Bin ich für euch rechtsextrem?

Das Ergebnis basiert auf 61 Abstimmungen

Nein 56%
Ja 36%
Weiß nicht 8%

14 Antworten

Ja

Einwanderung an sich abzulehnen ist nicht nur rechtsextrem, es ist auch dumm.

Illegale Einwanderung oder die Aufnahme von Asylsuchenden abzulehnen ist ja bereits weit rechts, doch Einwanderung an sich abzulehnen... ich weiß nicht Mal ob irgend eine Partei das unterstützt.

Selbst in der Nazi-Zeit war es noch möglich aus Italien oder der Schweiz einzuwandern und natürlich konnte man als Deutscher nach Deutschland wieder einwandern. Doch das Land praktisch für Zuzug zu schließen und Einwanderung an sich zu verbieten- was soll das überhaupt für einen Sinn haben?

Man darf nur raus aber nicht rein? So eine Art umgekehrte DDR?

Erschließt sich mir nicht.

Also wenn das nicht rechtsextrem ist, ist es irgendwas Neues das außerhalb der klassischen Links-Rechts Dichotomie steht.


Nein

Der Begriff "rechtsextrem" wird inflationär als totschlag-"Argument" benutzt, einen sachlichen Austausch von Meinungen und Argumenten kriegen die meisten intellektuell gar nicht mehr auf die Reihe. Toleranz im klassischen Sinne (=Erduldung einer anderen Meinung, ohne sie zu teilen) ist gar nicht mehr angesagt. Die neue "Toleranz" will vielmehr vorgeben, welche Ansichten gut und welche böse sind. Zu "tolerieren" sind nur noch die "guten" Ansichten.

Insofern betrachte ich es als Kompliment, wenn man mich als "rechts(-exterm)" bezeichnet, denn es zeigt, das derjenige, der sowas zu mir sagt, eine echte verbale Auseinandersetzung mit mir scheut.

Nein

Nein. Aus meiner Sicht ist das einfach nur rechts- konservativ, es sei denn du lässt auf deine Gedanken/Worte auch Taten folgen oder du lehnst die Demokratie und die Verfassung ab

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich sehr für (nationale) Politik
Nein

Bedenke dass Rechtsextrem nicht dasselbe wie Rechts ist.

Rechts bist du definitiv (wenn man das an 2 Dingen in dem Fall festmachen muss).

Rechtsextrem bist du nur dann, wenn du meinst, dass man gegen diese Menschen mit Gewalt vorgehen müsse. Wenn es für dich mehr als Ablehnung ist und du einen Hass dagegen entwickelst und möglicherweise dir selbst sogar zutrauen würdest, gegen diese Menschen vorzugehen (auch durch den Einsatz von Gewalt oder Unterdrückung), DANN kann man dich als RechtsEXTREM bezeichnen.

Ist es von deiner Seite allerdings eine einfache Ablehnung oder ein einfaches „damit kann ich nichts anfangen und will es auch nicht“, dann bist du in keinster Weise in einer politisch extremen Schublade.

Du musst aber trotzdem damit rechnen, dass Leute dich anfeinden. So ist das in der Welt. Wenn man sich kritisch äußert, wird man IMMER aus einer Richtung Gegenwind bekommen. Aber das ist ja vollkommen „normal“. Schließlich teilen wir Menschen ja auch nicht alle dieselbe Meinung.

Ich finde deine Meinung zu den von dir angesprochenen Themen zwar fragwürdig, aber ich schreibe dir nicht vor was du zu denken und zu meinen hast.

Woher ich das weiß:Hobby – Politik geht nur links!

WetJeans  28.06.2023, 10:11

Boa, das finde ich ja mal eine herausstechend erfreuliche Aussage aus dem linken Lager. Freut mich.

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erikbhrdt  28.06.2023, 10:53
@WetJeans

Also danke erstmal, aber ist das nicht eigentlich normal? Also unabhängig vom Spektrum? Die Schreie nach Rechtsextremismus kommen zu großen Teilen meist eher aus der radikaleren Ecke, es sei denn es handelt sich wirklich um ernste Fälle des Rechtsextremismus (Bsp. Neonazis in Ostdeutschland oder Strömungen innerhalb der AfD). Mal davon abgesehen besteht mein persönliches Umfeld auch nicht nur aus Anarchos und Kommunisten, sondern eben auch aus Konservativen und Rechten. Will man Gemeinschaft und Toleranz, muss man auch mit solchen Menschen auskommen. Zwar fühlt sich das nicht immer gut an, aber wie soll man denn sonst demokratisch leben wenn nicht durch verschiedene Meinungen?

