Depressive Freundin nervt mich langsam?
Hey! Ich weiß der Gedanke ist scheiße aber meine Depressive Freundin mit der ich seit etwa einem Jahr befreundet bin treibt mich insgeheim zur weißglut. Ständig bekomme ich um Mitternacht Nachrichten wo sie sich regelrecht selbst bemitleidet und ich einfach nicht weiß was ich darauf antworten soll. Wir können nicht einmal mehr normal reden weil sie ständig schlecht gelaunt ist und wenn ich mal bei meiner anderen besten Freundin bin die ich seit der 5 Klasse kenne und sehr lieb habe und wenn es auch nur kurz ist seh ich immer wie sie mich wütend und oder mit einem gelangweilten Blick anschaut. Bisher hab ich versucht ihr zu helfen obwohl sie immer alles abgestritten hat wie das ich mal mit ihrer Mutter Rede und vieles mehr aber nein. Und langsam hab ich echt kein Bock mehr darauf weil ich selbst ständig dadurch schlechte Laune habe und ich vor allem auch mal was mit meiner anderen BF machen möchte ohne gleich Angst zu haben das sie zuhause wieder föllig unten ist. Ich weiß Depressionen sind eine Krankheit aber ich kann ihr nie irgendwie helfen und dieses Selbstbemitleiden treibt mich immer wieder aufs neue zur weißglut. Und jetzt in dem letzten Text schrieb sie sogar das sie das Gefühl hat das ich sie nicht beachte. Ich schreibe ihr täglich alles mögliche und sie ist meistens die jenige die kaum bis garnicht antwortet und das ist ok ich weiß aber auch in der Schule verbringe ich meine freie Zeit fast nur mit ihr und jetzt unterstellt sie mir das? Was soll ich machen? Mit ihr in den Hey ich bin Depressiv Club eintreten. Sorry das war scheiße von mir ich weiß aber meine Gedult ist am Ende.
10 Antworten
Sage ihr, sie soll sich eine Therapeutin suchen.
Sage ihr, dass du x mal am Tag (keine große Zahl!) "therapeutisch" (besseres Wort finden, unterstützend oder so) für sie da bist, aber nur y mal am Tag mit ihr schreibst und auch über andere Dinge mit ihr reden möchtest.
Sage ihr, dass du leider keine Therapeutin bist und sie daher nur laienhaft unterstützen kannst und eher mit gemeinsamen Unternehmungen etc. als mit echtem Rat (der meines Wissens auch bei Depression meist nicht hilft).
Sage ihr, dass du auch nur eine begrenzte Kapazität hast, genau wie sie, und daher Nachrichten zu bestimmten Zeiten nicht beachten wirst, weil du schläfst oder dich ausruhst und nur dann auf Nachrichten eingehst, wenn die wirklich dringend sind (wobei man ja selten der Freundin um Mitternacht etwas Dringendes schreibt, da würde man eher den Notarzt anrufen oder die Telefonseelsorge, also Fachleute, wenn es wirklich ein gefühlter Notfall ist. Du von deinem Bett aus kannst ja wenig für jemandem mit einem echten, auch psychischen, Notfall machen!)
Sage ihr, dass es nicht gut ist, wenn sie sich an dich als einzige Person wendet, da du ein LAIE bist und ihr nicht helfen können wirst. Die Freundschaft kann unterstützend wirken, aber die Behandlung muss durch einen Arzt/ Psychotherapeuten erfoglen. Bei Depression wäre meines Wissens erst mal eine Diagnose wichtig, also man müsste herausfinden, ob "nur" Psychotherapie hilft oder Medikamente nötig sind. Es bringt nichts, "nur zu reden", wenn tatsächlich ein biochemisches Ungleichgewicht die Depression verursacht! (Jedenfalls meinem Laienwissen nach - der Punkt ist, dass Depression normalerweise nicht weggeht, weil die Freundin 24/7 erreichbar ist!)
Hat sie denn wirklich eine diagnostizierte Depression oder einfach nur ein pubertäres Problem mit Aufmerksamkeit, danach klingt es mir nämlich eher. Mir scheint eher, sie versucht dich durch emotionale Erpressung gänzlich auf dich zu fixieren und dich von einen anderen Freunden zu entfernen. Auch dies kann mit einem psychischem Problem begründet sein, ist aber keine Depression. Das fällt eher unter „Gaslighting“ und ist mit dem Selbstwertgefühl des „Täters“ verknüpft
Für Menschen mit Diagnostizierter Depression ist dieses Verhalten eher untypisch, da sich diese eher von Freunden und gar Familie Stark zurückziehen, nicht ständig präsent sein wollen und Aufmerksamkeit eher vermeiden.
Ansonsten würde ich dir eine gewisse Distanz anraten, da man sich auch schnell in eine gewisse „Co-Abhängigkeit“ ziehen lassen kann
Du kannst niemanden retten, wenn du selbst gerade ertrinkst. Grenze dich ab! Mach dir klar, was geht - und was nicht geht - schalte dein Handy aus, wenn du ins Bett gehst! (Das solltest du ohnehin tun.) Mach ihr klar, wie es dir geht - was du bereit bist zu tun, und wo für dich die Grenze sein muss, weil du sonst selbst unter ihrem Zustand leidest. Wenn sie das nicht akzeptieren kann oder will, dann zieh dich zurück. Und hör auf, dich für ihr Wohlergehen verantwortlich zu fühlen. Man kann Menschen helfen. Aber diese müssen die Hilfe auch wollen und auch selbst etwas dafür tun - und begreifen, dass auch andere Probleme haben und nicht nur sie.
Depression ist eine Krankheit, ja.
Psychologisch gesehen sind Leute krank die sich selbst oder andere mit ihren Verhaltsensweisen schaden.
Im Moment schadet deine Freundin dir. Weil sich dir sachlich gesehen mit ihrem Verhalten auf den Keks geht.
Sie muss eine Therapie machen und du solltest ihr erklären, dass wenn sie dies nicht tut du ihre Kontaktdaten löscht und eben nicht mehr ihre Freundin bist. Das tust du nicht weil du sie nicht magst, sondern weil du dich selbst schützen musst. Letztendlich geht es um DICH, nicht um deine Freundin.
Schick sie zu einem Arzt.