Blutgruppen?

3 Antworten

Sorry!

Sie bringen da einiges durcheinander.

Die Antikörper im Zusammenhang mit den Antigenen der Blutgruppen haben nichts mit Antikörpern zur Abwehr anderer Krankheiten zu tun.

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Von Experte gregor443 bestätigt

Das hast du nicht ganz richtig verstanden.

Antikörper sind, richtig, einer der wichtigsten Bestandteile des Immunsystems. Aber, ob man den einen Antikörper bilden kann, hat absolut nix damit zu tun, ob man andere bilden kann.

Ein Mensch mit Blutgruppe AB bildet keine Anti-A oder Anti-B Antikörper, richtig. Aber sehr wohl Antikörper gegen Grippe, Hepatitis, Masern, Syphilis, was auch immer. Das hat absolut nichts miteinander zu tun.

Es gibt Antikörper, die Funktionen außerhalb der Blutgruppen haben. Ja, mehr noch: Das Antikörper bei Blutgruppen eine Rolle spielen, und insbesondere das bereits vor Ersttransfusion tun, ist die Ausnahme. Die Rolle von Antikörpern im Immunsystem ist der Regelfall.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bin MTL - arbeite also in einem Krankenhauslabor

Sheeeksbhuj 
Fragesteller
 08.05.2023, 18:39

Danke für die Antwort. Wenn ich dich richtig verstehe, hat AB quasi keinen Schutzmechanismus falls mal neues blut mit einer anderen Bluttgruppe kommt ind bidet keine Antikörper. Ich hoffe jetzt hab ichs.

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Seraphiel0  08.05.2023, 18:49
@Sheeeksbhuj

Wenn wir uns ausschließlich auf dieses eine Blutgruppensystem beziehen, dann ja.

Wobei die anderen Blutgruppen die Antikörper ja auch nicht erst anfangen zu bilden, wenn das Blut kommt - die sind schon lang im Blut vorhanden. Das ist ja die Sache, die das AB0-System so ungewöhnlich und seltsam im Kontext von Immunreaktionen machen.

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Keine Antikörper gegen fremde Blutgruppen.

Ansonsten funktioniert das Immunsystem in der Regel ganz normal.


Sheeeksbhuj 
Fragesteller
 08.05.2023, 18:28

also haben Antikörper auch andere bereiche/ Funktionen außerhalb des immunsystens?

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Schachpapa  08.05.2023, 18:40
@Sheeeksbhuj

Das Immunsystem von Menschen mit Blutgruppe A reagiert auf Blutgruppe B und auf AB (weil beide B Antigene [="Erkennungsmerkmale"] tragen). Blutgruppe B reagiert auf A und AB (weil beide A Antigene tragen). AB kann weder auf A noch auf B reagieren, sonst müsste es auf sich selbst wirken.

Bestimmt hat jemand eine gute Erklärung, warum die Evolution das so hervorgebracht hat. Ich weiß es nicht.

Siehe auch https://www.blutspenden.de/rund-ums-blut/blutgruppen/

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Seraphiel0  08.05.2023, 18:53
@Schachpapa

Die Antwort hab ich.

Weil man sonst seine eigenen Erythrozyten zerstören würde, wenn man Antikörper gegen sie bilden würde.

Und Blutgruppenmerkmale gibt es überhaupt, weil sie alle eigentlich andere Funktionen haben. Überwiegend als Transporter von Stoffen rein und raus aus der Zelle, einschließlich Übertragung von Information. Manche dienen auch der Struktur der roten Blutkörperchen. Das sie auch als Antigene in Blutgruppensystemen wirken, ist eher Zufall.

Antikörper gegen die Merkmale von AB0 gibt es, weil die Merkmale extrem ähnlich sind wie die Oberflächenmerkmale von Darmbakterien, gegen die der Mensch sich natürlich verteidigen können muss.

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Schachpapa  08.05.2023, 19:03
@Seraphiel0
Antikörper gegen die Merkmale von AB0 gibt es, weil die Merkmale extrem ähnlich sind wie die Oberflächenmerkmale von Darmbakterien, gegen die der Mensch sich natürlich verteidigen können muss.

Also ein "unbeabsichtigter" Nebeneffekt? Wobei die Evolution natürlich keine Absichten kennt.

Oder anders ausgedrückt, die Immunabwehr ist einfach nicht genügend trennscharf, was sich aber in der Evolution nicht auswirkt, da Bluttransfusionen in der Natur nicht vorkommen.

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Seraphiel0  09.05.2023, 09:16
@Schachpapa

Genau, das ist eher ein unglücklicher Zufall als etwas, das tatsächlichen Sinn hatte, bevor man versucht hat, Blut zu transfundieren.

Fairerweise sind die Merkmale hier auch einfach nur ziemlich kurze Zuckerketten, bin mir nicht sicher ob die Merkmale sogar komplett identisch sind und nicht nur sehr ähnlich. Und: Der Immunabwehr hilft es in den allermeisten Fällen, wenn ein Antikörper mehrere Dinge 'angreifen' kann.

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