CDU in Thüringen will gendern in Thüringer Behörden verbieten, was haltet ihr davon?

Das Ergebnis basiert auf 744 Abstimmungen

Schlecht 50%
Gut 45%
Andere Antwort 6%

88 Antworten

Andere Antwort

Hallo,

mit dem Verbieten und dem "Aufspielen als Sprachpolizei" ist das immer so eine Sache.

Ich finde, es kommt auf die Form des Genderns an und finde es gut, wenn das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" - gibt es doch (nicht nur) in der deutschen Amtssprache, selbst nach der Abschaffung des Wortes Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz noch mehr als genug davon - nicht verpflichtend eingeführt wird.

Ich finde, man sollte das Gendern - wie es schon lange vor dem Gender-Stern-Wahn üblich war - in Form von Bürgerinnen und Bürger, Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw. beibehalten, hätte persönlich aber auch kein Problem mit dem generischen Maskulin.

Daneben sollte man m. E. auch in der Anrede bei den Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie und ansonsten bei den Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und den entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen bleiben.

Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.

AstridDerPu

Andere Antwort

Ich heiße das Verbot nicht gut und gendere privat eigentlich immer.

Aber es muss erst eine "richtige" Art des Genderns geben. Es muss in der Rechtschreibung und Grammatik Regeln geben bevor man es verpflichtend in Behörden verwenden kann. Vorher gibt es ein großes Durcheinander, weil einige :inne, *innen, Innen oder sonstiges schreiben.

Wenn es eine genormte Form gäbe, fände ich es eine Frechheit das Ganze zu verbieten.

Schlecht

Verbieten sollte man es meiner Meinung nach nicht. Beim gendern geht es darum, niemanden durch Sprache auszugrenzen. Und auch wenn viele das für überflüssig halten, so gibt es doch Menschen, die sich damit wohler fühlen und die niemandem damit weh tun. Man sollte es meiner Meinung nach nicht zur Pflicht machen, zu gendern. Aber es zu verbieten halte ich ebenfalls für nicht richtig.

Andere Antwort

Eine Partei sollte die Gendersprache nicht verbieten.

Eine andere Partei sollte die Gendersprache auch nicht zum Pflicht machen.

Schlecht

ich finde das Gendern absolut richtig und effektiv, aber es jemanden aufzuzwingen finde ich auch nicht korrekt. Ich glaube die Debatte ist - wenngleich nötig - zu früh als dass sie wirksam werden könnte.
Ich denke wenn wir in 10 Jahren einen erneuten Vorstoß wagen wird die Stimmung ganz anders sein, aber irgendwo muss man das einfach akzeptieren dass offensichtlich der Großteil der Menschen es derzeit nicht einsieht sich genug darüber zu informieren um zumindest mal eine Debatte zu führen, die auf Argumenten basiert die tatsächlich nachvollziehbar sind.

Um nun aber auf die Frage zu kommen: genauso wenig wie das Erzwingen von gendersensibler Sprache erstrebenswert wäre darf auch das Verbot derselben niemals ein Weg sein, den man tatsächlich geht. Das ist nicht nur aus demokratischer Sicht höchst fragwürdig. Zumal sich die Sprache andauernd ändert, das ist keine Neuerung unserer Zeit. Vor 60 Jahren hat man anders gesprochen als heute und heute spricht man anders als in 20 Jahren. Am witzigsten ist es immer, wenn Leute sich dann allen ernstes auf die so überaus tolle deutsche Sprache berufen, die ja auch Goethe und Schiller schon nutzten. Werke der beiden haben viele dieser Leute niemals in der Hand gehalten - sonst wüssten sie, dass die Sprache beider ganz anders war als unsere heutige die ja angeblich durch das Gendern so gefährdet sei - und einen fehlerfreien deutschen Satz bekommen sie auch nicht raus.
Unsere Sprache ist schon längst tot, allein in meinem Text wird man eine Handvoll Schreibfehler finden und meiner Erfahrung nach bin ich was Rechtsschreibung angeht doch noch eher überdurchschnittlich unterwegs verglichen mit Altersgenossen. Die Schreib- und Sprechkompetenz nimmt immer weiter ab und CDU und ihre Anhängerschaft hat nichts anderes zu melden als dass die gendergerechte Sprache so schlimm für unsere Sprache sei... da fällt mir nichts mehr ein.

Verbot? Definitiv nicht, das ist kein Deut besser als der Zwang.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Teilgebiet meines Studiums