Bin ich ein Arier?

15 Antworten

Wenn du aus Nordrussland stammst (also wenn auch deine Vorfahren daher kommen), dann bist du eher mit diesen extrem coolen Typen: https://www.youtube.com/watch?v=hwkyuWcLfJ0 genetisch verwandt, denn alles was nördlich von Moskau ist, war ursprünglich finnisch. Moskau selbst wurde von einem polnischen Stamm, den Wjatitschen gegründet, die irgendwann mal aus Polen rübergemacht haben und sich nordöstlich der ostslawischen Stämmen zwischen den Finnen ud den baltischen Goljad niederließen. Sie haben auch am längsten den Kiewer Fürsten Widerstand geleistet und ihre Unabhängigkeit behalten. Von den Wjatitschen war noch die Rede, als niemand mehr die anderen Ostslawischen Stämme auch nur erwähnte. Zwischen Moskau und dem Baltikum lebten die Goljad, das war der größte baltische Stamm überhaupt, größer als die Letten oder die Litauer, sie wurden dann auch vom Kiewer Reich einverleibt und assimiliert. Im Süden kamen noch ein paar turkstämmige Völker dazu: Polowzer und Petschenegen zum Beispiel, die irgendwann mal teilweise von den Kiewer Fürsten zur Sesshaftigkeit gezwungen und assimiliert wurden. Das Ganze wurde von dem Wikinger Stamm der Rus initiiert, sie haben das Kiewer Reich gegründet und sind darin schließlich genetisch und kulturell aufgegangen. Die Schriftsprache und das Alphabet haben orthodoxe bulgarische Mönche nach Russland mitgebracht, die von den Kiewer Fürsten eingeladen wurden das Land zu christianisieren. Im Grunde waren die Bulgaren sogar zwei mal da. Als der Zar Iwan III, der das Russische Reich nach dem Ende der Mongolenherrschaft neugründete, feststellte, dass die russische Sprache und Schrifft nach 200 Jahren Mongolenherrschaft so ziemlich verlottert und heruntergekommen war, hat er die Bulgaren wohl nochmal eingeladen (hab ich zumindest irgendwo gelesen). Die kamen auch, schüttelten die Köpfe darüber, was die wilden finnischen Stämme des Nordens aus ihrem schönen bulgarischen Kirchenslawisch gemacht haben, und begannen das Ganze wieder zu ordnen und zu sortieren. Und die haben ihren Job so gut gemacht, dass man heute noch als Russe relativ problemlos bulgarische Texte lesen und vieles verstehen kann. Diese zweite "Bulgarisierung" haben die beiden anderen ostslawischen Sprachen nicht mehr mitgemacht, weil sie zum dem Zeitpunkt unter polnisch-litauischer Herrschaft standen. So. Aus diesem Sammelsurium kannst du dir jetzt was aussuchen, was dir gefällt, oder einen Gentest machen. Die Arier, das nomadische Reitervolk stammte zwar aus der nordrusschen Steppe, hat sie aber verlassen noch lange bevor sich da die Finnen (die eine eigene finnisch-ungarische Sprachfamilie bilden) ausgebreitet haben, und hat natürlich seinen Stempel allen Indogermanischen Völkern aufgedrückt, also auch den späteren Slawen, Deutschen, Indern, Griechen oder Iranern. Aber das waren jeweils nur die Eliten, das Fussvolk rekrutierte sich aus den Einheimischen, und das war auch lange bevor diese ganzen Völker und Nationen entstanden. Dass die Nazis ihn für sich ganz allein beanspruchten, hat diesen Begriff diskreditiert, so dass ihn heute kaum noch ein ernstzunehmender Forscher verwendet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
WisperndesGras  14.04.2023, 12:26

Ein wunderbarer Schrieb. Ich bin übrigens ein holländisch-westfälisch-tschechisch-polnisch- baltischer Bastard. Aber alle arisch, oder? Puuh.

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Ontario  21.07.2023, 07:47

Der Volksstamm der Arier lebt im Iran und diesen gibt es noch heute.

Für mich war noch nie erklärbar wie man im Dritten Reich auf die Arier kam, die mit der damaligen Bevölkerung überhaupt nichts zu tun hatte.