Klar fällt aus meinem Mund auch mal schneller „Nazi“ als aus dem eines Liberalen oder Konservativen, aber ich geb mir ja wenigstens noch Mühe zu differenzieren als alles in einen Topf zu werfen. Man bedenke, dass es auch viele gibt die andere in einen Topf werfen, obwohl sie selbst predigen, dass man vorurteilsfrei agieren sollte.

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WetJeans  28.06.2023, 11:02
@erikbhrdt

Es sollte normal sein, aber ich erlebe es schon lange nicht mehr. In den 80ern haben wir es in der Schule noch gelernt, Thesen und Antithesen aufzustellen, sogar einen der eigenen Meinung gegensätzlichen Standpunkt argumentativ zu vertreten. Meine Kinder lernen nur noch, was gut und was schlecht ist. In den Medien ist es ebenso. Wenn man sich mal schweizerische Nachrichten (zB SRF4) anhört, fällt einem gleich der Unterschied zur hiesigen Meinungsmache auf. Neulich hatte ich das Vergnügen, mit einem intelligenten Kommunisten (ehem. DDR-Funktionär) diskutieren zu können. Das sind seltene Sternstunden. Ansonsten kann ich mich leider von den "betreuten Denkern" nur noch abwenden...

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erikbhrdt  28.06.2023, 11:31
@WetJeans

Wie schade, aber ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass mir der kaputte Diskurs nicht auch aufgefallen wäre. Zumal ich ja auch noch Teil der neueren Generation ab den 2000er Jahren bin. Auch in meiner Generation wird die Diskussion immer schwieriger. Zumindest was die Radikalität angeht. Das Problem hast du sowohl mit AfD Wählerinnen und Wähler, als auch mit linksgerichteten Menschen. Vor allem aber fällt es mir in der LGBTQ Bubble und im Bereich des grünen Klimaschutzes auf, dass es dort in vielerlei Hinsicht stark an Selbstreflektion mangelt. Aber das möchte ich nicht verallgemeinert auf eine bestimmte Zielgruppe reduzieren. Schließlich gibt aus meiner Sicht noch viel mehr weit rechts ausgerichtete Menschen, denen es noch mehr an Selbstreflektion mangelt.

Ich selbst wüsste aber nicht wo ich gelernt haben sollte, dass man auch versucht für seine eigene Meinung Gegenargumente zu finden. Das mache ich nämlich fast schon intuitiv. Vielleicht habe ich es auch aus dem Elternhaus oder vielleicht steckt es auch einfach in mir drin, aber es ist schon auffällig, dass es immer schwieriger wird (vor allem in der digitalen Welt) eine reflektierte und konstruktive Diskussion zu führen.

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WetJeans  28.06.2023, 11:43
@erikbhrdt

Wie Du Dir bestimmt schon gedacht hast, bin ich AfD-Wähler. Ich höre aber auch S. Wagenknecht sehr gerne zu, sie ist intelligent. Ich bin links-grün aufgewachsen, meine Eltern waren in den 80ern in der Friedens- und Anti-AKW-Bewegung aktiv, ich war damals auch in Gorleben mit dabei. Als Erstwähler habe ich auch noch grün gewählt.

Ein Hauptproblem ist die "neue Toleranz". Auf der ersten Seite der folgenden Buchzusammenfassung ist das sehr gut erklärt. Zwar aus christlicher Sicht, was Dir vielleicht missfallen wird, aber ich denke, Du wirst die relevanten Kernaussagen trotzdem für Dich rausziehen können:

https://jettel.ch/wp-content/uploads/unterwegs-notiert/Un%2005.pdf

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erikbhrdt  28.06.2023, 16:08
@WetJeans

Interessant. Woher der Sinneswandel? So gern ich dem nachgehen würde, das Interesse für diesen Text reicht bei mir nicht so tief dass ich mir diese 4 Seiten mal eben durchlese. Ist ein nettes Angebot, aber das kann ich nutzen wenn ich mich mal wirklich tief damit beschäftigen möchte.

Tatsächlich habe ich nicht erwartet, dass Du ein AfD Wähler bist. Nach ein paar kurzen Kommentaren kann ich ja nicht gleich auf die Wahl-Präferenzen schließen :)

Interessant aber wie man von linksgrün zu rechts kommt und sich dann (aus meiner Sicht leider) für eine Partei entscheidet, die nachweislich als rechtsextrem eingestuft wird. Ich verstehe woher die Unzufriedenheit des Volkes kommt, aber ich glaube nicht dass die AfD eine Wahl ist, die es besser machen wird. Ganz zu schweigen von der fast schon anti-alles Einstellung und den rechtsradikalen Parteifiguren, die regelmäßig die Demokratie in Frage stellen und reinen Populismus betreiben aber inhaltlich nichts zielführendes anbieten, sondern davon profitieren, dass es dem Land schlecht geht. Ob das so moralisch ist?

