Problem völlig ignoriert. Das wäre in Etwa so, als würde man in einer Stadt stehen, wo es nur Vegane Restaurants gibts und einen McDonalds. Und zu den Leuten, die gerne Fleisch essen wollen, sagt man dann: "Du McDonalds ist Fast Food - ganz schlecht" ... dann wird er dir antworten "Ja, ich weis. Aber wenn ich Fleisch essen möchte .. wo soll ich sonst hingehen?"

Rjinswand  11.03.2024, 08:57

Das trifft genau den Kern der Sache....

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Natürlich dürften die Demonstrationen kaum einen AfD-Wähler/eine AfD-Wählerin davon abhalten, sein/ihr Kreuz bei dieser Partei zu machen. Aber ich halte es für wichtig, Haltung zu zeigen und den öffentlichen Raum nicht dem politischen rechten Rand zu überlassen. Deshalb bin auch ich in Hamburg auf die Straße gegangen.

Die, welche die AfD vorher gewählt haben, werden es jetzt erst recht tun und die, welche sie vorher schon nicht gewählt haben, werden es auch jetzt nicht machen. Und des Weiteren: Demonstrationen sind das eine, die Wahlen eine andere. In der Wahlkabine ist man alleine und weder Freunde noch Familie müssen wissen, was man wählt.

Nein, solche Demonstrationen bringen meiner Meinung nichts.