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letatlin  21.07.2023, 13:00
@Ontario

Es gibt eine Theorie, nach der die Arier ursprünglich aus der nordrussischen Steppe stammten (jetzt ist da Wald, aber früher, als das Klima noch anders war, war dort Steppe), dann sind sie, aus heute noch ungeklärten Gründen (vielleicht Klimawandel?) in alle Richtungen ausgewandert und haben ihre Sprache und Kultur überall ausgebreitet. Deswegen ist auch die iranische Sprache heute noch mit der deutschen, russischen, grieschischen, lateinischen usw, verwandt. Russisch und Deutsch - da merkt man sofort die Verwandschaft, wenn man beide Sprachen gut genug kann. Bei persisch muss ich passen, aber allein schon am Klang der iranischen Lieder, die ich bis jetzt gehört habe, glaube ich eine Indo-europäische Sprache zu erkennen. Klingt halt irgendwie ähnlich. Iran ist auch das einzige Land, wo das Wort Arier auch heute noch im Namen durchklingt.

Im Grunde sind wir also alle "Arier", wenn wir eine indo-europäische Sprache sprechen. Genetisch gesehen, ist das noch eine ganz andere Sache, da ist der Fragesteller, wenn er aus Nordrussland stammt, eher ein Finne, falls man das überhaupt so eindeutig an der Genetik feststellen kann.

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Ontario  14.08.2023, 07:04
@letatlin

Der Volksstamm der Arier ist heute im Iran angesiedelt. Es ist eine relativ kleine Volksgruppe mit eigener Sprache. Wie man im Dritten Reich Menschen als Arier bezeichnen konnte die mit diesem Volksstamm nicht zu tun hatte, ist mir bis heute unerklärlich.

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Mehr oder weniger.

Hätte dir nicht viel gebracht 'arisch' auszusehen oder zu sein, da du Russe bist. Die Nazis waren getrieben von Rassenwahn. Also Judenhass und Slawenhass. Zudem haben sie den Kommunismus und Bolschewismus gehasst.

Die Nazis teilten die Welt in unterschiedlichen Rassen ein. Da gab z.b. die slawische Rasse und 'arische' Rasse. Mit Arisch waren die germanischen Länder gemeint. Da die Nazis die Deutschen/Germanen als 'Herrenrasse' ansahen, wurden die Slawen als 'Untermenschen' gesehen.

Die Slawen wurden als 'Untermenschen' bezeichnet, da Hitler ja einen Grund brauchte den Osten zu unterwerfen, um Lebensraum zu erobern. Er wollte die slawischen Völker ausbeuten und vertreiben.

Die Nazis hatten die Slawen in "gute" und "schlechte" eingeteilt. Schlecht waren die, die den Kommunismus unterstützen und für Russland waren. Gut, die für die Nazis kämpften und ihre Ideologie unterstützten. Es kämpften ja einige in der SS.

Überallem ist niemand hier 'arisch'. Noch in Deutschland oder Russland.

Die richtigen Arier leben im Iran und Indien.

Bei den Nazis wäre Dein Gesicht genau vermessen worden. Und wenn Du alle Voraussetzungen für die nordisch-germanische Herrenrasse erfüllt hättest, wärst Du Deinen slawischen Eltern weggenommen und in ein Lebensborn-Heim verbracht worden, um von dort aus von einem kinderlosen deutschen Paar adoptiert zu werden.

In erster Linie bist du ein Mensch und deinem Nick nach Yakusi.

https://balearis.de/blog/die-wahrheit-ueber-den-begriff-jacuzzi

Die Amis sagen zu allen Gesichtsformen mit einer gewissen Kantigkeit, Arian shape, wenn sie denn aus West bis Mittelasian stammen. Die Klitschko Brüder z. B. gelten als Paradebeispiel

Ist doch komplett egal, ein ehrliches lächeln macht aus jedem Menschen etwas schönes, das allein zählt. Gruss

Bei den Nazis bedeutete "Arier" rechtlich: alle Europäer bis auf die Juden.

Unabhängig von diesem üblen Nazi-Begriff gibt es den unpolitischen "nordischen" Phänotyp, also ein Erscheinungsbild eines Menschen mit heller Haut, blonden Haaren und hellen (blauen, grünen) Augen. Etliche Russen, auch Polen entsprechen diesem Typ.

Dann gibt es noch den "Arier" im Sinn der Abstammung von einem indogermanischen Volk, also z. B. die Nordinder und die Perser.

Schnoofy  09.09.2023, 10:46

So übel können doch diese Begriffe gar nicht sein, hören doch die meisten davon zum üblichen Vokabular vieler AfD-Mitglieder und -Anhänger.

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neinxdochxoh  09.09.2023, 12:38
@Schnoofy

Den Begriff "Arier" verwendet die AfD nicht. Was du behauptest, ist eine böswillige Unterstellung.

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Schnoofy  09.09.2023, 13:07
@neinxdochxoh

Ich habe mich nicht auf einen einzelnen Begriff bezogen sondern auf das gesamte AfD-Vokabular.

Der Versuch das schönzureden ist übel.

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Kayleigh241  20.02.2024, 20:31

nazis sind scheiße

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