Bin in einer sehr religiösen Schule obwohl ich eigentlich echt nicht gläubig bin?
Ich mein ich mag meine Schule wirklich aber ich halte es nicht aus das sich hier alles um Glaube dreht! Mir ist das erst so richtig aufgefallen seitdem ich für mich beschlossen habe dass ich nicht an Gott glaube... Ja ich weiß es ist ein Stiftsgymnasium und der Abt ist extrem symphatisch und nett aber ich finds halt nicht so toll das die glauben dass wir alle so gläubig sind... Ich mag meine Schule wirklich sehr und der Abt ist eh ultra nett und witzig! Das coole an ihm ist halt dass er auch mit uns Schülern komplett auf Augenhöhe redet!
Aber es nervt mich immer mehr das an jeder Ecke Kreuze hängen in unserer Schule, vor jeder Stunde ein Gebet sprechen und wir halt in Musik immer ultra christliche Lieder singen. Als ich in der Schule begonnen habe war mir Religion ziemlich egal aber jetzt habe ich halt für mich selbst entschieden dass ich Atheist bin aber muss halt trotzdem diese Gebete sprechen und fühl mich dabei einfach bisschen unwohl... Was soll ich machen?
8 Antworten
Du bist vermutlich nicht der einzige Schüler in dieser Schule, dem es so geht ;-)
Vermutlich sind auch Lehrer darunter, die nicht wirklich glauben aber lieber an einer guten Schule unterrichten... und - es gibt auch Priester, die ihren Glauben nicht mehr ganz so sehen wie früher als sie sich dafür entschieden haben.
Es ist schwer hier einen guten Tipp zu geben - durchtauchen ist vermutlich das beste ;-)
Wenn ich - auch früher als Schüler in einem christlich geprägten Internat - bei Gottesdiensten teilnehmen musste, dann hör ich genau zu bei der Predigt und denke mir meinen Teil dazu oder denke an ganz etwas anderes...
Entweder wechselst du die Schule oder du hälst es einfach durch.
Ich war auch auf einer christlichen Schule, wo sich dann auch viel um den Glauben drehte. Ich hab dann bei Gebeten usw einfach still da gesessen, mir nichts anmerken lassen und abgewartet. Wer sich bei uns irgendwie gegen den Glauben ausgesprochen hat, hat sich dort meistens wenig beliebt gemacht. Ich würde es nicht in allen Situationen raten still neben zu sitzen, die anderen ihr Ding machen zu lassen und nicht aufzufallen, aber bei mir damals war es die beste Lösung, da man auf der Schule ja doch etwas mehr Zeit verbringt und die Lehrer doch meistens auch noch einen Spielraum in der Notengebung haben, der teilweise Sympathie abhängig ist (so war es zumindest auf meiner Schule)
So war das auch garnicht gemeint. Ein Gebet oder ähnliches nicht zu unterbrechen ist für mich selbstverständlich und eine Frage des Respekts.
Ich finde nur generell sollte man sonst offen mit seiner Meinung umgehen, nur ich kenne Leute die das an so einer Schule gemacht haben, ohne Gebete zu stören o.ä. und dafür von Lehrern und Mitschülern dann verurteilt wurden, dass sie eben nicht gläubig waren. Das wirkte sich dann auch auf die mündliche Benotung aus...
Für seine Meinung einzustehen ist natürlich was positives. Aber die individuelle Meinung ist eben auch nicht immer gefragt. Vorallem in Situationen wo allen klar sein sollte wohin der Hase läuft. Wer mit der Laufrichtung generell nicht einverstanden ist, der sollte sich vom Hasenstall einfach fern halten.
Also was ist jetzt so schlimm dran, wenn da halt ein Kreuz hängt? Es attakiert dich ja nicht. Und ja, mit dem Rest muss man leben wenn man auf so eine Schule geht.
Ist halt jetzt deine Entscheidung was dir wichtiger ist: eine gute Ausbildung in einer Schule an der du dich wohl fühlst und an der auf jeden Schüler geachtet wird? Und du dafür halt Gebete aufsagen musst und Lieder singst an die du einfach nicht glaubst?
Oder lieber eine 0815 Schule bei der halt kein Kreuz an der Wand hängt? Du dich aber vielleicht überhaupt nicht wohl fühlst und es den Lehrern zumeist egal ist, ob du Schüler auch was lernen oder nicht?
Privatschulen sind eben anders was die Ausbildung angeht. Also entscheide wo deine Prioritäten liegen.
Dafür hat der liebe Gott dem Menschen zwei Augen geschenkt, eines zum Hinsehen und eines Wegsehen. Und auch zwei Ohren, eines ...
Das meiste im Leben hat seine Vor- und Nachteile. Du nimmst eine neue Stelle an, die Arbeit ist interessant, Gehalt und Aufstiegschancen sind gut, aber der Chef ist ein Ar...mloch.
Du musst dich so oder so entscheiden, und einfach weitermachen ist auch eine Entscheidung. Man kann nicht von allen Entscheidungen sagen, ob sie richtig oder falsch waren, auch nicht rückblickend. Du weißt ja nicht, wie es anders gekommen wäre.
Trotzdem macht die Summe deiner Entscheidungen dein Leben aus. Oder die Summe deiner Nichtentscheidungen.
Das Fach Ethik als Alternative für den kath. Religionsunterricht wird es auf einem rein katholischen und klösterlichen Gymnasium nicht geben - auch dann nicht, wenn du es "cool" findest. Das ist verständlich, weil es sich um eine Privatschule handelt und dort die Werte des kath. Glaubens Priorität haben. Anders ausgerichtete Schüler könnten sich ja auf einem freien Gymnasium anmelden. Warum sollten pubertierende Schüler, denen der Glaube an Gott abhanden gekommen ist, Sonderrechte bekommen? Offensichtlich bist du an der Schule als katholisch registriert und deshalb wird davon ausgegangen, dass du auch an Gebeten und Glaubensunterweisungen teilnehmen willst. So gesehen wirst du das Kreuz als Zeichen unserer Erlösung aushalten müssen und vielleicht gelingt es dir ja noch, es nicht als Ärgernis zu sehen.
Der Gott, an den du beschlossen hast, nicht zu glauben, akzeptiert deine freie Entscheidung. Wenn du meinst, nicht mitbeten zu wollen, dann lass es. Es gibt Möglichkeiten, sich vom RU abzumelden, denn kath. Schulen nehmen meines Wissens auch Schüler/innen anderer Konfessionen oder ohne Konfession auf. Allerdings müssten die Eltern dazu ihr Einverständnis geben, falls du noch keine 14 Jahre alt bist.
seitdem ich für mich beschlossen habe dass ich nicht an Gott glaube.
Und das kannst du schon als Schüler wissen? Oder ist es dir nur bequemer, ohne Gott zu leben? Das wäre ein Gespräch mit deinem netten Abt wert. Die Gründe, die hier bei GF von Schülern/innen für ihren Unglauben genannt werden, zeigen jedenfalls nur großes Unwissen über die geoffenbarten Glaubensaussagen, wie sie in der Bibel vermittelt werden und die Aussagen der Naturwissenschaften.
In so einer Situation ist still dasitzen vollkommen angebracht und hat nichts von "sich verstecken" oder dergleichen. Es ist einfach Respektvoll den anderen gegenüber die eben in IHREM Umfeld gerade IHREN Glauben ausleben. Da sollte man nicht stören - auch wenn man persönlich nicht dran glaubt.