Ich kann nur an die Demokratie und die Freiheit appellieren und davor warnen solch eine Partei zu wählen. Dann würde ich ja eher empfehlen ein Kreuz bei der CDU zu setzen oder einfach bei einer Kleinpartei.

Aber ich denke, dass du dieses Kreuz bewusst gesetzt hast. Das ist schade wie ich finde, aber diese Entscheidung triffst Du, nicht ich.

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WetJeans  03.07.2023, 12:11
@erikbhrdt

"...eine Partei..., die nachweislich als rechtsextrem eingestuft wird."

Der Nachweis wäre dann was? Die Einstufung durch wen? Durch das Bundesamt für "Verfassungs"-Schutz? Es ist dem SPD-geführten Bundesinnenministerim untergeordnet. Präsident dieses Amtes ist Herr Haldenwang, er ist Mitglied der CDU. Vizepräsiden sind Sinan Selen (türkischer Abstammung, Parteizugehörigkeit habe ich nicht gefunden) und Silke Willems (vorgeschlagen von Nancy Faeser, SPD). Dieser Personenkreis stuft die AfD ein.

Außerdem werde ich ja selbst von vielen als "rechstextrem" eingestuft, siehe meine Antwort oben. Von daher ist es doch folgerichtig, wenn ich mein Kreuzchen an der rechten Stelle mache. Ansonsten sind mir Deine Aussagen leider zu allgemein und nicht konkret greifbar, um darauf eingehen zu können. Ein konkreter Hauptkritikpunkt wäre leichter zu beantworten, als ein breites... wie soll ich es freundlich ausdrücken... naja, für mich ist das halt breiig: "anti-alles, Demokratie-in-Frage-stellen, Populismus,..."

Die CDU ist seit Merkel zur zweiten SPD geworden, sowas braucht kein Mensch.

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Nein

Rechts würde ich jetzt auf die Schnelle schon sagen, das meine ich aber nicht wertend. Ich finde das nicht schlimm. "Rechts" hat genauso seine politische Berechtigung wie "links". Es ist einfach nur die andere Seite.

Rechtsextrem bist du nicht, nur, weil du diese Ansichten hast. Zum Rechtsextremismus gehört meines Wissens Gewalt dazu oder/und das Vertreten einer radikaleren Ideologie.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich denke, bevor ich schreibe.

MichaelK89  28.06.2023, 00:23

Wenn er mit "Homosexualität ablehnen" meint, Schwule zu verfolgen und zu bestrafen, lehnt er das Grundgesetz und damit die freiheitlich-demokratische Grundordnung ab (=politisch extrem).

Ob er das wirklich will, wissen wir nicht. Gleiches lässt sich auch auf die Xenophobie anwenden.

Ohne konkretere Hinweise des FS ist er irgendwo im Spektrum zwischen sehr rechts-konservativ bis rechtsextrem.

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DoctorInge  28.06.2023, 00:36
@MichaelK89
Schwule zu verfolgen und zu bestrafen

Das hat er nicht gesagt, er hat nur gesagt, dass er es ablehnt. Das kann einfach nur bedeuten, dass er Homosexualität nicht gut findet und daraus folgt nicht automatisch, dass er Leuten das ins Gesicht sagt oder ihnen etwas antut.

lehnt er das Grundgesetz und damit die freiheitlich-demokratische Grundordnung ab (=politisch extrem).

Da hast du jetzt aber schon ein bisschen viel drauf interpretiert.

Verwandte von mir halten auch nichts von Homosexualität, halten aber definitiv etwas von der demokratischen Grundordnung. Die sind einfach so aufgewachsen, dass es unnormal ist und finden es deshalb nicht gut. Würden aber nie Gewalt anwenden.

Ob er das wirklich will, wissen wir nicht.

Eben.

Ohne konkretere Hinweise des FS ist er irgendwo im Spektrum zwischen sehr rechts-konservativ bis rechtsextrem.

Ohne konkrete Hinweise steht erst einmal nur das da, was dasteht und da sollten wir auch keinen Extremismus dann annehmen. Da steht nur "ablehnen". Von "Gewaltanwendung" und "Demokratie ablehnen" steht da nichts. Also sollen wir dem FS auch nichts andichten.

Natürlich kann er ein Extremer sein, kennen wir ihn? Aber wir sollten es ihm aus Fairness ihm gegenüber nicht andichten, wenn wir nichts wissen und nur die Information aus der Fragebeschreibung haben.

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